13

437 80 67
                                    

God-of-Destruction war der Darkroom kein Begriff gewesen und so hatte ich ihm erklären müssen, wo sich dieser genau befand. 

Schnell war ich noch unter die Dusche gesprungen und war dann viel zu spät losgegangen. Ich rannte teilweise durch die dunklen Straßen und schaute immer wieder auf meine Armbanduhr, doch ich würde mich wohl oder übel verspäten.

Als ich den Darkroom betrat, musste ich feststellen, dass dieser ziemlich leer war an diesem Abend. 

Mein Blick streifte die Theke und die Bänke doch nirgendwo sah ich jemanden, der auf die Beschreibung von God-of-Destruction passte, die er mir noch flüchtig gegeben hatte. 

Vielleicht hatte er mich nur verarscht. Diese Situation hatte ich bisher noch nicht. Andererseits war er eventuell ebenfalls nur spät dran. Ich hatte mich nur zehn Minuten verspätet, ich konnte mir auch nicht vorstellen, dass er einfach gegangen war.

Plötzlich spürte ich eine Hand an meiner Taille und zuckte erschrocken zusammen. 

"Sag mir, dass du Jaden bist", flüsterte mir jemand ins Ohr und ich blickte zur Seite. 

Ein großer schlanker Mann stand neben mir. Seine Augen brannten sich in die meinen und sein Blick war so intensiv, dass ich ganz befangen war.

Sein hellbraunes Haar war perfekt gestylt und sein schweres Aftershave stieg mir in die Nase, sodass ich kaum Luft bekam. Er trug einen grauen Anzug und fiel dadurch in dieser Spelunke auf wie ein bunter Hund. Was nicht hieß, dass es ihm nicht ausgezeichnet stand.

Ich wich ein wenig zurück, doch er beugte sich nur noch weiter zu mir herunter. "Hmm?", machte er und ich war in der Versuchung seine Hand von meiner Taille zu streifen, doch stattdessen machte ich einen schnellen Schritt nach vorn und entkam auf diese Weise seinen Fängen.

Er lächelte und trotz seiner süßen Grübchen, die dadurch zum Vorschein kamen, hatte er mir mit seiner plötzlichen uneingeladenen Berührung Angst gemacht. Gleich darauf wanderte sein Blick an meinem Körper hinunter und ich verschränkte die Arme. 

Er hob einen Mundwinkel zu einem schiefen Lächeln an und kam auf mich zu, sodass ich meine Arme sofort sinken ließ und noch einen Schritt zurückging.

"Hab' ich dir die Sprache verschlagen?", fragte er und ich räusperte mich. 

"N-nein, also doch, ich meine... ich bin Jaden..", stammelte ich und der Mann grinste noch mehr. Sodann nahmen wir auf einer der Sitzbänke gegenüber voneinander Platz und bestellten uns bei der Kellnerin, die mich peinlicherweise auch noch fragte wie es mir so ging, da sie mich mittlerweile ebenfalls kannte, unsere Getränke.

Ich rieb verlegen meine Lippen aufeinander und ließ meinen Blick hilflos über die Tischplatte schweifen. "Du bist also oft hier, Jaden?", fragte Namjoon. 

"In letzter Zeit schon, ja...", entgegnete ich und die Kellnerin stellte unsere Getränke auf dem Tisch ab. 

"Das hier ist nicht ganz das Ambiente, dass ich bevorzuge. Ich hätte dich auch zum Essen einladen können", meinte der Mann und ich ergriff mein Glas. Ich spürte, dass er mich die ganze Zeit nicht aus den Augen ließ.

Dann beugte er sich vor und stützte seine Ellbogen auf dem Tisch ab. Er verwob seine Finger ineinander und hielt sie vor seinen Mund. "Kommen wir doch gleich zum Punkt. Du willst also keine Schmerzen haben, wenn du stirbst?", fragte er nach.

"Ich glaube, dass wäre mein einziger Wunsch dabei", entgegnete ich ihm und entspannte mich allmählich ein bisschen. 

"Also ist es dir egal wo es passiert? Es könnte also auch bei mir passieren?", wollte er wissen. Das würde bedeuten, dass ich mit ihm mitgehen müsste und ich könnte in dem Fall nur hoffen, dass er sein Versprechen, mir nicht wehzutun, auch einhalten würde und dort dann nicht im Keller I'm_Your_Hope, DarkBoy, JustinSeagull, und World_Wide_Handsome auf mich warteten.

