Gökotta

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Ich öffne meine Augen und sehe an die hellgraue Decke des Hotelzimmers. Ein Blick auf die digitale Uhr am unteren Rand des Fernsehers zeigt mir, dass es fast sechs Uhr morgens ist. Draußen ist es noch dunkel, denn schließlich ist Dezember. Auch, wenn die Temperaturen in Florida an Juli erinnern.

Ich sehe neben mich und sehe meinen festen Freund. Henry, meinen festen Freund. Ich spüre, wie ich dümmlich vor mich hingrinse, obwohl ich das Wort nur denke. Ich habe einen festen Freund. Einen richtigen, festen Freund. Vorsichtig stehe ich auf und benutze kurz das Badezimmer, bevor ich mich wieder zu Henry- meinem festen Freund - ins Bett lege.

Er liegt auf dem Rücken, ein Arm ist hinter seinem Kopf. Seine langen, schwarzen Wimpern ruhen sanft auf seinen Wangen. Sein Oberkörper ist frei und ich beobachte, wie er sich gleichmäßig hebt und senkt, während Henry atmet. Ich sehe ihn gern an. Ich finde ihn einfach wunderschön. Das war von Anfang an so, obwohl ich mich vorher nie für Menschen interessiert habe.

Bei Henry ist alles anders.

Ich fasse ihn auch gern an. Er fühlt sich wunderbar an und immer, wenn wir uns berühren, flattern die Kolibris in meinem Magen wild durcheinander. Vorsichtig lasse ich meine Hand über seinen Arm fahren. Seine Haut ist ganz warm und weich. Ich streiche weiter über seinen Oberkörper und seine dunklen Brustwarzen und er seufzt leise im Schlaf. Ein Lächeln umspielt seinen hübschen Mund und ich hoffe, er träumt gerade von mir.

Ich kuschele mich ganz nah an ihn und sauge seinen Geruch förmlich in mich auf. Instinktiv fahre ich mit meiner Nase an seinem Hals entlang und überlege kurz, ob er das wohl mag. Ich hatte das Bedürfnis schon lange, aber, auch wenn Henry gesagt hat, dass ich alles tun dürfte, wonach mir ist, war es mir immer etwas unangenehm. Doch jetzt schläft er und ich werde etwas mutiger. Mir fallen Dinge leichter, wenn ich dabei nicht beobachtet werde.

Meine Lippen wandern sanft über sein Schlüsselbein und meine Hände erkunden neugierig Henrys Bauch. Noch immer atmet er ruhig und gleichmäßig, doch ein kurzer Blick nach unten zeigt mir, dass sich etwas unter der Bettdecke regt. Der Zweifel, der in meinem Kopf aufblitzt, wird offenbar von einem der zahlreichen Kolibris verschluckt und stattdessen gebe ich mich meiner Neugierde hin.

Ganz vorsichtig, um Henry nicht zu wecken, hebe ich die Bettdecke und bin kurz überrascht, dass er nackt ist. Doch dann erinnere ich mich, dass er nach unserer zweiten gemeinsamen Dusche einfach ohne Boxershorts mit mir ins Bett gekrabbelt ist. Interessiert betrachte ich Henrys geschwollenen Penis, der sich mir unter der weißen Bettdecke präsentiert.

Sicherlich hatte ich jetzt schon die ein oder andere Gelegenheit, mich mit diesem Teil von ihm zu befassen, aber mir fallen Dinge eben leichter, wenn ich nicht dabei beobachtet werde. Und im Moment schläft Henry noch. Ich vermute, dass ich gerade etwas merkwürdig aussehen muss, denn ich bin innerlich hin und hergerissen und habe mein Gesicht bestimmt grübelnd verzogen. Einerseits möchte ich gern ganz für mich allein und ohne Beobachtung alles an Henry erkunden. Andererseits bin ich nicht sicher, wie er reagieren wird, wenn er dabei plötzlich aufwacht. Oder wie ich reagieren werde, wenn er mich praktisch dabei erwischt, wie ich ihn erkunde.

Unbewusst atme ich tief durch und der warme Luftzug lässt Henrys Penis unter der Bettdecke, die ich noch immer hochhalte, zucken. Interessant. Ein weiterer Kolibri aus meinem Bauch frisst meine Bedenken und ich schlage die Bettdecke zurück, sodass Henrys untere Hälfte nun auch freiliegt. Ein weiterer Blick nach oben zeigt mir, dass Henry noch immer schläft.

Vorsichtig robbe ich ein wenig nach unten, um sein Prachtstück genauer zu betrachten. Er ist groß und gerade und, wie mir bereits beim ersten Mal auffiel, seine Spitze ist etwas dunkler als meine. Ich streiche mit meinem Finger über eben jene und lächele amüsiert, als sein Penis sich leicht nach oben drückt, als wollte er sich gegen meinen Finger pressen. Wie macht er das? Kann ich das auch?

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