𝒯𝒶𝑒𝑔𝓁𝒾𝒸𝒽 𝑔𝓇𝓊𝑒𝓈𝓈𝓉 𝒹𝒶𝓈 𝑀𝓊𝓇𝓂𝑒𝓁𝓉𝒾𝑒𝓇

1.4K 72 35
                                    

𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

༻❀༺

Endlich hatte Sakura es geschafft sich aufzuraffen. Mit hängendem Kopf schlurfte sie zum Badezimmer. Sie hatte zwar recht lange geschlafen, dennoch fühlten sich ihre Glieder müde und schwer an. Sie hob den Kopf und warf einen Blick in den Spiegel. Kurz erschrak sie, als sie sich darin sah. Die sonst so glänzenden grünen Augen wirkten heute besonders matt und müde. Trotz des ausreichenden Schlafes, zogen sie bläuliche Schatten unter ihren Augen entlang und ihre Haut wirkte blass und fade. Ihre Wangen waren leicht eingefallen und ihre Schlüsselbeine standen etwas hervor. Dass sie zunehmend an Gewicht verlor, wusste sie zwar, es interessierte sie aber nicht wirklich. Feine Strähnen ihres rosa Haars klebten ihr feucht im Gesicht. Gleichgültig betrachtete sie ihren elend wirkenden Körper im Spiegel. Und auch der Albtraum, machte die Gesamtsituation nicht wirklich besser. Sie seufzte laut. Sie vermisste ihn. Würde man sie in diesem Zustand sehen, so vermutete sie, würde man sie kurzerhand zurück ins Bett schicken. Ihre Mutter hätte ihr sicherlich ihre berühmte Hühnersuppe gekocht und sie gepflegt.

„So kann es nicht weitergehen", verkündete sie ihrem Spiegelbild. Sie sog eine große Menge Luft in den Brustkorb und baute sich vor dem Spiegel auf, ballte die Hände zu Fäusten und stieß die Luft schlagartig wieder aus. Mit den Handflächen schlug sie sich anschließend mehrfach sanft auf ihre Wangen, um ihre Durchblutung und damit auch ihren Kreislauf und ihr Gemüt positiv anzuregen. Dann blickte sie herausfordernd in den Spiegel und hob die Faust. 

„Du lässt dich nicht so einfach unterkriegen Sakura Haruno. Heute wird ein toller Tag." Mit ein wenig mehr Zuversicht, drehte sie sich auf dem Absatz um und schälte sich aus ihrem klebrigen Pyjama. Graziös beförderte sie diesen mit einem Fuß in den Wäschekorb und stieg in die Dusche.

Das Gesicht der Duschbrause entgegen gerichtet, genoss sie das herunterlaufende warme Wasser. Es war so erfrischend und beruhigte ihr Gemüt. Anschließend stieg sie aus der Dusche und rubbelte die Haare mit einem Handtuch trocken. Sie fasste nach ihrem weißen Bademantel, streifte sich diesen über und begab sich wieder in ihr Schlafzimmer. Dort zog sie schwungvoll die Türen ihres Kleiderschranks auf und suchte sich etwas Bequemes heraus. Grob richtete sie mit ihren Händen die Haare und betrachtete sich erneut im Spiegel ihres Kleiderschranks. Einige Sekunden vergingen, bis ein flüchtiges und zaghaftes Lächeln über ihre Lippen huschte. Nach der erfrischenden Dusche sah sie gleich viel besser aus.

Anschließend ging sie sich in die Küche und öffnete den Kühlschrank. Sie griff nach einem Joghurt und riss den Deckel ab. Noch im Stehen begann sie diesen zu essen und als sie sich an den Tisch im Wohnzimmer setzte, war der Becher bereits halb leer. Erst jetzt fiel ihr auf, welch großen Hunger sie bis eben noch hatte. Sie kochte sich anschließend noch einen Tee und ließ sich wieder am Tisch nieder. Ihr Blick fiel auf das Foto von Team 7. Das Foto, welches sie zusammen mit Kakashi aufgenommen hatten. Es stand in ihrem Regal, neben ihren unzähligen Medizin- und Kräuterbüchern. Damals, als sie noch Kinder waren und gerade zum Genin ernannt wurden, waren sie alle so naiv und unerfahren. Besonders Naruto. Sakura konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ein aktuelleres Bild hatte sie leider nicht. Ihr Blick ging von dem jungen Naruto zu Sasuke.

Sasuke.

Etwas in ihrer Brust zog sich unangenehm zusammen. An dem Bild hingen zwar sehr viele schöne Erinnerungen, es stimmte sie aber auch immer wieder traurig. Ab und an hatte sie sogar schon darüber nachgedacht es weg zustellen, bisher hatte sie es aber nicht übers Herz gebracht - es war schließlich ihre einzige Erinnerung an Sasuke, welche sie besaß.

Ihre Gedanken gingen zu dem Tag zurück, an welchem Sasuke das Dorf Konohagakure, nach dem vierten großen Shinobi-Weltkrieg, erneut verlassen hatte. Sakura hatte darum gebeten, ihn begleiten zu dürfen. Es sei seine Reise, hatte er ihr gesagt. Eine Reise, die er alleine bestreiten müsste, um sich über vieles klar zu werden. Um Buße zu tun und der Welt positive Beiträge zuzusteuern. 

Unser Weg - Sakura und Sasuke (Part 1)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant