2

4.2K 146 95
                                    

Nachdem er gemerkt hatte, dass er mich anstarrt, löste er seinen Blick von mir und räusperte sich.

Völlig verwirrt von der ganzen Situation runzelte ich meine Stirn und stellte mich wieder aufrecht und gerade hin.

Die Schüler um uns rum lachten nur und ich konnte den Schmerzen in meinem Herzen spüren.
Diese Gesichter, welche nicht daran dachten, was wäre wenn ich an ihrer Stelle dort stehen müsste?
Ob sie es überhaupt bis zu diesem Punkt aushalten würden?

„Siehst mal wieder hässlich aus", lachte Liam.
„Bro, und ich dachte die hätte wenigstens Arsch und größere Brüste. So wie sich das bei Mädchen gehört", lachte Jaden.

Mein Blick wanderte auf den Boden und ich merkte wie meine Träne auf dem Boden landete und das Lachen nur stärker wurde.

Cole, Tyler, Damon, Kate und Stella fingen an zu lachen.
Ohne auch nur ein Wort zu sagen, verschwanden sie alle und ließen mich weinend zurück.

Ich seufzte und unterdrückte den Schmerz neben meine Tränen.
Ich schaute meine Hand an, die etwas angeschwollen war.
Bei der Erinnerung verzog ich kurz das Gesicht.

Ich lief nach draußen und setzte mich auf eine Bank.
Ich atmete tief ein und aus versuchte mich nur auf mich und auf meine Ruhe zu konzentrieren.
Bis ich plötzlich Peyton entdeckte.
Ich stand auf und lief auf ihn zu.

„Peyton!", schrie ich mit Tränen in den Augen.
Ich rannte auf ihn zu und umarmte ihn ganz fest.
Ich krallte mich an ihn und vergrub mein Gesicht in seinem Hoodie.
Peyton, mein bester Freund.
Er war immer für mich da, immer!

Groß, braune Haare, blaue Augen und einfach der beste Freund.
Er munterte mich immer auf und half mir bei allem.
Wir waren schon 16 Jahre befreundet, dass heißt seit ich gerade mal ein Jahre alt war.

„Kleine", flüsterte er.
Er zog mich näher an sich, und ich ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich atmete seinen Duft ein und freute mich auf die gemeinsame Zeit mit ihm.

Wir lösten uns und lächelten uns an.
„Wie war eure Klassenfahrt?", fragte ich Peyton.

Peyton war leider nicht in meiner Klasse, da er die Elfte wiederholen musste.
Dieser Junge ist aber auch zu dumm für alles.

Wir liefen nach drinnen und er erzählte mir, wie scheiße es war und dass man dort nur an irgendwelchen Versammlungen und Besprechungen teilnehmen musste.

Peyton ist 18 Jahre alt, wie Liam und die anderen aus seiner Gruppe.
Aber bald wurde ich auch 18.

Wir liefen Richtung Klassenzimmer, doch unsere Wege trennten sich dort.

Wir umarmten uns und verabschiedeten uns, fürs erste.
Peyton bekommt nie richtig was von dieser mobbing Aktion mit, weswegen er nicht viel fragt oder eher gesagt weiß.

Ich ging ins Klassenzimmer.
Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet.
Ich hörte, wie viele anfingen zu lachen und zu tuscheln.
Ich ignorierte dies und steuerte auf meinen Platz in der letzen Reihe zu, doch irgendein Idiot stellte mir einen Fuß und ich viel auf den Boden.

Schmerzerfüllt keuchte ich auf, da meine Hand von einem brennenden Schmerz durchzogen wurde.

Die ganze Klasse fing an zu lachen, während ich versuchte diese Schmerzen, der durch meine Hand floss nicht zu beachten.

Meine Augen mit Tränen gefüllt, versuchte ich mich zu beruhigen und aufzustehen.
Diese lachenden Gesichter.
Diese Augen, die starr auf mich gerichtet waren.
Diese gemeinen Kommentare.
Beleidigung, welche mich kaputt machen und mich nicht frei atmen lassen.

Ich kann das alles nicht mehr.
Ich will einfach nicht mehr.
Meine Kraft reicht nicht mehr aus und ich hatte das Gefühl, dass ich immer schwächer wurde.
Komme was wolle.

Ich wischte meine Tränen weg und lief schnell auf meinen Platz.

Bis Liam und seine Freunde reinkamen.

„Was haben wir verpasst?", rief Jaden laut durch die Klasse.
Die anderen versuchten sich zu beruhigen, was aber nicht klappt.
Sie lachten immer weiter und ein paar warfen sogar Papierbällchen auf mich.

Eine Träne lief über meine Wange und tropfte auf den Tisch.
Mein Blick lag genau so wie meine Hände auf dem Tisch.

„Hässlo ist auf die Fresse gefallen", lachte Einer, der sich Ashton nannte.
Ich fing an zu zittern.
Mein Körper spielte verrückt.
Ich zitterte am ganzen Körper.
Gänsehaut durchzog meinen Körper.
Ich fühlte nichts außer Angst.

In mir entstand eine unbeschreibliche Angst, wenn ich zu Jaden und Liam oder besser gesagt eigentlich zu allen schaute.

„Wieso wiederholt sich das ganze nicht?", fragt diesmal Kate lachend.

Kate, Blonde lange Haare, sehr hübsch, aber das meiste ihrer Schöhnheit kam von der Schminke.
Wir waren früher mal befreundet, aber das hat auch ein Ende gehabt.

Sie soll anscheinend sehr oft mit Jaden geschlafen haben, soweit ich das von der tuschelnden Menschenmasse herausgefunden hatte.

„Ich glaube, die Kleine würde das nicht überleben, aber lass es probieren", lachte Jaden und alle kamen hässlich grinsend auf mich zu.

Ich rutschte immer mehr in mein Stuhl und hatte Angst, was als nächstes passieren würde.
Sie rückten immer näher an mich heran und ich wollte einfach nur flüchten.
Weg von allem.

„Stop!", rief Cole.
„Äh, der Lehrer kommt, und wenn er sieht was wir mir Hässlo machen wird das nicht gut ausgehen", hielt Cole die anderen davon ab.

Die Anderen sahen ihn erst nachdenklich an bis sie nickten und mir einen mörderischen Blick zuwarfen.

Ich zuckte zusammen und sank noch tiefer in meinen Stuhl.
Sie drehten sich um und setzen sich ans Ende der letzen Reihe.

Also waren zwei Plätze frei.
Wie immer saß ich alleine, ohne Freunde.
Ich seufzte und holte leise von meiner verstorbenen Mutter, ihr selbstgemachtes Parfüm raus.

Meine Augen tränten, ich erinnerte mich wieder an die Vergangenheit, an meine Vergangenheit.

Leise sprühte ich es auf meine Hand und roch daran.
Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen bei der Erinnerung wie sehr es Mutter früher Spaß gemacht hat Parfüm herzustellen.

Nur Mutter weiß, dass ich mein eigenes Parfüm selbst herstelle.
Sonst weiß es niemand.
Keiner achtet drauf.

Natürlich wurde ich, als ich in der Stadt war gefragt woher ich diesen Duft hatte und jedes Mal antwortete ich, dass es geschenkt bekommen hatte.

Ich hatte nur drei Flaschen Parfüm von Mutter und ich verwendete sie nie, weil sie mir so wichtig waren.

Meine Mutter zeigt mir Stärke.
Stärke, die ich nie hatte.
Meine Mutter war stark und einfach die Beste.

Bis ich neun Jahre alt wurde, war alles perfekt.
Ich kramte aus meiner Tasche ein Bild raus. Ein Familienbild, wo ich acht war.

Mum war darauf abgebildet.
Sie sah so jung aus.
Braune lange Haare und braune Augen.
Ich sah ihr verdammt ähnlich.

Dann mein Vater.
Braune Haare und grüne Augen. Ich hatte nur die Haare von ihm.
Und dann, was mich am meisten schmerzt...

Meine Schwester, Leyla.
Sie war 19 Jahre alt.
Lange schwarze Haare und braune Augen.
Sie war zwei Jahre älter und sie beschuldigt mich für den Tod meiner Mutter.
Ich hatte sie schon seit acht Jahren nicht mehr gesehen, doch ich gab meine Suche niemals auf.

Sie war meine Schwester.
Ich vermisste sie. Sie war immer für mich da gewesen.
Nie hat sie mich alleine gelassen. Immer hatten wir alles zusammen gelöst und ich würde das alles niemals aufgeben!

Ich wischte meine Tränen weg und packte es wieder in meine Tasche und widmete mich meinem Lehrer, welcher irgendwelche Aufgaben erklärte.

Ich hoffte einfach, dass die Stunde schnell vorbei gehen würde.
Ich wollte so gerne nach Hause.

~
Sehr langweilig und auch nicht das Beste lol.
Love u all hehe

painful love || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt