Extra |2

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"Miss Graygrove, Sie sollten sich hinlegen, sie haben gute sieben Minuten unter dem Cruciatus-Fluch gestanden"

Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich fühle mich gut genug. Ich muss etwas tun. Kann ich Ihnen denn nicht helfen?", wollte ich neugierig wissen. "Mich interessiert das Fach des Heilens sehr", gab ich zu.

Madam Pomfrey nickte. "Sie können durchgehen und denen, die wach sind und Schmerzen haben, einen Schmerztrank geben" Sie machte ein Tablett mit kleinen Schnapsgläschen voll einer blauen Flüssigkeit fertig und drückte es mir in die Hand.

Der Krankenflügel war genauso voll, wenn nicht sogar voller, als in 1944.  Ich lief langsam herum. Es lagen mehrere Gesichter, die ich gut kannte in den Betten. Unter anderem auch Blaise.

Ich musste schlucken. Und ließ mich neben ihm nieder. "Hey Blaise" Der Dunkelhäutige öffnete seine braunen Augen. "Hey Effy", er lächelte breit. "Was ist passiert?" , fragte ich und deutete auf seine Schulter. Ich reichte ihm gleich ein Schnapsgläschen, das er herunter stürzte.  "Dämonenfeuer", seufzte er.

"Ich muss weiter", meinte ich pflichtbewusst. Blaise hob den Kopf. "Eff', wenn ich wieder fit bin, können du und ich uns dann mal wieder treffen?" Ich musterte ihn kurz. Blaise sah gut aus, aber Tom würde es nicht hierher bringen, wenn ich wieder etwas mit ihm anfing, also schüttelte ich den Kopf.

Am nächsten Bett lag ein Schüler, dessen Gesicht man kam sehen konnte, vor lauter Verband, der um seinen Kopf gewickelt war.

Madam Pomfrey lief hinter mir her und beobachtete, dass ich auch ja alles richtig machte.

"Wollen Sie mir kurz helfen? Ich muss seinen Kopf neu verbinden", meinte sie. Ich stellte das Tablett auf dem Nachttisch ab und nickte eifrig.

Madam Pomfrey tippte ihn an und erklärte ihm, was sie tun würde. Er nickte. Es war ein Slytherin. Wenn die Schule wieder losging würde es seltsam sein, wieder die Ravenclaw Kleidung zu tragen. Ich hatte mich so an das grün gewöhnt.

Vielleicht war ich doch mehr Slytherin, als ich zugeben wollte.

Vorsichtig begann Madam Pomfrey seinen Kopf abzuwickeln. Er umklammerte mit einer Hand den Rahmen des Bettes, doch ich hatte eine bessere Idee und nahm seine Hand in meine. Er schien sich zu entspannen.

Dunkles Haar kam zum Vorschein. Ich biss mir auf die Lippen. Hoffte ich tatsächlich, dass Tom unter diesem ganzen Haufen Binden versteckt lag?

Wer wusste es, vielleicht hatte er es irgendwie geschafft, hierher zu kommen?

Doch, je mehr man von dem Gesicht erkennen konnte, desto mehr erkannte ich, dass es nicht Tom war.

Ich ließ den Kopf sinken. Es war Goyle.  Natürlich war es nicht Tom. Ich half Madam Pomfrey beim neu verbinden seines Kopfes und entschuldigte mich dann. Ich wollte zu den anderen in die große Halle. Aufräumen helfen. Die Toten begraben helfen. Etwas tun.

Langsam stieg ich die Stufen hinab. Meine Gedanken waren bei Tom. Was wohl aus ihm geworden war?

War er Zaubereiminister geworden? Oder war er womöglich sogar Lehrer an der Schule?  Denn ich schloss dass Voldemort sich ausradiert hatte, weil Tom sich geändert hatte. Ich hatte doch etwas bewirkt!

Meine Schritte wurden trotz meines schweren Herzens leichter.

Ich musste schlucken. Nicht ganz  vierundzwanzig Stunden war es her, dass Bellatrix mich auf dem kalten Steinboden gefoltert hatte. Und nur durch Harry, Hermine und Ron war sie aufgehalten worden.

Ich lief in die große Halle hinein. Überall lagen die Toten. Es waren wirklich viele umgekommen.
Molly Weasley kam auf mich zu. "Du hast genug gelitten, mein Kind. Du musst dir das nicht auch noch ansehen", meinte sie und nahm mein Gesicht in ihre Hände. "Ich will es", sagte ich.

ᴀᴍᴀɴᴛᴇꜱ ᴀᴍᴇɴᴛᴇꜱ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora