𝑀𝑒𝒾𝓃 𝒷𝑒𝓈𝓉𝑒𝓇 𝐹𝓇𝑒𝓊𝓃𝒹 𝒩𝒶𝓇𝓊𝓉𝑜

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𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

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Verschlafen blinzelte Sakura und verzog den Mund anschließend zu einem lauten Gähnen. Das laute Ticken einer Uhr war zunächst das erste Geräusch, welches sie realisieren konnte. Einen kurzen Moment lang hatte sie große Mühe sich zu orientieren, stellte dann aber erleichtert fest, dass sie sich in ihrem Wohnzimmer befand. Die Wanduhr verriet ihr, dass sie über drei Stunden tief und fest geschlafen hatte. Ihre Arme und Beine fühlten sich nach dem Ruhen wie zusammengestaucht an, weshalb sie dem Bedürfnis nachging, ihre Extremitäten weit und ausgiebig zu strecken. Als sie ein erleichterndes Gefühl in diesen spürte, gab sie ein wohliges Seufzen von sich. Anschließend hievte sie ihren Oberkörper auf und lies sich gemütlich gegen die Rückenlehne ihres Sofas fallen. Sie fühlte sich erneut wieder ein wenig besser zu.

Sakura befand sich in ihrer Wohnung, in ihrer immerzu penibel aufgeräumten Wohnung. Sie schloss die Augen, um sich an die vergangenen Stunden zu erinnern. Ryugo hatte sie heute Morgen aus dem Krankenhaus abgeholt und nach Hause gebracht. Sie war dort gewesen, da sie auf der letzten Mission verletzt und von Sai ins Krankenhaus in Konohagakure gebracht wurde. Den letzten Teil hatte man ihr zumindest so geschildert, sie selbst war bewusstlos gewesen und musste den Erzählungen anderer Glauben schenken.

Als sie die Augen nun wieder öffnete, erfassten diese die Gläser, welche Ryugo und sie vor wenigen Stunden benutzt hatten. Der Blick ging vorbei an den Keksen und blieb an den Rosen von Ryugo hängen. Die Zuneigung und die Fürsorge, welche er ihr in ihrem Wohnzimmer offenbart hatte, brachten ihre Gedanken und Gefühle erneut und unerklärlicherweise durcheinander. Ein Teil von ihr, wollte diese Gedankengänge um jeden Preis abstoßen und möglichst weit verbannen. Ein anderer Teil, und das gab sie nur ungern zu, genoss es, eine scheinbar wichtige Bedeutung für jemanden zu haben, die möglicherweise sogar über Freundschaft hinausging. Sie spürte ein angenehmes Gefühl in ihrer Bauchregion aufkommen, verfluchtes dies aber gleichzeitig. Sie fasste sich an ihre Bauch und verkrampfte wütend ihre Finger. Die Ereignisse der letzten Tage warfen ihre gesamten Ziele und Hoffnungen über Bord. Als das Gefühl in ihrem Bauch endlich wieder abnahm, entspannte sie sich.

Konnte man ihre Ziele und Hoffnungen überhaupt ernst nehmen? Vielleicht bestanden diese auch lediglich auf ihren sehnlichsten Wünschen, welche nie wahr werden würden. Ihr Blick ging zu dem Foto von Team 7.

In den letzten Tagen hatte sie tatsächlich mehr an Ryugo gedacht, als an Sasuke. Sie war sich nun aber nicht ganz sicher, ob es dem geschuldet war, dass sich die beiden einfach nur häufig gesehen hatten. Sofort kam das schlechte Gewissen in ihr auf und sie hasste sich erneut für den Verlust der Selbstkontrolle über ihre Gedanken. Verkrampft ballte sie zwei Fäuste auf ihrem Schoß und starrte diese aufgebracht an.

Sasuke ist derjenige, den sie liebte. Er war es immer und er wird es immer bleiben.

Die zwei qualvollen Jahre, hatte sie doch nicht umsonst so tapfer ausgehalten, nur um Sasuke jetzt so einfach aufzugeben. Verzweifelt fasste sie sich an die Stirn. Wieso spielte ihr Verstand so ein übles Spiel mit ihr? Als wenn sie es nicht schon schwer genug damit hatte, auf Sasuke zu warten. Die Kontrolle über ihre Gedanken entglitt ihr erneut.

Andererseits musste sie zugeben, dass sie es als befreiend empfunden hatte, Sasuke mal nicht in dem Mittelpunkt ihrer Gedanken zu sehen. Zumeist waren diese Gedanken und Erinnerungen von Bitterkeit und Schmerz begleitet. Wohl oder übel musste sie sich nun eingestehen, dass dies Ryugos verdienst war. Er war derjenige, welcher ihr das Gefühl vermittelt hatte, ein normaler Mensch zu sein. Eine normale Frau, welche sich lediglich Sorgen darum machen musste, was sie heute Abend kochen wollte oder in welcher Hinsicht sie ihre Fähigkeiten zukünftig weiter verbessern konnte. Eine starke Kunoichi, welche begehrt und akzeptiert wurde. Sicher brachten ihre viele Leuten den entsprechenden Respekt entgegen, dennoch nicht die Person, von welcher sie es sich mehr als alles andere wünschte. Innerlich sehnte sie sich nach dieser Ausgeglichenheit, welche ihr bisher immer verwehrt geblieben war. Mit Ryugo schien sie einen Schritt in diese Richtung gehen zu können.

Unser Weg - Sakura und Sasuke (Part 1)Where stories live. Discover now