Kapitel 18

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-Jia Pov-

-einige Tage später-

Mittlerweile war Mino wieder gegangen. Denn er war auf dem Weg zu meinen Eltern. Er hatte zwar mal immer wieder versucht mich zu überreden, dass ich doch mitkommen würde, jedoch blieb ich Stur und blockte immer und immer wieder ab. Young Hyun war fast die ganze Zeit bei mir gewesen, was ich genoss. Denn bald würde es wieder einen Abschied geben, denn sie würden bald auf ihre Tour aufbrechen. Und diese dauerte ziemlich lange, denn es war ihre World Tour. Morgen müsste ich auch wieder ins Entertainment, denn es stand ein neues Comeback vor der Tür. Auch Yoona war kurz mal vorbeigekommen und zum Glück verstand sie sich ebenfalls gut mit Young Hyun. Sogar so gut, dass wir beschlossen hatten, heute Abend gemeinsam essen zu gehen, natürlich auch mit Taemin, sonst wäre es irgendwie ein bisschen komisch. Deshalb war Young Hyun auch wieder bei sich, damit er sich fertig machen könnte. Nachdem ich mich geduscht hatte, geschminkt hatte und meine Haare geglättet hatte, überlegte ich mir, was ich anziehen wollte. Ich entschied mich am Ende dann für eine schwarze Hose und einer weißen Bluse und noch meinem schwarzen Mantel, denn es wurde so langsam Herbst. Wie ich diese Jahreszeit doch liebte. Es war nicht mehr so heiß wie im Sommer, jedoch auch noch nicht so kalt, dass man sich gefühlt in drei Millionen schichten Klamotten einpacken musste.

Young Hyun hatte mich abgeholt, weshalb wir beide nun auf Yoona und Taemin warteten. Normalerweise war ich immer die Person, die zu spät kam und war deshalb auch etwas stolz, dass ich mal früher als Yoona da war. Doch lange mussten wir beide auch nicht mehr warten, denn kurz danach kamen sie. Yoona hatte mich dabei fast mit auf den Boden gerissen, dass sie mit etwas Anlauf auf mich zu gerannt kam. Glücklicherweise konnte ich mich im letzten Moment dann doch fangen, denn sonst wäre es bestimmt etwas blöd gewesen. Der Abend verlief ziemlich gut, da Taemin und Young Hyun in ziemlich viele Gespräche vertieft waren. „Ich will dich ja nicht beunruhigen, aber du wirst beobachtet", meinte dann auf einmal Taemin zu mir, weshalb ich ihn verwirrt ansah. Als ich dann zur Seite sah, verdrehte ich einfach nur meine Augen und sah wieder weg. „Einfach ignorieren", murmelte ich dann. Durch ihn würde ich mir garantiert nicht den Abend verderben lassen. „Der kann dich auch echt nicht in Ruhe lassen, oder?", stöhnte dann Yoona genervt, weshalb ich jedoch nur mit den schultern zuckte. „Er kann ja auch nur ganz zufällig hier sein", erwiderte ich, weshalb sie mir einen skeptischen Blick zu warf, worauf ich jedoch nichts erwiderte. Da es dann doch relativ spät wurde, beschlossen wir zu gehen. Da wir jedoch in eine andere Richtung mussten, trennten sich kurz danach auch unsere Wege.

„Wer war das eben?", fragte mich dann Young Hyun, nachdem wir meine Wohnung betraten. „Das war Jason, mein Ex, der es sich wohl zum Ziel gemacht hat, mir auf die nerven zu gehen", erwiderte ich und sah zu ihm. „Aber mach dir keine Sorgen, der wird irgendwann verstehen, dass ich nicht mehr zu haben bin", fügte ich hinzu. Da auch Young Hyun morgen wieder zu seinem Entertainment musste, beschlossen wir, direkt schlafen zu gehen.

Und wie konnte es auch anders sein? Ich hatte am nächsten Morgen verschlafen. Wenn Young Hyun mich nicht geweckt hätte, wäre ich wohlmöglich heute gar nicht mehr in Entertainment erschienen. Da ich mich dann doch ein wenig hetzen musste, gab ich ihm zum Abschied einen kurzen Kuss, rief noch, dass ich ihm später schreiben würde und verschwand dann.

Als ich im Tanzraum ankam, waren die anderen Mitglieder gerade fertig mit dem Aufwärmen und sahen mich belustigt an, wie ich total abgehetzt den Raum betrat. Wir hatten schon einige Tanzschritte, welche uns vorgegeben waren, welche wir unbedingt benutzen sollten, weshalb wir eigentlich gar nicht mehr ganz so viel zu tun hatten. Da die anderen dann auch direkt anfangen wollten, hieß es für mich dann, doch kein Aufwärmen, was natürlich überhaupt nicht gut war. Und da ich heute auch nicht ganz so bei der Sache war, stolperte ich über meine Füße, was natürlich auch mal wieder nur mir passieren konnte und landete am Boden. Doch wie ich nun eben war, stand ich wieder auf und machte weiter. Den Schmerzen, den ich bei jedem auftreten hatte, versuchte ich zu ignorieren, was mir auch relativ gut gelang. Bis sich zwei Volltrottel aus meinem Team dann anfingen zu streiten, verlief fast alles gut. Und deren Grund war einfach mal wieder total unnötig. Der eine behauptete nämlich, dass der andere was falsch gemacht hätte, was dieser natürlich abstritt und ihn beschuldigte. Damit dies nicht weiter eskalierte, wollte ich eigentlich dazwischen gehen. Dies Endete damit, dass ich weggeschupst wurde, dabei umgeknickt war und erneut mit dem Boden Bekanntschaft machte. Als die beiden bemerkten, was sie angestellt hatten, fingen sie direkt an sich zu entschuldigen, was ich jedoch abwank. Mein versuch aufzustehen scheiterte jedoch, denn durch meinen Fuß zog sich ein ziemlicher Schmerz, weshalb ich auch dann wieder auf den Boden zurückfiel. Jetzt hatten wir ein Problem. Einer der Tänzer war direkt losgelaufen und war auf der Suche nach Minkyu, welcher mich dann auch zum Arzt gefahren hatte.

Nun saß ich beleidigt in meiner Wohnung, genaugenommen auf meinem Bett. Ich hatte mir einen Bänderriss am Sprunggelenk zugezogen. Das hieß nun für mich, schonen bis zum geht nicht mehr. Mit einem Monat Pause konnte ich schonmal rechnen, bis zu drei Monate könnte es jedoch auch dauern. Das hing davon ab, wie sehr ich meinen Fuß nun schonen würde.

„Jia, ich weiß, dass du da bist, mach bitte die Tür auf", klopfte es erneut gegen meine Wohnungstür. Doch ich regte mich nicht. Ich wollte einfach nur alleine sein, meine Ruhe haben und wahrscheinlich in meiner eigenen Trauer versinken. Yoona hatte es gestern auch schon versucht, doch auch da hatte ich mich kein bisschen geregt. Sie verstanden anscheinend nicht, wie ich mich fühlte. Seit dem Tag umgab mich eine Hülle. Körperlich war ich zwar da, aber sonst war ich total abweisend. Von jetzt auf gleich war mein Job, welcher auch gleichzeitig mein Hobby ist, für eine unbestimmte Zeit auf Eis gelegt. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Wahrscheinlich war es auch falsch, mich momentan von allem abzustoßen, doch ich konnte es einfach nicht mehr hören. Es würde ja nur eine Frage der Zeit sein. Es würde alles wieder gut werden. Mein Leben war in ein paar Sekunden zersprungen. Und irgendwie musste ich damit Leben umzugehen, für eine mir noch unbestimmte Zeit.

Doch da Young Hyun nicht die Anstalten machte, damit aufzuhören, stand ich seufzend auf und hüpfte zur Tür. „Na endlich", meinte er erleichtert, als ich die Tür aufgemacht hatte und mich in seine Arme zog. Sofort entspannte ich mich und ein kleines bisschen war ich doch froh, dass er hier war. Okay, nicht nur ein kleines bisschen, sondern eher sehr doll. Da es klar war, dass es für mich keinen Sinn machen würde, versuchen alleine zu Recht zu kommen und dann immer nur durch meine Wohnung zu hüpfen, bot er mir an, dass ich eine Weile bei ihm im Dorn bleiben könnte. Am Anfang lehnte ich dies jedoch ab, da ich keine Umstände machen wollte, doch gab dann am Ende doch auf. Ich hatte es auch absolut nicht verstanden, warum mir der Arzt nicht einfach noch Krücken gegeben hatte. Also half mir Young Hyun ein paar Sachen von mir zu packen und wir machten uns auf dem Weg zu seinem Dorm, mit einem Taxi natürlich. Ich war froh, dass es in meinem Wohnung Block einen Aufzug gab, denn den hatte Young Hyun nicht. Und so kam es, dass Young Hyun mich die Treppe hochragen musste. Und um ehrlich zu sein, ich fand das noch nicht mal so schlimm, ich denke, dies würde jeder genießen.


I hope you won't forget this feeling |Younghyun| Day6 FF |Tempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang