Kapitel 15 🍡

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Sicht: Akaashi

Bokuto, seine Eltern und ich sitzen nun zusammen am Tisch und essen schweigend unser Frühstück. Die Stimmung ist sehr angespannt. Soll ich das Thema als erstes ansprechen oder lieber warten bis Bokuto damit anfängt?
Langsam greife ich zu meiner Tasse und nehme einen Schluck aus dieser. Ich kann ein leichten Tritt an meinem Bein vernehmen, der aus Bokuto's Richtung kommt. Fragend blicke ich zu ihm über den Rand von meiner Tasse. Mit einer leichten Kopfbewegung symbolisiert er mir, dass er mich sprechen möchte, was ich mit einem Nicken kommentiere und mit ihm zusammen auf den Balkon gehe.
Bokuto's Eltern sehen uns verwundert hinterher, doch das blende ich einfach aus.
Als Bokuto dann hinter mir die Balkontür schließt, drehe ich mich mit fragenden Blick zu ihm um und lasse mich auf einen der zwei Stühle nieder, was Bokuto mir gleich tut.

Ich hätte mir eine Jacke mitnehmen sollen, schließlich haben wir Mitte Dezember.

"Das ist doch schwerer als gedacht, was ist wenn sie uns nicht akzeptieren?"
Rückt Bokuto nun endlich mit der Sprache raus, nachdem er mich eine Weile schweigend angesehen hat.
"Mach dir einfach nicht zu viele Gedanken darüber, sie werden es schon verstehen." Ich mach mir nicht gerade weniger Gedanken darüber als Bokuto, aber was soll mir auch anderes übrig bleiben.
Ich greife nach seiner Hand und streiche sanft über diese, ehe ich ihr einen kleinen Kuss gebe.

Bokuto's Eltern, und vor allem Yui könnten ihn nicht nicht akzeptieren, ich denke es wird sie am Anfang zwar sehr treffen, aber sie werden sich damit abfinden können.
Hoffe ich zumindest.

Durch ein Klopfen an der Balkontür werden wir unterbrochen und sehen etwas erschrocken auf.
"Wie lange braucht ihr noch? Yui und ich wollten noch etwas im Park spazieren gehen, schließlich ist gerade die Sonne rausgekommen." Ich blicke zu Bokuto um auf seine Reaktion abzuwarten.
Nach kurzen Nicken von Bokuto an seinen Vater gerichtet, erhebt er sich, gefolgt von mir. Bei jedem Schritt den er macht, verkrampft er sich ein kleines Stück mehr.
Langsam aber sicher nehme ich seine Hand und zusammen betreten wir das Wohnzimmer. Zwar ist die Stimmung hier drinnen immernoch sehr sehr angespannt, aber das Versuche ich so gut es geht bei Seite zu schieben. Ich räuspere mich, um die Aufmerksamkeit beider Elternteile zu erhalten, natürlich sollte diese nicht nur mir gelten. Erwartungsvoll sehen uns die Beiden an. Yui verschränkt ihre Finger ineinander und legt dann diese auf den Tisch.
Bokuto's Vater hingegen steht mit verschränkten Armen im Türrahmen.
Ich wollte gerade zum reden ansetzen, doch Bokuto kommt mir zuvor.
"Mama, Papa ich- nein wir müssen euch was sagen." Yui blickt zu uns auf und lächelt uns warmherzig zu, warum weiß ich nicht.
Aber ihr Mann hat einen eher neutralen Gesichtsausdruck. Was mir etwas Sorgen bereitet. "A-also es ist so, vorab muss ich euch sagen, dass i-ich schw-wul bin."
Bokuto's Blickt ist nun unsicher, sehr unsicher zu seinen Eltern gerichtet. Yui sitzt mit einem warmherzigen Lächeln da, was jetzt noch breiter geworden ist, doch bei Bokuto's Vater hat sich nichts am Blick geändert.
Leicht drücke ich seine Hand, um ihm zu signalisieren, dass er ruhig weiter sprechen soll. Bokuto atmet noch einmal tief durch, entspannt sich etwas und blickt nun zwischen den beiden her.
"Aber das war noch nicht alles, denn Akaashi und ich sind ein Paar."
Um diese Aussage zu stärken, dreht er mich zu sich und küsst mich liebevoll. Ich kann spüren wie sein kompletter Körper zittert.
Langsam lösen wir uns wieder und sehen nun seine Eltern erwartungsvoll an.
Eine ganze Weile passiert nichts. Bokuto's Vater ist der erste der eine Reaktion zeigt. Aber leider nicht die, die wir uns erhofft hatten. Er zieht sich seine Schuhe an, nimmt seine Jacke und verlässt ohne etwas zu sagen die Wohnung.
Wow, das ist gerade wie ein Schlag ins Gesicht. Wegen dieser Aktion bilden sich Tränen in Bokuto's Augen, die sich langsam ihren Weg über seine Wangen bahnen. Yui, die bis jetzt nur lächelnd da saß, kommt auf uns zu und nimmt ihren Sohn in den Arm.
"Kōtarō mein Schatz,-" Sie bricht mitten im Satz ab und wischt ihm die Tränen aus dem Gesicht. "du brauchst nicht zu weinen, dein Vater braucht nur etwas Zeit es zu verstehen, ganz bestimmt." Bokuto schmiegt sich noch mehr an seine Mutter und fängt sich langsam wieder.
"Du weißt doch selbst wie dein Vater ist."
Die beiden lösen sich von einander, Yui gibt Bokuto noch einen Kuss auf die Stirn und kommt dann zu mir.
"Also Akaashi, reden wir Klartext. Du lebst seit Jahren mit meinem Sohn zusammen und schaffst es jetzt erst mit ihm zusammen zu kommen. Ich bin enttäuscht, du hast ihn so lange warten lassen, wie konntest du nur. Haha." Kommt es gespielt empört von ihr, während sie mich in eine kurze aber sehr feste Umarmung zieht."Tut mir leid haha." Antworte ich kichernd und Blicke zu meinem Freund, der sich das Lachen verkneifen muss.
"Haha Spaß bei Seite, ihr beide passt einfach perfekt zu einander. Wo Bokuto die Vernunft fehlt, hat Akaashi zu viel. Ihr seid ein echt süßes Pärchen. Ich freue mich, dass mein Sohn endlich jemanden gefunden hat. ~Wurde ja auch mal Zeit. Zwar muss ich mich damit abfinden, eventuell keine Oma werden zu können, aber dafür habe ich einen glücklichen Sohn, der einen wundervollen Freund hat. Hach..."
Verträumt sieht Yui uns an, ehe sie in die Hände klatscht und uns ein noch breiteres Lächeln schenkt. "Wie wär's, wenn wir uns jetzt erstmal ein bisschen amüsieren, ihr mir die Stadt etwas zeigt und wir uns einfach einen schönen Tag machen?"
Bokuto's Augen strahlen vor Freude.
"Das klingt nach einer tollen Idee, aber was ist mit Papa?" Yui verzieht ihr Gesicht und grummelt irgendwas unverständliches in ihren nicht vorhandenen Bart.
"Der kann nachkommen, wenn er will." Und so läuft sie Richtung Garderobe und zieht sich ihre Schuhe an. Bokuto und ich wechseln noch vielsagende Blicke und tuen es ihr gleich.

Little Bokuaka Story Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt