Kapitel 6

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PoV Ava:

Nach Schulschluss gingen ich und Peter zusammen zu mir nachhause. Er hatte seiner Tante May Bescheid gegeben. Für Freddie wird es wohl kein Problem sein, wenn ich besuch mitbrachte.

Peter betrachtete erstaunt unser Haus. Er hatte denselben Ausdruck in den Augen wie ich als ich hier neu einziehen sollte.

Ich öffnete die Tür, ließ Peter rein, zog die Schuhe aus und fragte ihn was er gerne Essen wolle. „Wie wäre es mit Pizza? Ich bezahle." „Pizza. Ok welche?" Ich drückte ihm ein Flyer der Pizzeria in die Hand. „Ich nehme Pizza Diavola.", sagte Peter. Ich rief bei der Pizzeria an und bestellte zweimal Pizza Diavola.

Während wir warteten, gingen wir in mein Zimmer und machten unsere Hausaufgaben, die zugegebenermaßen nicht so einfach waren. Peter half mir und erklärte mir alles so dass ich es verstand. „Du könntest Lehrer werden. Bei dir verstehe ich mehr als bei denen." „Nein ich werde kein Lehrer. Ist irgendwie anstrengend." „Was möchtest du denn werden?" „Weiß ich noch nicht so genau." Wir lachten uns an. Plötzlich kam Freddie nachhause, begrüßte mich und Peter und zwinkerte mir vielsagend zu. Ich schüttelte nur den Kopf. Wieso glaubte er das ich in Peter verliebt sei? Ich war doch noch gar nicht so lange hier. Außerdem mussten Freundschaften zwischen Jungs und Mädchen nicht gleich etwas mit Liebe zu tun haben.

Nach ca. 20 Minuten klingelte es an der Haustür und ich nahm die zwei Pizzen in Empfang. Sie rochen himmlisch. Peter bezahlte. Er bestand darauf.

Als wir fertig waren fragte ich Peter:" Was hast du gestern eigentlich den ganzen Tag gemacht? Also ich hab dich angerufen und die ganze Zeit bist du nicht ran gegangen." „Ich war bei meinem Stark-Praktikum. Mister Stark wollte nicht das ich durch das Handy abgelenkt werde deshalb habe ich es zuhause liegen lassen." „Stark-Praktikum?" „Ja" „Du hast wirklich mit Tony Stark kontakt? Auch mit Spiderman, Hulk, Captain Amerika oder Thor?", fragte ich. Wie cool war das denn?? Peter lachte. „Ja Thor und Hulk sind nur nicht da, aber die anderen Avengers habe ich schon getroffen. Sie waren ziemlich korrekt. Was heißt ziemlich, sie sind korrekt." Ich grinste. Wow. Wie es wohl war, wenn man die Avengers kannte?

Nach einer Stunde, in der wir uns besser kennengelernt hatten, beschlossen wir zum Queens Bridge Park zu gehen. Wir spazierten durch den Park und ich antwortete auf eine Frage, die mir Peter geradegestellt hatte. „Also mein Lieblingstier?  Viele denken sie sind gefährlich, das stimmt aber nicht. Sie sind eigentlich ganz süß und genauso wie andere Hunde. Natürlich kommt es auch darauf an, wie du mit ihnen umgehst, aber das ist bei allen Hunden so." Peter lachte. In dieser Sekunde fühlte ich mich einfach unbeschreiblich frei. Als wären alle Fäden abgeschnitten.

Wir liefen inzwischen an einem See vorbei, es war schon dunkel und Peter fragte die letzte Frage für heute:" Wann hast du Geburtstag?" „Ich weiß es nicht wirklich. Ich wurde bei meiner ersten Adoptivfamilie einfach auf die Tür schwelle gelegt. Adoptivfamilie stimmt jetzt nicht wirklich. Es war halt eine ältere Dame. Sie hätte mich niemals irgendjemand anderem gegeben. Leider verstarb sie als ich vier war aber meinen Geburtstag feierten wir immer an dem Datum als man mich auf die Türschwelle gelegt hatte. Das wäre dann diese Woche am Sonntag." Verlegen schaute ich dann zu Peter. Das war etwas zu viel was ich hier erzählt hatte, aber zurück nehmen konnte ich es schlecht. Peter nickte.

Wir kamen zu einer Lichtung, sie war sehr groß. Peter setzte sich auf eine alte Bank und bewunderte die Sterne, hier konnte man sie nämlich sehen. Wenn man in der Stadt wohnte, sah man nichts als nur Wolken. Ich bewunderte den glasklaren Teich in der Mitte der Lichtung, wo sich der Nachthimmel spiegelte.

Solange Peter die Sterne betrachtete, konnte ich den Teich beobachten. Ich sah keine Fische, keine Pflanzen nur ein Lilianes glimmern. Ich drehte mich in die Richtung, wo es herkam, und sah einen lila Stein im Teichwasser. Fast so groß wie ein Kiesel. Ich trat näher ran und wollte es aufheben, um es besser zu sehen doch als ich den Stein berührte, viel ich in mich zusammen.

PoV Peter:

Ich hörte, wie etwas zu Boden fiel, stand sofort auf und rannte in die Richtung des Geräuschs. Ich fand Ava auf dem Boden liegen. Ihre Arme und Beine lagen von ihr gestreckt. In ihren Adern leuchtete es Lila bis durch die Haut. Ihre Augen waren weit aufgerissen und ihre Iris Lila gefärbt. Ich holte mein Handy raus. Plötzlich sah sie wieder normal aus, keine leuchtenden Adern oder eine lilane Iris. Ok sie war bewusstlos also musste ich aufjedenfall den Krankenwagen rufen. Vielleicht war es auch nur Einbildung was ich gerade gesehen hatte. Also tippte ich die Nummer des Krankenhauses in mein Handy. Plötzlich fing es an zu regnen. 

Es donnerte und blitzte. Es war kein normales Unwetter den der Himmel schien förmlich lila zu glühen. Was auch komisch war, dass kein einziges Tier Angst hatte. Nicht von dem lautem grollen oder sonst noch was. Sie beobachteten die Blitze, es schien als würden sie dieses Unwetter als Freundin sehen.


~875 Wörter

Electra | Buch 1Where stories live. Discover now