Andererseits könnte er genauso gut in meinen eigenen vier Wänden über mich herfallen. Ich nickte dennoch, wenn auch etwas zögerlich und plötzlich ergriff er meine Hand. Wieder fuhr ich zusammen, ließ es allerdings geschehen, dass er meine Hand zu sich zog und meinen Handrücken mit seinem Daumen streichelte.

"Deine Haut ist so zart und rein. Und ich kann deinen Duft bis hier hin wahrnehmen", sagte er, schloss die Augen und atmete tief ein. Wie erstarrt sah ich ihn an. Dann öffnete er die Augen und schaute mich direkt an. Er befeuchtete seine Lippen und wurde mit einem Mal sichtlich aufgeregt. 

"Tun wir's jetzt gleich. Mein Auto steht draußen und es ist nur eine halbe Stunde Fahrt bis zu mir", sagte er und ich war auf solch einen Vorschlag überhaupt nicht vorbereitet.

"W-was?! Jetzt..?!", brachte ich hervor und Namjoon führte meine Hand an seinen Mund. Ich konnte überhaupt nicht so schnell reagieren, wie er seinen Lippen über meine Haut strich und gleich darauf seine Zunge über diese gleiten ließ. Entsetzt riss ich meine Hand los und starrte ihn entgeistert an. 

"Du schmeckst genauso gut, wie du aussiehst", sagte der Mann und ich wischte mir hektisch seinen Speichel von meinem Handrücken, während ich ihn weiterhin ungebrochen ansah. Das konnte doch nur ein schlechter Scherz sein oder? Es durfte nichts anderes sein als ein makaberer Scherz.

"Und ich würde wahnsinnig gern mehr von dir probieren", fuhr Namjoon fort und mein Herz fiel mir in die Hose. Sein Gerede konnte nur auf eines hinauslaufen und zwar auf eine Flucht meinerseits.

"Menschenfleisch ist eine Delikatesse, Jaden, doch die meisten Menschen kommen niemals in diesen Genuss, denn es wird nicht als normal betrachtet. Aber ist es deshalb falsch, nur weil es nicht der gesellschaftlichen Norm entspricht? Du willst sterben. Und ich erlange dadurch meinen ultimativen Höhepunkt. Wir beide bekommen was wir wollen, oder etwa nicht?", sagte Namjoon und ich konnte einfach nicht glauben, was er mir da preisgab, als er auch schon fortfuhr, "ich werde dich verspeisen und damit wären dann auch alle Spuren beseitigt. Bei deiner Größe und deinem Gewicht... sollten um die 20-30 Kilo Fleisch dabei rauskommen."

Mit einem Mal wurde mir schlecht. Und ich fühlte mich wie ein Schwein, das vom Schlachter begutachtet wird. Es blieb nur noch ein Ausweg aus diesem Irrsinn.

"Ich geh' kurz zur Toilette...", versuchte ich gefasst zu klingen, doch als ich an ihm vorbeilief, griff er nach meiner Hand und zog mich zu sich auf die Sitzbank. Ich war ihm mit einem Mal so nah, dass ich fast aufgeschrien hätte. Ich versuchte mich loszureißen, doch er hielt mich fest und führte meine Hand zu seinem Schritt.

Als ich sein erigiertes Glied spürte, keuchte ich erschrocken auf und sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Seine Augenlider flatterten und die Erregung stand ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben. Er stöhnte leise auf und rieb meine Hand an seinem Penis. 

"Genauso wie dich habe ich mir immer mein Long Pig* vorgestellt... so unschuldig und sexy... ich würde dir am liebsten schon während ich dich ficke mit meinen Zähnen dein Fleisch von deinen Knochen reißen", hauchte er und näherte sich meinem Hals.

Aus reiner Verzweiflung schnappte ich mir sein Glas und schüttete ihm den Inhalt blitzschnell in sein Gesicht. 

Er ließ mich daraufhin los und ich rannte aus der Bar.


________________________

* So wird in Kannibalismus Foren jemand bezeichnet, der sich aus eigenem Willen verspeisen lassen will... fragt nicht woher ich so 'nen Scheiß weiß.

Can you hold me? ---YoonminWhere stories live. Discover now