Kapitel 5 🍙

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Sicht: Akaashi

Durch das leichte Kitzeln der Sonne in meinem Gesicht, werde ich aus meinem sehr erholsamen Schlaf gerissen. Mit noch halb geschlossenen Augen versuche ich mich aufrecht hinzusetzen, doch vergebens. Irgendwas zieht mich wieder nach unten, erst nach kurzen Nachdenken und einem Blick zu meiner Rechten erkenne ich auch wer oder was mich vom aufstehen abhält.
Es war kein geringerer als Bokuto.
In der Nacht muss ich mich wohl irgendwie umgedreht haben, so dass ich ihn beim wach werden nicht sofort bemerkt habe.
Ich drehe mich zu ihm und lege mich wieder hin.
Er hat seinen rechten Arm um meine Hüfte gelegt und den anderen unter seinem Kopf zu liegen.
Sein Mund ist leicht geöffnet und bei genauerem Hinhören kann man ihn sogar leise schnarchen hören.

Wie sü-üdländisch.
Genau südländisch nicht süß!

Vereinzelte Strähnen liegen in seinem Gesicht und scheinen ihn ein klein wenig zu stören, denn er rümpft des Öfteren seine Nase. Ich gehe ihm ein klein wenig zu Hand und streiche ihm vorsichtig die kleinen Strähnen aus dem Gesicht, doch statt meine Hand wegzunehmen, lege ich sie auf seine Wange und streiche leicht über diese.

Seine Augen, ein goldenes Meer in dem ich jedesmal aufs neue ertrinke. Sein Körper, wie eine perfekt geformte Landschaft. Und wenn er spricht, diese Stimme ist besser als jede Musik. Und sein Lächeln...verdammt dieses Lächeln tötet und belebt mich zu gleich...-Was denke denn da!? Ich klinge ja schon fast so als sei ich,...als sei ich ihn verliebt.
Ich muss unbedingt meine Gedanken unter Kontrolle bekommen!

Mein Blick schweift nun suchend durch mein Zimmer, bis ich das finde was ich suche, mein Handy.
Rücksicht auf Bokuto nehmend beuge ich mich über ihn und greife es mir.
Ich schalte es an und falle vor Schock aus dem Bett.
"Ich muss zur Arbeit! Warum hat mein Wecker nicht geklingelt?! Arg, jetzt muss ich mich aber beeilen, damit ich nicht komplett zu spät dran bin."
Beim reden schnappe ich mir die für heute bereitgelegten Sachen und renne damit ins Bad.

Fertig geduscht und angezogen stürme ich aus dem Bad um mir meine Schuhe und Jacke anzuziehen. Schnell schnappe ich mir noch meine Tasche und meine Schlüssel und verlasse die Wohnung.

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Völlig außer Atem komme ich im Kindergarten an und renne zu meinem Raum, doch ich muss bei der Garderobe stoppen. Komi steht mit verschränkten Armen vor mir und hat einen leicht wütenden Blick drauf.
"Oh Akaashi, ich wollte gerade anrufen und fragen ob du heute nicht kommst."
"Entschuldige bitte die Verspätung, ich habe verschlafen. Kommt nicht mehr vor."
Sein Gesichtsausdruck lockert sich und kichert nur. Er wendet sich wieder von mir ab, um Nagisa weiter beim Ausziehen zu helfen.
Ich ziehe mir ebenfalls meine Schuhe und Jacke aus und schlüpfe in meine Pantoffeln.
Mit langsamen Schritten schlürfe ich zu meinem Raum.
Kaum war ein Fuß im Raum werde ich schon von den kleinen herzlich empfangen.
Sie umarmen mich und reden hektisch auf mich ein. Ich weiß gar nicht wem ich zuerst zuhören soll.
"Ja ich freu mich ja auch euch zu sehen.
Aber ihr wisst was wir jetzt machen oder?"
"Den Morgenkreis!"
Kaum haben sie es ausgesprochen fange sie schon an alles vorzubereiten.
Mit einem leichten Lächeln sehe ich meiner kleinen Bande dabei zu.
Ich hole mir ebenfalls ein Kissen und lege es zu den anderen auf den Boden.
Als dann alle ein Kissen haben und sich auf dieses niedergelassen haben, konnten wir den Morgenkreis beginnen.
Die Idee mit den Morgenkreis habe ich von Sugawara, ich finde es ist eine schöne Idee.
Die Kinder lernen eine andere Person aussprechen zu lassen und dabei mehr oder weniger aufmerksam zuzuhören. Außerdem können sie, wenn sie dran sind etwas erzählen, zum Beispiel was sie am vorherigen Nachmittag gemacht haben oder was sie geträumt haben.
Immer ein anderes Kind muss ein Spielzeug von Zuhause mitbringen, was dann umherwandert. So lernen die Kinder zum Beispiel Verantwortung für etwas zu übernehmen und mit Sachen die einem nicht gehören ordentlich umzugehen.
Für uns Kindergärter ist das auch eine gute Gelegenheit zu überprüfen ob alle da sind.
Heute fehlen nicht so viele wie gestern.
Ich hoffe es geht ihnen bald besser, denn den kleinen Ausflug in den Zoo würde ich gerne mit allen Kindern machen.

Nach dem Morgenkreis räumen wir alles auf und darauf folgt das Frühstück. Zwar sollen die Eltern ihren Kindern eine Kleinigkeit mitgeben, aber falls sie noch Hunger haben, haben wir natürlich auch noch Kleinigkeiten wie geschnittendes Obst und Gemüse.
Danach gehen die Kinder aller Gruppen nach draußen und Spielen bis es Mittag gibt, was für gewöhnlich immer um die 4 Stunden sind.
Wenn die kleinen sich dann den Bauch vollgestopft haben heißt es Mittagsschlaf machen. Ab und zu gibt es die ein oder andere Diskussion, aber das ist normal.
Ich muss zugeben ich habe damals auch nicht gerne Mittagsschlaf gemacht.

"Hey Komi, hat sich einer bei dir gemeldet, wegen Sora?"
Komi schüttelt nur den Kopf und bringt die restlichen Schalen in die Küche.

Hm, bei mir hat sich auch keiner gemeldet, oh bitte lass ihm nichts passiert sein.

Vielleicht wurde irgendwas im Büro abgeben. Ein Entschuldigungszettel oder so.
Leise klopfe ich gegen die Tür und ein genervtes Grummeln kam nur als Antwort darauf.
"Sugawara wie oft hab ich dir- oh hallo Akaashi, was gibt es denn?"
Sakusa sieht fragend zu mir auf. Ist er da gerade wieder am putzen?!
Hach, manchmal frage ich mich echt wie es bei ihm zu Hause aussehen muss.
"Hat hier einer was wegen Sora abgeben, er ist heute nämlich nicht gekommen."
"Du meinst den Jungen von Satori oder, nein also hier hat keiner was abgeben oder angerufen."
Komisch, so kenne ich Satori und Ushijima gar nicht, sonst geben sie immer bescheid wenn was sein sollte.
"Würdest du dann bitte mal nachfragen, das wäre echt nett von dir." Sage ich und mache mich wieder auf den Weg zu meinen kleinen schlafenden Chaoten.

Nach 1 1/2 Stunden werde die ersten wach und schleichen sie sich leise zu den Spielzeugen, damit sie die andern nicht wecken. Aber so wie ich sie kenne wird das nicht so leise bleiben, also fange ich an die noch schlafenden Kinder zu wecken. Wobei mir die kleinen auch helfen.

Es ist so niedlich wenn die kleinen ihren besten Freund oder ihre beste Freundin wecken, sie sind dann immer so vorsichtig.

Nach dem Mittagsschlaf gehen wir immer eine kleine Runde in dem nahegelegenen Wald spazieren.
Die kleinen mögen es sehr, sie finden immerwieder kleine Käfer oder Schnecken die sie dann beobachten.
Nach einer halben Stunde gehen wir auch schon zurück, da es zu dieser Jahreszeit immer sehr schnell dunkel wird.
Im Kindergarten angekommen können die Kinder dann selbst entscheiden ob sie draußen oder drinnen spielen wollen, sie müssen bloß bei mir oder Komi bescheid geben dass sie abgeholt werden.

"Hey Akaashi, du kannst schonmal gehen, auf die paar Kinder kann ich auch alleine aufpassen."
Dankend verabschiede ich mich von ihm und packe meine Sachen zusammen.
Gerade als ich den Heimweg antreten wollte, wurde ich von einer Person an meinem Handgelenk gepackt und hinter ihr her geschliffen.
"Bokuto, was machst du denn hier?"
Er verlangsamt sein Tempo und dreht sich mit einem breiten Lächeln zu mir um.
Als ich in seine Augen sehe, kommen all die Gedanken von heute morgen wieder hervor.
Ich spüre wie mir die Röte ins Gesicht schießt und gucke leicht verlegen zur Seite.

Little Bokuaka Story Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum