𝒯𝑒𝑒 𝓊𝓃𝒹 𝒢𝑒𝒷𝒶𝑒𝒸𝓀

956 48 27
                                    

𝒮𝒶𝓀𝓊𝓇𝒶 𝒫𝑜𝓋

༻❀༺

Sakura schlug die Augen auf. Durch die noch jungen Blätter des Baumes hindurch, kitzelten die ersten warmen Sonnenstrahlen des Morgens behutsam auf ihrer Haut. Sie blinzelte und wandte den Blick leicht zur Seite. In einem der Bäume unterhielten sich zwei Vögel lautstark über das schöne Wetter des heutigen Tags. Sie hob ihre Hand und bedeckte die Augen. Sie konnte sich noch sehr gut an den Traum von eben erinnern. Es handelte sich dabei eigentlich nur um eine Erinnerung, die sie von Zeit zu Zeit immer und immer mal wieder träumte. Sie seufzte schwer. Heute hatte sie den Traum zum ersten Mal ganz anders erlebt.

Gemeinsam mit Kakashi verabschiedeten sie Sasuke vor den Toren Konohagakures. Sakura bat erneut darum, ihn begleiten zu dürfen. Verdattert musterte er sie, während sie ihm bereits sehnsüchtig den Kopf entgegen hob und die Augen schloss, wartend auf den Moment, in welchem er seine Finger nach ihrer Stirn ausstreckte, um diese zu berühren. Aber der Moment blieb aus. Verwirrt öffnete sie die Augen und suchte sie seinen Blick und heftig ließ er sie zurückschrecken. Die Gleichgültigkeit und die Verachtung in seinen Augen, waren nicht misszudeuten. Ohne ihr auch nur ein Wort zu würdigen, drehte er sich um und ging fort. Panik durchfuhr sie. Mit dem aufsteigenden Bewusstsein, dass gerade etwas gehörig falsch gelaufen sein musste, machte sich schlagartig ein stechender Schmerz in ihrer Brust breit. Als sie suchend nach der Quelle des Schmerzes an sich hinunterblickte, floss dickes und dunkelrotes Blut an ihrer Brust hinab. Viele feine Nadeln hatten sich in ihren Brustkorb gebohrt und ihre Panik wuchs weiter an. Mit zitternden Händen faste sie nach den einzelnen Nadeln und zog sie unter großen Schmerzen nach und nach hinaus. Eine nach der anderen. Entsetzt stellte sie dann aber fest, dass es einfach nicht weniger wurden. Hilfesuchend blickte sie umher. Sasuke war kaum noch zu sehen und der Ruf nach ihm, blieb ihr im Halse stecken. Ihr Blick ging zu Kakashi, welcher noch immer neben ihr stand. Aber auch der Hilferuf zu ihm, kam einfach nicht aus ihrem Munde hervor. Egal, wie sehr sie sich auch bemühte. Kakashi stand seelenruhig da und winkte Sasuke gut gelaunt hinterher. Am Ende des Horizontes sah dieser sich noch ein Mal um. Wieder funkelte die gnadenlose Abneigung ihr gegenüber durch seinen Blick hervor. Ein weiterer kläglicher Versuch, seinen Namen zu rufen, folgte. Dann wurde alles schwarz und sie wachte auf.

Sie blinzelte zwischen ihren Fingern hindurch und erschrak zugleich. Zwei braune und vor Freude glühende Augen, rissen sie aus ihren negativen Gedanken. 

"Fräulein Sakura", flüsterte eine Stimme. Ryugo hatte sich neben sie gekniet.

 "Ryugo", stellte sie fest. Wieso nannte er sie wieder Fräulein? Wahrscheinlich gab er diesen Kosenamen jeder jungen Frau, die ihm auch nur ansatzweise gefiel.

"Psssst", zischte er und hielt sich den Finger an die Lippen. Flüsternd fuhr er fort. "Naruto schläft noch. Komm, steh auf. Ich habe schon ein Feuer gemacht". 

Sie setzte sich aufrecht hin. Nur wenige Meter neben ihr konnte sie Naruto ausmachen. Er lag mit dem Rücken zu ihr und schlief. 

"Er hat mich viel zu spät abgelöst. Lass ihm doch noch einen Moment," erklärte er leise und zwinkerte frech.

Sie nickte zustimmend. 

Als Ryugo ihr seine offene Handfläche entgegenhielt, sah Sakura irritiert zu ihm auf. Seine braunen Augen hatten sie fixiert und seine Lippen waren zu einem auffordernden Lächeln verzogen. Er wollte ihr offenbar aufhelfen - wie höflich. Zögerlich legte sie ihre Hand in seine. Sanft umfasste er diese, während ihre kleine Hand vollkommen in seiner großen verschwand. Vorsichtig zog er sie nach oben, sodass sie im nächsten Moment aufrecht vor ihm stand. Kurz geriet sie ins Schwanken und Ryugo versteifte sofort seinen Arm, um ihr Stabilität und einen sicheren Halt zu geben. Nach nur wenigen Sekunden beruhigte sich die Umgebung um sie herum wieder.

Unser Weg - Sakura und Sasuke (Part 1)Where stories live. Discover now