Kapitel 25 🍜

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Sicht: Akaashi

"Sind du und Mike eigentlic-,"
"Küchenarbeit ist das schlimmste was es gibt. Keiji wie hälst du das bitte jeden Tag aus?!"
Platzt Bokuto mir ins Wort, lässt sich links neben mir nieder, legt seinen Kopf auf meine Schulter und umarmt mich von der Seite.
"Was wolltest du fragen Akaashi?"
Fragt Sophie nach, da ich ja durch Bokuto nicht ausreden konnte.
"Mich interessiert es bloß, ob du und Mike verheiratet sind. Denn Jenny hat über dich so geredet, als seist du seine Frau. Einen Ring kann ich nämlich weder an deiner als auch an seiner Hand sehen."
Sie wollte gerade zum sprechen ansetzten, als plötzlich Musik ertönt, ein summender Mike ins Wohnzimmer tritt, Sophie am Handgelenk packt und mit ihr zu tanzen beginnt.
Jenny und Tom steigen mit ein.
Ein Lächeln macht sich auf meinen Lippen breit, ehe ich mich selbst erhebe und Bokuto genauso am Handgelenk packe, wie es Mike bei Sophie getan hat.
Bokuto schüttelt bloß mit dem Kopf, doch dies hält mich nicht davon ab mit ihm zu tanzen. Oder es zumindest zu versuchen, denn Bokuto konnte noch nie tanzen, bei sowas hatte der liebe Kōtarō nämlich zwei linke Füße.
Nach einer Weile bekommt er es doch halbwegs hin und so tanzen wir eine ganze Weile. Aria mittendrin, ihr rotes Haar ist inzwischen ganz zerzaust und hängt ihr halb im Gesicht, doch es scheint sie nicht zu stören. Sie dreht sich herum und tanzt ihren ganz eigenen Tanz.
Mein Blick landet wieder bei Bokuto und seinen wunderschönen Augen.
Die anderen um uns herum sind schnell vergessen. Und so fühlte es sich so an, als wären Bokuto und ich komplett allein. Nur wir beide, eng aneinander, tanzend und voller Freude.
Wir werden immer langsamer, bis wir schlussendlich stehen bleiben und uns einfach nur gegenseitig in die Augen schauen. Tom und Jenny hören auch auf und setzen sich aufs Sofa. Sophie und Mike tanzen noch vergnügt weiter, doch das interessiert mich gerade überhaupt nicht.
Dem einzigen wem ich gerade mein vollstes Interesse schenke ist Bokuto und seine goldenen Augen, die mich in ihrem Bann gezogen haben.
"Du hast wunderschöne Augen Bokuto."
Bokuto dreht seinen Kopf leicht zur Seite und weicht meinem Blick aus.
Seine Wangen färben sich leicht rosa.
Er wagt einen kurzen Blick zu mir, ehe er mir eine Hand auf meine Wange legt und leicht über diese streicht. Unsere Gesichter kommen sich immer näher. Sophie und Aria sind im Gästezimmer verschwunden, Tom und Jenny sind in der Küche und Mike ist rausgegangen um zu rauchen.
Bokuto's heißer Atem prallt gegen meinen, unsere Lippen berühren sich schon ganz leicht. Es fühlt sich an wie unser erster Kuss, so zögernd, als könnte man das zerstören, was einem alles bedeutet.
Ich lege eine Hand ein seinen Nacken und ziehe ihn die letzten Millimeter zu mir runter und vereine unsere Lippen zu einem Kuss der zärtlicher nicht sein könnte.
Meine andere Hand lege ich auf seiner Brust ab. Bokuto legt seinen freien Arm um mich und zieht mich noch näher an sich, als ich eh schon stehe. Uns beiden ist durchaus bewusst, dass jederzeit jemand ins Wohnzimmer kommen könnte, doch das ist uns egal. Im Moment haben wir nur Augen für den jeweils anderen.
Ein Räuspern erklingt von Mike, der anscheinend fertig ist mit rauchen. Wir lösen uns von einander und gucken in Mike's Richtung.
"Ich störe euch ja nur ungern, aber es ist schon ziemlich spät und es fängt an zu schneien." Sagt er etwas leiser und kratzt sich verlegen am Hinterkopf.
Ich nicke nur und nehme Bokuto's Hand.
Erst jetzt fällt mir auf, wie müde ich eigentlich bin. Bokuto scheint es gleich zu ergehen, denn ein lautes Gähnen verlässt seinen Mund. Zusammen gehen wir in die Küche und verabschieden uns von Jenny und Tom.
Mike bringt uns noch zur Tür, ehe er sich ebenfalls von uns verabschiedet. Doch plötzlich kommt Jenny nochmal schnell an die Tür und reicht mir einen Zettel auf dem eine Nummer steht.
"So können wir uns auch ohne Zufällige Begegnungen zum Tee verabreden haha."
Lacht die ältere Dame, bevor sie von ihrem Enkel ins Haus gezogen wird.

Hand in Hand laufen Bokuto und ich die verschneite Straße entlang. Es ist stiller als vorhin und nun ist wirklich keine Menschenseele mehr unterwegs abgesehen von uns beiden. Ich hab komplett das Zeitgefühl verloren, ich weiß weder wie lange wir ungefähr bei Jenny waren, noch wie spät es gerade ist. Nachgucken möchte ich nicht und im Endeffekt ist es ja auch egal.

Wir kommen an einem Geschäft mit einem wunderschön weihnachtlich geschmückten Schaufenster vorbei. Bei dem Anblick erinnere ich mich an den Gedanken, den ich auf dem Weg zu Jenny hatte.
"Du, Bokuto?" Der ältere schaut zu mir und hebt eine Augenbraue. "Was wünscht du dir eigentlich zu Weihnachten?"
Bokuto guckt etwas verwundert zu mir runter. "A-Akaashi, was ist denn mit dir passiert, sonst fragst du doch nie was ich mir wünsche, sondern findest es irgendwie raus?!" Gibt die Eule von sich.
"Eigentlich habe ich ja auch schon eins, doch das zählt nicht. Und jetzt weiß ich nicht, was ich dir als richtiges Geschenk schenken soll." Gebe ich gleichgültig von mir und gucke gerade aus.
"Hm, eigentlich gibt es da gar nichts was ich mir wünsche haha." Nun bin ich derjenige, der erstaunt den anderen anguckt.

Warte warte warte, Bokuto Kōtarō,
der Bokuto Kōtarō hat nichts was er
sich zu Weihnachten wünscht.
Das ich sowas noch miterleben darf.
Ich möchte das jetzt nicht als was schlechtes oder so darstellen, aber bis jetzt
hat er sich immer was gewünscht. Schon damals zu unserer gemeinsamen Schulzeit
war Bokuto derjenige mit den verrücktesten
Wünschen. Egal ob es zum Geburtstag,
zu Weihnachten, Ostern, Nikolaus und so weiter war. Konoha, Komi und ich haben
immer richtig zusammengelegt, wenn es
um Bokuto's Geburtstagsgeschenk ging...

Nachdem ich mich etwas von dem 'Schock'
wieder erholt habe, sehe ich wieder nach vorne. Der Schnee fällt langsam und ruhig. Es ist schön mit anzusehen. Wir haben es nicht mehr so weit bis wir zu Hause ankommen. Also kann ich mir dieses Schauspiel, was mir die kleinen tanzenden Schneeflocken liefern, noch eine kurze Weile angucken.

Doch leider kann ich nicht auf den Boden und in den Himmel gleichzeitig gucken, und so kommt es, dass ich auf einer vereisten Pfütze ausrutche und voll auf den Hintern falle.
"Akaashi!" ruft die Eule etwas erschrocken und hält mit eine Hand hin, um mir aufhelfen zu können, doch ich ergreife sie nicht, sondern fange lauthals an zu lachen.
Bokuto steigt mit ein und zusammen lachen wir förmlich um die Wette. Bokuto und ich halten uns schon die Bäuche vor lachen und mir läuft schon eine Lachträne über die Wange.

Es tut gut, nach all der Aufregung in letzter Zeit, mal wieder richtig lachen zu können.
Und ich glaube es geht nicht nur mir so...

Little Bokuaka Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt