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» 2 Wochen später «

Ich zupfte müde meine Krawatte zurecht und gelte meine kaputten und verwuschelten Haare hoch.

Heute war es soweit. Heute war die Beerdigungen von Hope.
Es war immer noch so unrealistisch.

Die letzen 2 Wochen habe ich mich komplett isoliert. Ich war für mich alleine und wollte auch alleine sein.

Ich weinte nur und war tagelang depressiv drauf.
Ich war alleine und ich vermisste Hope jeden Tag umso mehr.
Und jeden Tag schmerzte es noch mehr.

Ich klebte ihr Buch zusammen und nach der Schule ging ich auch direkt nach Hause.

Ich wollte nur alleine sein.
Nur für mich und das akzeptierten meine Freunde Gottseidank.

Und jetzt bereitete ich mich auf die Beerdigung vor.
Ich hatte mich ganz schwarz gekleidet und fühlte mich wie einem schwarzen Loch, woraus ich nicht raus kam.
Ich versuchte hoch zu klettern, doch fiel immer tiefer.
Ich suchte das Licht, ging aber immer weiter in die Dunkelheit.

Ich war bei Leyla, da wir uns alle, also Liam, Cole, Stella sogar Kate und Tyler hier treffen wollten.

Kate und Tyler haben alles erfahren und sind extra hier her zurück gekommen nur um die Beerdigung nicht zu verpassen.

Ich war dankbar, dass an so einem Tag, jeder anwesend war.

Alle waren unten, doch nur ich nicht.
Ich stand stundenlang vor dem Spiegel und sah mich intensiv an.

Ich wollte sicher gehen, dass ich nicht zusammenbrechen werde.
Ich wollte stark sein.

Für Hope.

Ich nickte mir selbst zu und lief traurig die Treppen runter.
Meine Arme schlapp neben mir und ich völlig in einer ungesunden Lauf Stellung.

Ich war nicht in der Lage stark zu sein, egal wie sehr ich es versuchte es ging nicht.

Ich lief ins Wohnzimmer wo ich auch alle ausmachte.
Alle redeten miteinander, doch schienen mehr als traurig.

Ich sah wie Kate leise weinte.
Leyla sowieso am Boden zerstört ist.
Peyton nur starr geradeaus sah.

Liam und Cole versuchten nicht zu weinen und den schmerz zu unterdrückten, indem sie lachten, doch es brachte nichts.

Man sah den Schmerz deutlich in deren Augen.

„Seid ihr bereit?" fragte ich traurig und alle nickte nur stumm.
Sie standen auf und zogen sich ihre Schuhe an.

Mit gesenkten Blicken liefen wir auf das Auto zu, wo ich auch direkt beim Beifahrersitz einstieg.

Liam wollte fahren und die anderen stiegen hinten ein.

Im Auto war es unglaublich still.
Man hörte nur das atmen von den anderen sonst nichts.
Es war todstill.

Ich lehnte meinen Kopf langsam gegen die
Fensterscheibe und schloss meine Augen.

Ich vermisste sie. Ich vermisste sie so sehr ich konnte es nicht mal in Worte fassen.
Dieses Mädchen starb an ihrem Geburtstag.

Diese Schmerzen hörten nicht auf. Sie verfolgten mich schritt und tritt. Ich fühle mich so leer.
Keiner konnte mir so nah sein wie Hope. Nur bei Hope fühlte ich mich sicher.

Ich wollte zu ihr, doch es ging nicht.
Die letzen zwei Wochen bekam ich kein Auge zu.
In meinen Träumen sah ich immer Hope. Wie sie lachte.
Wie sie bei mir war.

Es war so schwer, zu akzeptieren das sie weg war.

Sie ist erst 18 Jahre alt.
Warum? Warum musste sie so früh gehen?
Sie war so ein guter Mensch und wollte nur das beste für uns.

Dabei wusste sie gar nicht, dass sie sich selbst vernachlässigt.
Sie sorgte sich immer um andere anstatt sich selbst.

Sie wollte ihren Duft retten und das tat sie,
Der Duft wurde gerettet und ich habe ihn bekommen.
Leyla gab ihn mir.

Ich war Leyla genauso dankbar.

Ich liebte Hope und ich werde sie immer lieben.

Ganz tief im inneren ist sie in meinem Herzen.
Dort wurde sie auch für immer verewigt.

***

Langsam stellte ich mich neben Cole und hörte dem Mann vor uns zu, der eine rede hielt.

Heute war es besonders emotional.
Leyla und Kate brachen schon in Tränen aus, während ich versuchte sie zu unterdrücken.

Ich fühlte diesen Schmerz in meiner Brust wie sie jetzt unter der Erde liegt.
Im Himmel ist.

Im Paradies.

Ich konnte meine Tränen nicht weiter unterdrücken und lies alle Tränen raus.
Ich lies meine Schultern sacken und schloss meine Augen.

„Ich schaff das nicht" flüsterte ich und wischte meine Tränen weg.

„Du bist unfassbar stark" flüsterte Cole mir zu und ich war für einen Moment stolz, dass einer so dachte.
Wenigstens einer.

„Wer möchte noch was sagen?" fragte der Mann plötzlich.

Ich öffnete meine Augen und trat ein Schritt nach vorne.

„Ich" rief ich laut und stellte mich an den Platz wo der Mann vorhin stand.

Ich holte tief Luft und holte aus meiner Jackentasche ihren Roman Tagebuch raus und legte es auf ihrem Grab.

„Sie war so Lebensfroh" lachte ich schmerzvoll.

„Sie hat das nicht verdient" flüsterte ich und sah die anderen alle an.

„Sie hat ihre Gefühle, Ängste und ihren Hass in diesem Buch so gut geschrieben ich war geschockt, wie gut sie das konnte, ich erinnerte mich an einen Satz, welcher mich immer schockierte, und zwar ,
Ich wollte sterben, bis ich merkte wie wichtig es doch ist zu leben.
Genau das ist wahr, lebt euer Leben. Es ist wichtig, doch wenn ihr es nicht tut, ich sag's euch bereut ihr es" rief ich traurig und sah alle einmal an.

„Dieses Mädchen ist ein Engel. Sie ist eins der tollsten Mädchen, welche ich je kennenlernen durfte und ich bin Gott so dankbar, dass ich sie kennenlernen durfte" rief ich grinsend, aber weinte dazu.

„Unser erster Kuss. Daran zu denken brachte mich auch direkt zum schmunzeln, denn es war so wunderschön. Feuerwerke platzten zwischen uns. Sie tat den ersten Schritt und ich bin so glücklich das sie es tat" lachte ich und schaute aufs Grab.

„Ich liebe dich Hope. Du bist wundervoll und perfekt. Du hättest nur das beste verdient. Nur Glück und nur Freude, aber wer weiß, wärst du nicht jetzt von uns gegangen, dann später, aber was wäre, wenn es dir dann schlimmer ging? Schlimmeres passiert wäre?"
Ich schaute wieder auf.

„Der Tod ist völlig normal. Tod und Leben ist normal, doch oftmals wird nie darüber geredet, doch es gehört zum Leben. Wir müssen es akzeptieren, genauso wie ich es tue"

„Hope würde niemals wollen das wir hier so traurig sind und weinen. Sie will uns glücklich sehen, denn wenn wir es sind ist es sie auch" rief ich und sah alle ermutigend an.

„Sehen wir alles positiv, denn es bringt uns im Leben weiter" rief ich und kniete mich zum Grab.

„Sie wird immer in meinem Herzen bleiben und mir diese Wärme von dort schenken"

~
Love u all.

painful love || ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt