Kapitel 6 🍙

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Sicht: Akaashi

"Bokuto, was machst du denn hier?"
Er verlangsamt sein Tempo und dreht sich mit einem breiten Lächeln zu mir um.
Als ich in seine Augen sehe, kommen all die Gedanken von heute morgen wieder hervor.
Ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt und gucke leicht verlegen zur Seite.

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Er antwortet mir nicht, sondern zieht mich immer weiter Richtung Stadt-Rand.

Was hat er denn bitte vor?

"Bokuto, wo gehen wir denn hin und könnten wir bitte etwas langsamer laufen?"
Bokuto wird langsamer und schmunzelt mir nur zu.

Hach, ich werde diesen Jungen wohl nie verstehen.

"Es wird dir gefallen, glaub mir."
Und da ist es wieder, dieses verdammte Lächeln, was mich automatisch auch lächeln lässt.
"Okay, dann vertrau ich dir einfach mal."
Seufze ich, da Wiederstand zwecklos gewesen wäre.
Mich immernoch am Handgelenk zerrend beschleunigt er wieder das Tempo.

Dabei hab ich ihn gerade erst gefragt ob wir langsamer laufen können.

Nach einigen Minuten sind wir in einem Stadtteil angekommen, welches ich vorher noch nicht besucht hatte. Hier scheint auch nicht viel los zu sein. Es ist ein eher ruhiges im Gegensatz zu dem, in welchem wir leben. Viele Grünflächen, Spielplätze und Cafés befinden sich hier. Ich blicke hinauf zum, Ausnahmsweise mal nicht Wolken bedeckten Himmel, er hat eine fast goldene Farbe angenommen. Doch lange bleibt die Farbe nicht erhalten, denn sie vermischt sich Stück für Stück immer mehr mit einem eher orange/rötlichen Farbton.

"Akaashi, beeil dich."
Ich hab inzwischen aufgegeben ihn zu fragen ob wir langsamer laufen könnten. Denn er hätte sowieso wieder das Tempo erhöht.
"Bokuto, wie weit ist es denn noch?"
"Es ist gleich da vorne."

Bokuto und ich laufen gerade einen etwas steileren Berg hinauf, ich weiß zwar immernoch nicht was er vorhat, aber ich lasse ihn einfach mal machen.
Die letzten Schritte waren eine Qual, doch wir haben es endlich geschafft. Bokuto bleibt direkt vor mir stehen, seine Augen strahlen, er hat ein leichtes Lächeln im Gesicht und nimmt vorsichtig meine Hände in seine.
"Schließ bitte deine Augen."
Ein skeptischer Blick macht sich auf meinem Gesicht breit. Ich soll meine Augen schließen?
"Bokuto ich glau-""Mach es einfach, bitte."
Sein Lächeln wird immer breiter und ich seufze. Ich hab wohl keine andere Wahl.
Langsam und mit einem eher mulmigen Gefühl, schließe ich meine Augen.
Bokuto zieht mich wie zu Beginn wieder hinter sich her, aber nicht lange. Ein paar Schritte mehr nicht.
Er lässt meine Hände los und ich kann hören dass er sich hinter mich stellt. Ich spüre wie er ganz sanft seine Hände auf meine geschlossen Augen legt.
"Jetzt darfst du sie wieder auf machen."
Langsam öffne ich meine Augen und etwas zögerlich nimmt Bokuto seine Hände weg.
Wir stehen nun an irgendeinem Geländer, welches sich auf dem kleinen Berg befindet.
Die Aussicht ist atemberaubend, und die untergehende Sonne macht diesen Anblick noch viel schöner.
"Und, gefällt es dir?"

Ob es mir gefällt? Ob es mir gefällt?!
Es ist wunderschön, fast so wunderschön wie du -Akaashi nein!

"Bokuto, ich,-es ist wunderschön."
Er stellt sich neben mich und gemeinsam genießen wir schweigend diese atemberaubende Aussicht.
"Also hatte ich Recht, als ich meinte es würde dir gefallen?"

Er will es unbedingt hören oder? Er will und unbedingt wissen dass er Recht hatte.

"Hach ja Bokuto, du hattest Recht."
Ein Schmunzeln schleicht sich in mein Gesicht.
"Ich wusste es doch!" Ruft er freudig und lacht triumphierend.
Ich erlaube mir einen kleinen Blick in seine Richtung und wünsche ich hätte es gelassen. Der Anblick von ihm stellt den, von dem wunderschönen Sonnenuntergang definitiv in den Schatten.

Seine Harre sind leicht durcheinander, so wie sie es immer sind, wenn er gerade aufgestanden ist. Er strahlt bis über beide Ohren und sieht mir mit seinen goldenen Eulenaugen direkt in meine. Der Sonnenuntergang im Hintergrund macht diesen Anblick noch traumhafter als er eh schon ist.

~Soviel zum Thema 'Gedanken unter Kontrolle bekommen'. Wisst ihr was?! Ich gestehe es mir endlich ein, ich hab mich in Bokuto verliebt, und das anscheinend schon vor einer Weile, denn die Gefühle die ich zu ihm verspüre sind kaum noch auszuhalten. Wie hab ich es eigentlich geschafft diese Gefühle so lange zu unterdrücken?
Naja ist ja nicht so wichtig.
Es gibt da nämlich was wichtigeres, und zwar wenn ich nicht endlich meinen Blick von ihm abwende, sterbe ich vor Schwärmereien.

Meine Wangen fangen an zu glühen. Ich wende meinem Blick ab und versuche mein wahrscheinlich komplett errötetes Gesicht zu verstecken. Bokuto der von all dem hier wahrscheinlich nichts mitbekommen hat,-

Oh bitte lass ihn davon nichts mitbekommen haben!

wendet seinen Blick wieder dem Sonnenuntergang zu.
"Manchmal, wenn du noch auf Arbeit bist und ich vom Volleyball zurück bin, komme ich hier her und genieße die Stille."
Ich gehe ein paar Schritte auf ihn zu.
"Die Stelle hier kennen nicht viele, weshalb auch sehr wenig Menschen hier vorbei kommen. So kann man ungestört über Dinge nachdenken."
Irgendwas ist doch los, er wird mich doch nicht nur wegen der Aussicht hierher gebracht haben oder? Und über was für Dinge denkt er denn bitte nach?
"Bokuto, warum hast du mich hierher gebracht? Es ist doch bestimmt nicht nur wegen der Aussicht oder wegen der Stille."
Er schweigt. Das Lächeln was eben noch auf seinen Lippen lag, verschwindet langsam.
Langsam dreht er sich komplett zu mir, und sieht mich mit einem Blick an, den ich nicht ganz deuten kann.
Also langsam mache ich mir echt Sorgen.
Es ist nicht typisch für ihn so still zu sein.

Warum sagt er denn nichts?! Hab ich was falsches gesagt?! Ist es viellei-

"I-ich muss dir was sagen."
Er unterbricht meine Gedankenwege, seine Stimme klingt wie eine Mischung aus Unsicherheit und Nervosität. Seine Wangen sind leicht errötet und er kneift seine Augen zu.
"O-oh und was, Bokuto?"

Warum bin ich denn auf einmal so nervös?!

"A-also ich ähm, ich bin, also, wie sag ich das denn jetzt?" Nachdenklich, nervös und verzweifelt kratzt er sich am Hinterkopf und weicht meinen Blick zum Boden aus.
"Bokuto, ist alles okay b-bei dir?"
Er versucht wahrscheinlich all seinen Mut zusammen zu nehmen und richtet seinen Blick wieder auf.
Mein Herz schlägt immer schneller und meine Atmung wird unkontrollierter. Ich fühle mich so, als sei ich gerade den ganzen Berg runter und wieder hoch gerannt. Er kommt mit langsamen und nervösen Schritten auf mich zu. Den Blick wendet er nicht von meinen Augen ab. Nun steht er direkt vor mir und mustert mich ein wenig. Meine Knie werden weich und ich fange an vor Nervosität zu zittern.

Akaashi krieg dich endlich ein. Entspann dich. Es wird schon nichts schlimmes passieren. Also hoffe ich mal.

Bokuto scheint nun mit sich selbst zu kämpfen. Immernoch nichtsahnend stehe ich vor ihm und Versuche mich zu beruhigen.
Was aber zwecklos ist.
Er kommt mir immer näher. Umso näher er mir kommt, desto nervöser werde ich.

Was hast du vor?

Sein Blick wandert zu meinen Lippen und dann wieder zu meinen Augen. Es ist ein hin und her.
Nur noch wenige Zentimeter trennen uns von einander. Doch keiner scheint den Mut zu haben, diese zu überbrücken.

Ich möchte ihn küssen, unbedingt, jedoch bin ich leicht unsicher, ob ich damit nicht etwas kaputt mache.

Mir tritt Schweiß auf die Stirn und meine Hände fangen an zu zittern.

Ich muss ihn küssen, seine perfekt Lippen auf meinen spüren, sonst werde ich noch wahnsinnig.

Leicht beuge ich mich nach vorne und beobachte seine Reaktion.
Er blickt mir unsicher in die Augen, kommt mir aber ebenfalls näher, ich kann seinen heißen Atem schon auf meinen Lippen spüren. Mein Herz stockt, stolpert und schlägt nun doppelt so schnell.
Langsam schließe ich meine Augen und kann das was gleich passieren wird kaum abwarten.

Little Bokuaka Story Where stories live. Discover now