Kapitel 4 🍙

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Sicht: Akaashi

Das gleichmäßige Piepen meines Weckers holt mich aus meinen traumlosen Schlaf.
Mit noch halb geschlossenen Augen setze ich mich in mein Bett und strecke mich ausgiebig.
Ich stell meinen Wecker aus und verlasse mein schönes und warmes Bett.
Völlig schlafgetrunken taumel ich ins Bad, entledige mich meiner Kleidung und steige unter die Dusche. Das warme Wasser was auf meinen Körper prasselt fühlt sich so gut an. Wie es meine Haare durchnässt und an meinem Körper entlang läuft. Es wirkt so entspannend auf mich.

Fertig geduscht und angezogen sitze ich in der kleinen Küche unserer Wohnung und trinke meinen Tee. Genauso wie jeden Morgen.
Ob sich Hinata wieder mit Kageyama vertragen hat? Er hat mir nämlich am Donnerstag, als wir uns in der Bibliothek getroffen haben, erzählt dass er und Kageyama sich ziemlich doll gestritten haben.
Ein lautes Poltern holt mich aus meinen Gedanken.

Das kann doch nur Bokuto gewesen sein.

Mit zügigen Schritten mache ich mich auf den Weg zu Bokuto's Zimmer und öffne vorsichtig die Tür.

Hach also wirklich, dieser Junge.
Der hat es tatsächlich geschafft aus seinem Bett zu fallen, und statt wach zu werden, schläft der einfach auf dem Boden weiter.

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"Nagisa hör auf Miyu an den Haaren zu ziehen! Und du, klein Yuna lässt Yuuto in Ruhe malen."
Ach die Kleinen sind schon süß, aber heute mal wieder extrem anstrengend.

Ob man es glaubt oder nicht, aber ich habe mich vor einigen Jahren dazu entschieden Kindergärtner zu werden.

Ich mag die Kleinen und sie mögen mich.

Durch ein leichtes ziehen an meinem Pullover werde ich aus meinem Gedanken gerissen.
"Akaashi-san, kannst du mit mir auf die Toilette gehen? Ich trau mich nicht alleine."
Große braune Augen sehen zu mir auf.
Es war Sora. Er ist ein sehr schüchterner Junge, und weil er kaum redet und Angst vor den anderen hat, ist er oft alleine und hat keine wirklichen Freunde.
"Okay, na komm." Ich nehme ihn bei der Hand und laufe mit ihm zur Toilette. Auf dem Weg dorthin, gebe ich Sugawara, der im Pausenraum sitzt schnell bescheid, damit er mich ganz kurz ablösen kann.
Eigentlich ist immer ein zweiter von unserer kleinen Kindergärtnergruppe mit bei meinen Engeln, aber heute waren nur fünf von meinen Kleinen da, also bin ich alleine in meiner Gruppe.

In dem Waschraum angekommen, geht Sora zu den kleinen Türen, hinter denen sich die für Kinder extra angefertigten Toiletten befinden.
"Akaashi-san, wartest du vor der Tür?"
"Ja natürlich."

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Die Kinder halten gerade ihren Mittagsschlaf und wir Kindergärtner nutzen diese Zeit oftmals als kleine Pause. Wir sitzen dann immer in unseren kleinen Sesseln und beobachten die Kinder beim schlafen, einfach nur goldig.
"Danke für das aufpassen vorhin."
"Ach Akaashi kein Ding. Deine kleinen sind nicht ansatzweise so aufgedreht wie meine haha."
Da hat Sugawara Recht, meine sind im Vergleich zu seinen sehr ruhig.
Er hat Kinder die ungefähr ein bis zwei Jahre älter sind als meine und in dem Alter fängt man an auszuprobieren und zu testen. Sugawara ist ein herzensguter Mensch, aber er kann auch anders. Zum Beispiel wenn die Zwillinge von Iwaizumi und Oikawa mal wieder nur Blödsinn im Kopf haben, kann Sugawara echt streng sein. Aber innerlich kämpft er mit sich selbst, weil er sie so niedlich findet.
"Dein kleiner Sora ist aber auch goldig."
Ich muss schmunzeln, da hat Sugawara wieder Recht, er ist wirklich echt niedlich.
"Ja, nur ist er häufig alleine und hat Angst vor den Anderen. Anders als sein Vater. Haha."
"Stimmt, Satori ist wirklich das komplette Gegenteil, aber ich glaube das Ruhige hat er von Ushijima. Ach es ist schön zu wissen dass die beiden endlich geheiratet haben."
"Hach Sugawara, du wartest doch auch nur darauf von Daichi gefragt zu werden oder?"
"Nach 8 Jahren Beziehung ist das ja wohl nicht zu viel verlangt." Sugawara schwärmt oft von der Vorstellung, ~Daichi und er vor dem Altar.
"Und, wie läuft's bei dir?"
"Ach bei mir hat sich immernoch nichts verändert, anscheinend ist mir die richtige Person noch nicht über den Weg gelaufen."
"Ach das kommt noch, glaub mir. Vielleicht kennst du ja deine große Liebe schon, wer weiß. War ja bei Daichi und mir genauso."

