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Unnötig zu sagen, Riddle und ich hatten ein Ohnegleichen bekommen, außerdem war unser Trank für St. Mungos abgefüllt worden.

Ich hatte Riddles Angebot für eine Nachhilfestunde in Arithmantik dankbar angenommen.

Wir saßen hier bereits seit zwei Stunden und er fragte mich immer noch ab. Ich war, was Arrithmantik betraf, ein sehr langsamer Lerner.

"Es ist dreihundert, Effy. Die Antwort ist dreihundert", seufzte Riddle.  Ich sah ihn verwirrt an. "Wieso dreihundert?", hakte ich nach und rechnete noch einmal nach. Doch ich musste mich verrechnet haben.

Langsam und mit sanfter Stimme erklärte mir der Slytherin, was ich falsch gemacht hatte. Ich wusste diesen ruhigen und sanften Riddle nicht so richtig einzuordnen.  Ich fragte mich sowieso, wie ich damals meine ZAGs in Arithmantik ohne ihn bestanden hatte. 

"Pause?", fragte ich schließlich.  "Mir brummt der Schädel" Riddle schloss das Buch und nickte. Er griff nach dem Märchenbuch das ganz unten im Stapel lag. "Was hat es mit den Märchen auf sich?", wollte der zukünftige dunkle Lord neugierig wissen. Ich erinnerte mich daran, dass Harry gesagt hatte, dass Voldemort auf keinen Fall von ihnen erfahren durfte.

Nur wie sollte ich jemandem, wie Riddle, der von Natur aus alles wissen wollte, von so etwas wichtigem wie den Heiligtümern des Todes abbringen?

"Das sind nur Geschichten", sagte ich ein wenig zu schnell. Riddle musterte mich argwöhnisch und öffnete das Buch. "Der Zauberer und der hüpfenden Topf? Der Brunnen des wahren Glücks?", Riddle schnaubte. "Des Hexers haariges Herz? Babbity Rabbitty und der gackernde Baumstumpf? Und was ist das? Das Märchen von den drei Brüdern?" Riddle sah mich erwartungsvoll an.

Ich zuckte mit den Schultern.  "Das ist nichts, Riddle. Einfach nur ein Kindermärchen", log ich. Riddle winkte tadelnd mit dem Zeigefinger. "Ich kann immer sagen, wenn du lügst, Graygrove. Das ist nicht nichts, zumindest nicht für dich" Ich seufzte.

Luna hatte mir die Geschichte nahegebracht und mir davon erzählt, dass es vermutet wurde, dass die Heiligtümer wirklich existierten. Dann war Harry angekommen damit, dass die Heiligtümer real waren und er bereits zwei besaß.

Ich seufzte. "Würdest du einfach mal mehr Vertrauen in deine Mitmenschen haben, Riddle?", fragte ich leise. Riddle schüttelte den Kopf. "Oh nein, Graygrove. So leicht lasse ich dich nicht von der Leine. Du lügst. Ich höre es in deiner Stimme, sehe es in deiner Körpersprache und sehe es an deinem Gesicht"

"Ich lüge nicht", verteidigte ich mich erzürnt. Riddle lachte. "Ich ziehe dich doch nur auf. Oder tue ich das doch nicht?" Seine Mundwinkel zuckten. Er schien es zu genießen, mich so aufzumischen. Naja, wenn er es bei Abraxas schon so gerne machte und schließlich war er in der Zukunft noch mehr für das Quälen von anderen bekannt.

"Du bist der König der Idioten, Riddle!", knurrte ich und schlug ihn mit dem Buch auf den Kopf. Doch sein Grinsen verschwand nicht.
"Wenn ich ein König bin, bist du meine Königin, Miss Ich-will-sterben", wisperte er mir ins Ohr.

"Ich will nicht sterben", meinte ich schwach. Riddle wischte sich über die Augen. "Oh, und was war das dann nach Slughorns Party? Wie kann man nur sein Leben so wegwerfen!", zischte er.

"Es ist kein weggeworfenes Leben, wenn du nicht lebst", flüsterte ich zurück. Er haute mit der flachen Hand auf den Tisch. "Dann lebe, Effy" Es klang immer noch ungewohnt, wenn Riddle meinen Vornamen verwendete. Vor allem weil ich seinen so gut, wie nie benutzte.

Ich zuckte mit den Schultern. "Wie denn?" Riddle seufzte und fasste sich an die Nasenwurzel. "Es ist ganz einfach, Effy" Jetzt war es an mir, die Augen zu verdrehen.

ᴀᴍᴀɴᴛᴇꜱ ᴀᴍᴇɴᴛᴇꜱ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]Where stories live. Discover now