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Ich lächelte ihn unsicher an, und hoffte irgendeine emotion in seinen dunkelbraunen augen erkennen zu können, aber ich erkannte nichts außer furcht, angst und Trauer.
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Ich sah das er seinen Kopf weg drehte und unsicher auf das bisschen brot starrte was er in seinen kleinen zierlichen Händen hielt, als sei es das kostbarste der Welt.

"Wirst du mir auch weh tun so wie die leute die manchmal hier Vorbeikommen?"
Hörte ich seine leise stimme fragen.

Ich erstaunte über seine Frage und schüttelte dann meinen Kopf.

"Wieso bist du dann hier bei einen obdachlosen ekelhaften Menschen wie mir?" Fragte er mich.

Ich erstarrte und schüttelte wieder den Kopf, ich war geschockt über seine Frage und verstand nicht wieso er das von sich selbst dachte.
Ich drehte mich weiter zu ihm und musterte sein Gesicht erkannte eine Wunde an seiner Wange und einen blauen Fleck.

Anscheinend sind echt Leute hier hin gekommen und haben ihn vermöbelt.
Nur warum? Jedem kann es passieren obdachlos zu werden, egal aus welchem Grund.

"Ich bin hier weil ich neu hierhin gezogen bin und mir die stadt ein wenig Angucken wollte... Aber jetzt bin ich hier." Antwortete ich ihm auf seine gestellte Frage.

Er nickte und riss mit seiner kleinen hand ein Stück von seinem Brot ab und drückte  es mir anschließend in meine große hand.

"Du kannst die Gänse auch füttern wenn du willst..." Erläuterte er mir unsicher.

Ich sah mir das Brot an und riss kleine Stücke ab um es den Gänsen auf den Boden zu werfen.

Wieso gibt er dieses bisschen brot an Gänse weiter, wenn ihm selber hungernot plagte?

Ich verfütterte das ganze Stückchen an die Gänse und holte Dann mein schwarzes Portemonnaie aus der Tasche und holte 5 euro raus, die ich dem obdachlosen Jungen reichte.

Er sah mich verwundert an.
"Nimm sie, du brauchst sie mehr als ich, ich habe Nahrung und ein Dach über den Kopf."

Seine Hand blieb dennoch in der selben Position, und rührte sich kein bisschen.
Ich berührte seine kleine Hand und öffnete sie so, damit ich seine Handfläche sehen kann, In der ich die 5 Euro legte, dannach schloss ich seine hand wieder und Ballte sie zu einer Faust.

"Danke. Sowas hat noch nie jemand für mich gemacht." Erklärte er mir und seine Stimme wurde zum Ende hin immer leiser.

Er schien noch nicht ganz zu fassen das ich ihm nicht wehtun würde.
Ich lächelte ihn noch einmal an und stand auf, und Zog meine dicke Jacke aus und übergab ihm sie.

Ich hatte einen dicken Pullover an und ich hatte immer noch Jacken zu Hause, also hatte ich keine Probleme eine Jacke an einen obdachlosen Menschen zu verschenken.

Er sah zu mir auf und stand kurz darauf auf um sich tief vor mir zu verbeugen.
Ich hielt ihn mitten in der Verbeugung auf und sagte ihm das es nicht selbstverständlich ist sich jetzt für so eine Situation zu verbeugen.

"Danke." Sagte er und ich erkannte in seinen Glasingen Augen das er eine Träne verlor und er sie sich kurz dannach wieder weg wischte.

Ich gab ihm meine Hand die er vorsichtig schüttelte und kurz dannach machte ich mich wieder auf den Weg nachhause.

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gooses - yoonminWhere stories live. Discover now