Kapitel 12

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-Jia Pov-

Mein nächster Morgen war ziemlich entspannt. Mit bequemen Sachen, also einer grauen Jogginghose und einem weißen bauchfreien T-Shirt saß ich mit meinem Laptop auf der Couch, dabei hatte ich mir auch noch einen Kaffee gemacht. Ich hatte es in der letzten Woche total verdrängt, meine Emails zu beantworten, was ich dringend erledigen musste. Ich hatte ein paar Anfragen auf verschiedene Kooperationen. Ein paar stimmte ich zu, da ich zum Beispiel einige von denen auf YouTube verfolgte, zumindest ab und zu. Zudem machte ich noch für den nächsten Monat Pläne, für den Unterricht. Dazu klärte ich ab, wer wann konnte und wer nicht, ich mein, ein paar Verluste gab es immer und schickte diese dann ab. Dieses Mal hatte ich fast täglich verschiedene Kurse. Zwischenzeitlich war ich sogar am überlegen, wieder täglich joggen zu gehen, meiner Ausdauer würde es bestimmt nicht schaden. Und bevor ich diesen Gedanken wieder verwarf oder ich mich nicht aufraffen konnte, zog ich mich dann doch lieber um. Eine schwarze kurze Sporthose mit einem schwarzen Top. Meine Haare band ich mir noch zu einem hohen Pferdeschwanz und holte mir meine schwarzen Sportschuhe. Zum Glück hatte ich eine Sporthose mit Taschen an den Oberschenkeln, wo ich mein Handy und meinen Schlüssel reintat, so musst ich diese nicht in meiner Hand rumschleppen. Und zum Glück hatte ich kabellose Kopfhörer, was ziemlich praktisch war. Und etwas später joggte ich dann los. Ich beschloss zum Han River zu gehen, da dieser nicht weit von mir entfernt war und man dort ziemlich gut joggen konnte und noch eine ziemlich gute Aussicht hatte. Hin und wieder stoppte ich dann und dehnte mich noch etwas oder machte noch ein paar Übungen.

Leider etwas verschwitzt kam ich dann anderthalb Stunden später wieder an meiner Wohnung an. Mein erster Weg führte mich in die Küche, wo ich erstmal ein paar Gläser Wasser trank. Als nächstes ging ich Duschen, zumindest meinen Körper, da ich ja erst gestern geduscht hatte und es ja auch nicht gut ist, täglich sich die Haare zu waschen. Genaugenommen ist es auch nicht gut, so oft den Körper zu waschen, doch ich wollte auch nicht total verschwitzt bis morgen warten. Nachdem ich fertig war, ging ich in die Küche und überlegte, was ich Essen konnte. Doch ich gab es nach ein paar Minuten wieder auf, da ich zu faul war, etwas Aufwendigeres zu machen, jedoch hatte ich auch keinen Hunger auf eine Packung Ramen. Also legte ich mich auf mein Bett und scrollte erst etwas durch Tiktok. Als es mir jedoch zu langweilig wurde, legte ich mein Handy weg und überlegte, was ich sonst noch machen konnte. Irgendwie waren alle meine Freunde beschäftigt, weshalb mir auch keiner antwortete. Ich mein, bei Yoona ist es klar, sie genießt ihre Zeit in Japan, mein Bruder war bestimmt auf der Arbeit, Jaemin, keine Ahnung was dieser tat, wobei ich echt Lust hatte, mich noch mal mit ihm zu treffen. Tja und Young Hyun war mit Proben beschäftigt oder mit Koffer packen, falls er damit zumindest angefangen hatte. Da mir sonst nichts Besseres einfiel, beschloss ich einfach ein kurzes Schläfchen zu machen. Also stellte ich mir einen Timer auf eine halbe Stunde. Doch wer kennt dieses Problem nicht? Aus einer halben Stunde wurden dann doch irgendwie anderthalb. Als ich es dann doch geschafft hatte, mich aufzuraffen, band ich mir meine Haare zu einem Dutt, da diese kreuz und quer Abstanden. Als nächstes beschloss ich, mir einen Erdbeere Milch Shake zu machen, da hatte ich irgendwie total Lust drauf. Mit einem Buch und meinem Milch Shake setzte ich mich auf meinen Balkon. Er war zwar nicht groß, doch das störte mich absolut nicht, ich konnte froh sein, dass ich überhaupt einen hatte. Nachdem ich mich dann bequem hingesetzt hatte, fing ich an zu lesen. Doch wirklich weit kam ich nicht, da es an meiner Tür klingelte. Innerlich wog ich ab, ob ich jetzt wirklich aufstehen sollte, um die Tür zu öffnen oder so zu tun, als wenn ich nicht da war. Doch dann fiel mir ein, dass ich noch auf ein Paket wartete und vielleicht war es endlich da. Also sprang ich von meinem Stuhl auf und sprintete fast zur Tür, wobei ich fast ausgerutscht wäre. Aber wer kennt es nicht, man sprintet zur Tür und wofür? Der Postbote war weg. Dies war wirklich ein absoluter Hass Moment.

„Was machst du denn hier?", fragte ich Young Hyun verwirrt, nachdem ich die Tür geöffnet hatte. „Ich freu mich auch dich zu sehen", schmollte er, was ziemlich knuffig aussah. Bevor ich auch nur ansatzweise reagieren konnte, war er auch schon an mir vorbeigelaufen und lief zu meinem Balkon. „Klar, komm doch rein", murmelte ich noch leicht perplex und schloss meine Tür. Erst jetzt bemerkte ich, dass er auch zwei Tüten dabeihatte und den Inhalt auf meinem Tisch ausbreitete. „Kannst du Gedanken lesen oder woher wusstest du, dass ich Hunger hatte?", fragte ich grinsend und lehnte mich an den Türrahmen. „Nope, aber du hast ja eh immer Hunger", erwiderte, weshalb ich nun diejenige war, die anfing zu schmollen. Er hingegen fing nur an zu lachen, schloss mich jedoch dann in die Arme. Und nun war ich diejenige, die sich an ihn drückte. Mit einem kurzen Kuss auf den Kopf löste er sich jedoch dann von mir und seine Wärme verschwand.

„Also, was hast du nun vor?", fragte ich ihn, nachdem ich nach dem Essen alles weggeräumt hatte. „Lass mal ein paar Minuten nichts machen", erwiderte er und zog mich mit auf meine Couch, auf der wir dann ziemlich gequetscht lagen. Also löste ich mich von ihm und versuchte ihn von der Couch zu ziehen. „Neeeein, es ist sooo gemütlich", war seine einzige Reaktion. „Steh auf", meinte ich und musste leicht lachen. Murrend stand er dann letztendlich auf und ich zog ihn mit in mein Schlafzimmer. Mein Bett war da weitaus gemütlicher. Also schmiss ich mich auch auf mein Bett und schloss meine Augen. Es dauerte auch nicht lange, da schmiss sich Young Hyun auf mich drauf. Mein Versuch, mich bequemer hinzulegen, gelang mir so gar nicht. „Hör auf dich zu bewegen, es ist so bequem", murrte er dann. „Schön, dass es für dich gemütlich ist", kicherte ich. „Dennoch brauche ich auch etwas Luft zum Atmen", fügte ich hinzu. Einen kurzen Augenblick später hatte er sich dann mit mir gedreht. Nun lag ich auf ihm. Mit meinem Kopf auf seiner Brust und er hatte seine Arme um mich geschlungen. Meine eine Hand wanderte direkt zu seinen Haaren, man waren die weich. Zufrieden seufzte er. „Sollen wir einen Film schauen?", fragte ich ihn, da er keine Anstalten machte auch nur ansatzweise etwas zu tun. „Lass erstmal eine weile so liegen bleiben", erwiderte er und drückte mich weiter an sich. Da ich seine Nähe und gerade auch seine Wärme genoss, war es mir dann egal. Meine Hand kraulte weiter durch seine Haare und etwas später fing er an, gleichmäßig zu atmen. Also war er eingeschlafen. Eigentlich sollte ich gar nicht müde sein, da ich eben ja auch schon geschlafen hatte aber durch das regelmäßige Klopfen seines Herzens wurde ich auch etwas müde. Doch irgendwann wurde ich wieder wach, da ich auf Toilette musste. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen, was mir am Anfang kurz gelang, jedoch wurde ich dann wieder zurückgezogen. Also stupste ich ihn so lange an, bis er murrend seine Augen öffnete. „Na los du Koalabär, ich muss auf Toilette", grinste ich. Er murmelte noch etwas vor sich hin, ließ mich dann jedoch los.

„Sag mal, musst du nicht eigentlich so langsam zurück zum Dorm?", fragte ich, nachdem ich wieder da war, weshalb er mich verwirrt ansah. „Also nicht, dass ich dich wieder loswerden wollen würde", fügte ich noch schnell hinzu, was ihm zum Grinsen brachte. „Nope, ich habe mir überlegt, da ich bald für zwei Wochen weg bin, dass ich über Nacht bleibe", erwiderte er und zog mich wieder zu sich. Da wir beide ziemlich lange geschlafen hatten, waren wir nun nicht mehr müde. „Jetzt Lust auf einen Film?", fragte ich ihn, was er bejahte. Ich holte mir noch schnell eine Packung Chips und eine Flasche Wasser und schmiss mich wieder auf mein Bett. Also machte ich „Ready Player One" an. Den Film hatte ich mal angefangen, aus Zeitgründen jedoch unterbrochen. An sich war der Film jedoch trotzdem cool. Während des Films hatten wir dann auch unsere Positionen geändert. Wir beide hatten uns an das Bettrückteil gelehnt und mein Kopf lag auf seiner Schulter und sein Kopf lag auf meinem. Zudem hatten wir unsere Hände miteinander verflochten. Und da diese Position mega entspannend war, war ich ungefähr bei der Hälfte des Filmes wieder eingeschlafen. Ist ja mal völlig egal, dass ich heute schon zu viel geschlafen hatte. Das letzte, was ich noch halbwegs mitbekommen hatte war, wie Young Hyun mir einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte und mich hingelegt hatte, dass ich nicht halbliegend schlaf. Und weil es bei mir Gewohnheit war, klammerte ich mich wieder an ihn. Ob es nun meine Decke oder er war, war mir relativ egal.

---Hey, ich hoffe, euch hat das heutige Kapitel gefallen (: auch wenn das heutige Kapitel etwas langweiliger war, bald kommt noch was, praktisch die Ruhe vor dem Sturm, hehe. Ein schönes Wochenende noch, bis Dienstag.---

I hope you won't forget this feeling |Younghyun| Day6 FF |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt