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Ich legte auf, nachdem ich alle Informationen bekommen habe und stürmte aus der Toilette.
Ich muss jetzt ganz schnell ins Krankenhaus.
Ich rannte, achtete nicht drauf, wen ich anrempelte, bis ich plötzlich gegen einen harten Oberkörper knallte und runter fiel.

Ich rieb mir meine Stirn, doch auch wenn es weh tat, tat mein Herz noch mehr weh.
Meine Tränen wurden mehr. Meine Augen wurden immer mehr rot. Ich hob meinen Blick und sah wieder dieses wunderschöne Grün.
Ich stand schnell auf und wollte vorbei rennen, doch Jaden hielt mich am Handgelenk fest.

„Lass mich verdammt nochmal los." zischte Ich und war selbst schockiert das ich so sprechen konnte, vor Jaden. Immer noch völlig verletzt schaute ich in seine Augen.

„Was ist los?" fragte er völlig besorgt.
Ich musste tief Luft holen.

„Interessiert dich nicht und jetzt lass mich!" fauchte ich und wurde langsam wütend. Mir sind die Folgen völlig egal. Mir egal, was Jaden mit antun könnte. Ich muss gehen.

„Sag es mir. Sonst lasse ich dich nicht los." rief Jaden entschlossen. Ich lies Frustriert meine Schultern sacken und atmete unregelmäßig ein und aus.

„Dad. Krankenhaus. Unfall. Kritisch. Jetzt!" Schrie ich immer noch völlig verletzt und panisch.

„Verstehe." sagte er und griff nach meiner Hand, wir rannten nach draußen und liefen auf sein Auto zu. Völlig egal was hier gerade abgeht. Auch wenn es komisch ist mit Jaden zusammen ins Krankenhaus zu fahren, aber ich habe keine Zeit zum streiten.

„Hey!" schrie plötzlich eine allzu bekannte Stimme.

Wir drehten uns um und ich sah in das verwirrte Gesicht von Cole.

„Was ist los?" fragte er etwas traurig.
„Ihr Dad liegt im Krankenhaus." brummte Jaden und schenkte ihm keine Beachtung.
„Ich komme mit." sagte er entschlossen und wollte ansetzen zum laufen. „Nein! Du bleibst hier." knirschte Jaden mit den Zähnen.
Ich hingegen nahm gar nichts wahr, außer diese negativen Gedanken, die fraßen mich auf.

Was wenn er Tod ist? Was wenn er nicht mehr atmen kann? Was wenn er -
Ich konnte nicht weiter nachdenken, da ich die beiden schreien hörte.

„Reicht! Verdammt" schrie ich und rannte aufs Auto zu. Ich setzte mich hinten hin und wischte mir meine Tränen weg, was aber auch nichts brachte, da immer mehr Tränen unkontrolliert über meine Wange liefen. Ich schaute nach vorne und merkte, dass die Jungs über irgendwas flüsterten, irgendwas geheimes, das weiß ich.

Wir fuhren los. Im Auto war es leise.
Ich schaute aus dem Fenster und beobachtete den Regen. Ich beobachtete wie es von oben, nach unten prasselte. Es ist so wunderschön.
Der Regen gleicht denn Tränen in unseren Augen. Der regen lässt uns bei den schlimmsten Zeiten nicht alleine. Der Regen hilft uns. Zeigt uns stärke, dass die Tränen, wie der Regen auch aufhören kann und dann wir wieder stark sein müssen. Das nach jedem regnerischen Tag die Sonne scheinen kann.

Ich lehnte meinen Kopf an die kalte Fensterscheibe und schloss für eine Weile meine Augen.

Nach einigen Minuten Parkte Jaden das Auto und wir stiegen aus. Ich rannte rein, zur Rezeption.

„Wo ist John Johnson?" man konnte deutlich spüren wie sehr ich aufgeregt war. Mein Herz schlug so schnell, als ob es gleich rausspringen will. Die Frau an der Rezeption schenkte mir einen traurigen Blick. Ich merkte dies, aber dachte mir nichts dabei.

„Sie sind die Tochter?" fragte sie.
Ich nickte, da ich langsam nicht mehr fähig bin zu reden. Mehrere Tränen kullerten meine Wange hinunter und landeten auf meine Hand.

„Sie müssen in den Gang 12, da wird Doktor Safon auf sie warten und ihnen alles erklären, und es tut mir leid." nuschelte zum Ende hin.
Ich nickte und rannte in den Gang 12. Ich suchte Gang 12 aber fand ihn nicht.

„Wo ist dieser beschissene Gang." schrie ich laut und fiel auf den Boden. Ich hörte Gelächter und hob meinen Blick.
Warum lachen die denn jetzt.

„Sorry Hässlo. Wir können unseren Ruf nicht zerstören. Ab hier kannst du alles selber regeln." lachte Cole und ich sah den traurigen Blick von Jaden. Blitzschnell stand ich auf.
„Was." stotterte ich. Ich konnte es nicht fassen.
Mehrere Tränen sammelten sich in meinen Augen. Mein Herz litt so sehr. Es fühlte sich so an, als ob einer der schärfsten Messer in mein Herz gestochen wurde, und es blutet und nicht stoppt.

„Jaden. Ich geh mit meinem Auto. Ich habe nem Freund gesagt, dass er es hierhin fahren soll. Ich geh nach Hause pennen, kein Bock auf Schule und du kannst ja auch nach Hause dann, bis dann." Sagte Cole und gab einen Handschlag an Jaden gerichtet. Sie verabschiedeten sich und Cole ging. Immer noch völlig traurig und verletzt schaute ich ihm hinter her.

Ich schaute zu Jaden, welcher sich nervös am Hinterkopf kratzt. „Weißt du was? Ich lasse dich nicht alleine, aber nur heute und morgen wird alles wieder normal. Keiner darf davon wissen." bittet er mich.

„Nein. Geh, ich will dich nicht hier haben." rief ich schwach und schaute in seine grünen Augen. „Nein i-" sauer unterbrach ich ihn.

„Jaden du verschwindest jetzt von hier! Ich will dich verdammt nochmal nicht sehen." schrie ich und unkontrollierte Tränen flossen meine Wange hinunter.

„Ich komme." flüsterte er und nahm meine Hand. Ich fuhr mir durch die Haare, da ich sowieso wusste, dass es nicht gehen würde.
Ich nickte nur müde, da ich wirklich keinen Nerv dazu hatte mich mit ihm weiter zu streiten. Er zog mich Richtung Gang 12.

Nach einer Weile fanden wir dann den Doktor und liefen auf ihn zu. Er hatte gerade ein paar Bögen in der Hand, welche er sehr konzentriert ansieht.

„Doktor Safon?" rief ich, als wir vor ihm zum stehen kamen. Er hob seinen Blick und begrüßte uns.

„Sie sind die Tochter, stimmt's?" fragte er und schenkte mir einen traurigen Blick. Ich nickte und in meinem Magen verkrampfte sich etwas.
Etwas schmerzvolles spürte ich, überall an meinem Körper. Es fühlte sich jedoch so vetraut an. Ich versuchte tief Luft zu holen.

„Wir haben alles gegeben.." flüsterte Doktor Safon. Ich riss meine Augen auf und drückte die Hand von Jaden fester. „Also ist er tot." stotterte ich. Ich merkte wie der Doktor plötzlich nervös wurde und mit der Hand an seinem Kittel rumfuchtelte.

„Ja. Ehm. Es tut uns leid.. mehr Information bekommen sie im Laufe der Tage.. Der Unfall war sehr, sehr dramatisch. Es gab 5 Tote und 9 schwer verletzte." sagte er und schaute mich dabei kein einziges Mal an.

Ich schaute hoch zu Jaden und konnte es nicht glauben. Der Doktor verabschiedete sich von uns und ich hatte das Gefühl gleich zusammen zu sacken.

Ich lies seine Hand los und setze mich auf die Bank. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen und fing an krampfhaft zu weinen.
Mein Herz durchzog ein Schmerz, den ich nicht beschreiben konnte. Mein Herz blutet unfassbar stark. Ich habe schmerzen.

Meine Schluchzer wurden immer lauter, bis ich jemanden mich umarmen spürte.
Ich löste meine Händen von meinem Gesicht und sah zu Jaden. Ohne weiter nachzudenken legte ich meine Arme um seinen Nacken und umarmte ihn.

Ich lies alles raus und konnte nicht aufhören.
Dieser Schmerz war zu groß. Diese Stimmen, dass das alles wegen mir ist, hören nicht auf.
Diese Erinnerung, dass er sich so auf das normale Leben gefreut hat, macht mich fertig.
Er hat es verdammt nochmal nicht verdient.

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love u all.
Schuldige, wenn es sehr unrealistisch war.
Ich weiß nicht wie alles im Krankenhaus so richtig abläuft hahah

painful love || ✔️Where stories live. Discover now