ᴀᴍᴀɴᴛᴇꜱ ᴀᴍᴇɴᴛᴇꜱ [ᴛᴏᴍ ʀɪᴅᴅʟᴇ]

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"Are you ally or enemy?
'Cause the suspense is killing me"- Au/Ra (X Games)

Die Lage schien sich zu entspannen.

Die letzten zwei Tage war nichts passiert. Keine neuen Opfer des Basilisk.

Und Tom war weiterhin an das Bett gefesselt. Die einzigen Male, dass er das Bett verließ war, wenn er auf die Toilette oder zur Dusche musste.

Vielleicht, aber nur ganz vielleicht täuschte ich mich in ihm und er war es doch nicht. Aber wer sonst? Das ergab doch alles überhaupt keinen Sinn!

Es war Samstagabend und ich befand mich noch immer im Krankenflügel. Tom schlief augenscheinlich. Er war heute den ganzen Tag kaum wachzukriegen.

Leise schlich ich mich an der Medihexe vorbei und in den Flur. Ich ging einen Stock höher.

Ich würde mir das Ganze, also den Eingang zur Kammer, einfach mal selbst ansehen. Das hatte ich beschlossen, als ich einmal mehr wieder nicht schlafen konnte.
Es musste etwa acht Uhr sein und alle Schüler sollten längst in ihren Betten sein.

Alphard hatte mich am Nachmittag besucht. Er war genauso verwirrt und wütend darüber, dass es jetzt unsere beste Freundin getroffen hatte.
Und für sie wollte ich auch herausfinden, wer dafür verantwortlich war.

Ein kleiner Teil in mir, der Teil, der ihn liebte, hoffte, dass Tom die Wahrheit gesagt hatte. Aber ich konnte ihm nie vertrauen. Bei Tom wusste man oft nicht, was Wahrheit und was Lüge war.

Ich war davor angelangt. Die Mädchentoilette im zweiten Stock. Zögerlich stieß ich die Tür auf, ehe mir einfiel, dass ich ja gar keinen Spiegel dabei hatte. Ich erstarrte. Aber ich konnte doch jetzt nicht umkehren! Madam White würde mich finden und es würde noch mehr Nachsitzen hageln! Wenn das überhaupt noch ging...

Momentan hatte ich ja noch Pause, aber sobald ich wieder Untericht hätte, würde ich vor lauter Strafarbeiten zu gar nichts mehr kommen.

Und bei Hall auch noch, von allen! Der Mann hatte die Ausstrahlung einer verschrumpelten Rosine und die Stimme einer bösen Schwiegermutter.

Ich schritt durch die Tür und fand eine leere Mädchentoilette vor. Myrtle saß einmal mehr auf dem Fenster und blickte scheinbar nach draußen.

Als ich hereinkam, ging ihr Kopf zu mir. "Was willst du hier, Effy?", ertönte ihre etwas quietschige Stimme.

Ich zuckte mit den Schultern.  "Ich will herausfinden, wer dafür verantwortlich ist, dass Schüler reihenweise versteinert aufgefunden werden"

Myrtle machte ein trauriges Gesicht. "Ich hätte bei ihnen sein können, weißt du? Versteinert, meine ich" Ich nickte beiläufig, während ich die Waschbecken untersuchte. Da hatte auch Tom gestanden, als er die Kammer wieder geschlossen hatte.

Irgendwo hier musste doch der Eingang sein! Ich wurde langsam frustriert und war schon kurz davor, das Handtuch zu werfen, da erspürten meine Finger neben einem Wasserhahn etwas schlangenartiges. Ich beugte mich herunter, um es genauer zu untersuchen. Eine kleine, ins Metall gehauene Schlange! Und jetzt? Jetzt hieß es warten.