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"Na los, ab ins Auto." Heute war es Iwaizumi der die beiden abholt, Oikawa hat heute anscheinend länger.
"Bis morgen Kaito und Kaida."
Sugawara winkt den beiden noch zu, was auch von den kleinen erwidert wird.
"Ach Iwaizumi, bevor ich es vergesse, ihr müsstet einen neuen Schlafanzug für Kaito besorgen. Denn der ist ihm heute kaputt gegangen..."

Ich gehe auf den kleinen Hof um die restlichen Spielzeuge wegzuräumen.
Das Wetter hat sich zum Nachmittag hin verbessert, was echt schön ist.
"Akaashi-san, sind meine Eltern schon da?"
Mit einem kleinen warmherzigen Lächeln gehe ich zu Sora und setze mich zu ihm auf die Bank. "Nein, noch nicht. Aber sie werden bestimmt gleich da sein."
Satori und Ushijima sind immer sehr lange arbeiten, weshalb Sora meist das letzte Kind im Kindergarten ist. Manchmal tut er mir echt leid. Ich spiele dann immer mit ihm, damit er sich nicht so alleine fühlt.
Wir beide gehen rein, da ich noch eine Kleinigkeit mit Sugawara klären muss. Plötzlich kommt Satori rein gestürmt und entschuldigt sich total außer Atem.
"Entschuldige, ich bin wirklich spät dran. Sora, ich hoffe du vergibst mir."
Ein kleines Lächeln erscheint in Sora's Gesicht, bevor er in die Arme vom Rothaarigen springt. Man kann sehen dass Sora der ganze Stolz von Satori ist und er sich immer echt schlecht fühlt wenn er zu spät kommt.

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Völlig erschöpft von heute, schleppe ich mich die Treppe zu unserer Wohnung hoch.
Ich wollte gerade den Schlüssel in das Schlüsselloch stecken, da wurde die Tür plötzlich von Bokuto geöffnet.
"Na wie war dein Tag?"
Langsam trete ich von die Wohnung und schaue Bokuto verwundert hinterher.

Nanu, so kenne ich Bokuto gar nicht, normalerweise ist er um diese Uhrzeit draußen, oder beim Volleyball.

"Es war ganz okay, heute waren ziemlich viele krank."
Ich stelle meine Tasche in die Ecke und ziehe mir meine Jacke und Schuhe aus.
"Ich hab dir einen spezial Tee gemacht, er schmeckt jedes mal ein bisschen anders. Ich übernehme keine Garantie dafür."
Ich konnte das heiße Getränk bereits riechen. Es roch sehr gut und auch klein wenig speziell."Danke, was für ein Tee ist es genau?" Mit einem fragenden Blick setze ich mich an den kleinen Tisch in der Küche und nahm die Tasse in die Hand.
"Das ist ein Geheimnis." Mir ist ein klein wenig mulmig dabei, als ich einen kleinen Schluck von Bokuto's 'geheimen spezial Tee' nehme. Doch zu meiner Überraschung war der Tee echt gut. "Der ist erstaunlicher Weise echt lecker." Sage ich eher zu mir selbst.
"Ich weiß, schließlich hab ja auch ich den Tee gemacht."

Nachdem Bokuto und ich uns noch ein paar Stunden über alles mögliche unterhalten haben, beschlossen wir uns etwas zu kochen.
Danach haben wir noch einen Film geguckt und uns relativ früh bettfertig gemacht.
Mittlerweile hat es draußen angefangen zu gewittern, dabei war heute so schönes Wetter.
Ich liege nun in meinem Bett und beobachte dieses Naturschauspiel gespannt.

Meiner Meinung nach sind Gewitter was schönes, sie wirken irgendwie beruhigend auf mich.

"Akaashi, bist du noch wach?"
Ich schrecke auf.
"Bokuto, was ist denn? Und ja ich bin noch wach."
Flüster ich ihm zu, obwohl es eigentlich keinen Grund dafür gibt jetzt zu flüstern.
"Kann ich heute bei dir schlafen? Ich hab versucht zu schlafen, aber-"
"Ja, das Gewitter ist wirklich ziemlich heftig. Na komm." Ich hebe meine Decke einladend hoch und Bokuto krabbelt wie ein kleines Kind unter die Decke.
Plötzlich donnert es heftig und Bokuto zuckt zusammen. Ich muss schmunzeln. Das erinnert mich an damals, als er mal bei mir übernachtet hat. Da war es genauso, es hat gewittert und Bokuto hat sich wie jetzt auch unter meiner Decke versteckt.
Vorsichtig lege ich einen Arm um Bokuto, damit er sich ein klein wenig sicherer fühlt.
Doch ich hab nicht damit gerechnet dass Bokuto sich an mich kuschelt.

Er war mir so nah...
Diese Nähe löst ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend aus. Was ist das?
So ein Gefühl habe ich noch nie verspürt, es ist mir völlig fremd. Aber es fühlt sich gut an.

Ich kuschel mich ebenfalls an ihn und genieße seine Nähe, seinen nach Pfirsich riechenden Duft und einfach sein da sein.

Little Bokuaka Story Kde žijí příběhy. Začni objevovat