Kapitel 26

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Wir saßen wieder bei Peter zuhause. Er war gerade dabei die Fußmatte, auf der immer noch das Blut von Teddy klebte, weg zu schmeißen und sich irgendeine Ausrede für May einfallen zu lassen. Da bemerkte ich dass, wenn Peter nicht da wäre, ich vielleicht noch dort sitzen würde und den leblosen Hund an mich pressen würde. Ich realisierte langsam dass ich ohne ihn ein schlechterer Mensch war. Ohne ihn und Ned hätte ich keine Freunde, würde mich alleine fühlen. 

"Ava ich weiß es ist sehr schwer und scheiße für dich, aber du musst dich jetzt duschen." Mein T-Shirt, meine Haare und meine Hände waren Blutverkrustet. Er bemerkte dass ich ihm nicht zu hörte. Er öffnete seinen Mund, bereit einen seiner vernünftigen Sätze auszusprechen, doch plötzlich polterte es. Abrupt stand ich vom Sofa auf, wischte mir meine Tränen weg und strafte meine Schultern. Niemand durfte mich weinen sehen. 

Das kurzzeitige Geräusch war aus Peters Zimmer gekommen. Langsam liefen ich und Peter auf sein Zimmer zu. Ich nahm seine Hand, nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich Sicherheit brauchte. Er lief vor raus und stieß die Tür auf. Zu sehen war auf den ersten Blick nichts. "Schau mal. Ein Paket von Mr. Stark." Jetzt erkannte ich es. Es stand im Schatten des Betts. Ich flitzte zum Paket und öffnete es. "Mein neuer Anzug!" In diesem Moment vergaß ich Teddy für einen Augenblick. 

Samt Anzug, rannte ich ins Bad und duschte mich so schnell ich konnte. Nach dem duschen band ich meine feuchten Haare schnell zusammen und zog den Anzug an. Er fühlte sich an als würde warmes Wasser über mich rieseln und angenehm an der Haut kleben. Der Anzug bedeckte fast meinen ganzen Körper. Meine Füße, Hände und mein Hals waren noch nackt. Da würde sich groß auch nichts mehr ändern. Ich schaute mich im Spiegel an, wobei ich fast ganz vergas das er auch Schuhe eingepackt hatte. Sie glänzten schwarz, hatten einen nicht zu großen Absatz und sahen richtig bequem aus. Ich schlüpfte in die Stiefel und fühlte mich plötzlich besser. Komisch war es schon dass dieser Anzug so einen Einfluss auf mich hatte, jedoch war es angenehm, zugegeben wüsste ich nicht das es mein Anzug wäre, würde ich denken dass ich in meinem Schlafanzug stecken würde. 

Als ich Peter den Anzug an mir zeigte, blieb ihm der Mund offen stehen. Fragend schaute ich ihn an. "Also- Also da- das ist eigentlich echt hübsch." Ich nickte und fing auch schon an zu erzählen. "Du kannst dir nicht vorstellen wie sich das Anfühlt! Es ist wie Wasser, oder so. Ich denke das Kribbeln ist wegen meinen Kräften aber trotzdem! Das ist unglaublich!" Peter lachte. "Willst du den die ganze Nacht lang anlassen? Ich meine ja nur, vielleicht wäre es besser..."

~paar Stunden später~

Ich und Peter lagen wieder in seinem Bett und schauten die Wand an. Ich hatte schon wieder geheult, weswegen auch Peters Schulter nass war. Es machte ihm nichts aus, denn er strich mir ständig durchs Haar. Gemeinsam lagen wir unter seiner Decke, hatten uns aneinander gekuschelt und dachten nach. Über was er dachte wusste ich nicht, was ich aber wusste: der Schmerz würde vergehen. So wie schon so oft in meinem Leben musste ich mit Schmerz umgehen, egal in welcher Form und ich wusste: Ich kann das!

Peter war inzwischen aufgestanden und hatte uns einen warmen Kakao gemacht. Es sah süß aus, wie er auf die Tassen in seiner Hand starrte. Dankend nahm ich ihm eine Tasse ab und wärmte meine Finger an ihr. Der Kakao war noch zu heiß zum trinken. "Also? Was machen wir jetzt?", fragte ich. Peter zuckte nur mit den Schultern. "Naja wir könnten ja noch bisschen schlafen. Wie viel Stunden schlaf hatten wir heute? Zwei, drei Stunden? Keine Ahnung." Als Antwort stellte ich meine Tasse auf seinen vollen Schreibtisch und lies mich auf sein Bett fallen. Ob May etwas dagegen hatte, ich hoffe nicht. Peter hatte darauf bestanden dass ich bei ihm schlafen sollte und insgeheim wollte ich dass auch. Peter tat es mir nach. 

Schweißgebadet kletterte ich aus dem Bett, schlich ins Bad und übergab mich. Wer auch immer Teddy das getan hatte würde dafür bezahlen. Es war schrecklich über mehrere Tötungsmöglichkeiten zu träumen. Mir rollten Tränen über mein Gesicht.  Dann kam Peter verschlafen ins Bad und stürzte sich auf mich, wischte mir meine Tränen aus dem Gesicht und half mir mich wieder zu beruhigen.  

"Trink das, aber keine großen Schlucke!" Dankend nahm ich das Glas Wasser an. Paar Minuten saßen wir auf dem kalten Boden und sagten nichts. "Ich gehe Zähne putzen." Peter nickte mir zu." Ich warte auf dich, draußen.", sagte er mit einem sanftem Lächeln auf den Lippen. 

Ich war wieder sauber und setzte mich neben Peter ans Bett. "Wie geht's dir?" "Gut, nur bisschen, ganz kleines bisschen, scheiße. Aber sonst ist alles bestens." Peter knetete nervös an seinen Händen. "Tut mir leid." Mir wurde heiß und mein Blick wanderte zu seinen Augen. Als er es bemerkte lächelte er mich kurz an und konzentrierte sich wieder auf seine Hände. "Weißt du... Du hast irgendwas in mir gemacht. Ich weiß nicht was, aber...", stotterte ich und hörte auch sofort wieder damit auf. Okay das ist jetzt wirklich peinlich. Ich wünschte ich könnte die Zeit zurück drehen. Ich hatte dieses Gefühl, ich müsse das sagen was mir im Kopf rumschwirrt, aber... "Wenn du willst können wir draußen spazieren gehen. Uns bisschen abkühlen lassen und so.", schlug Peter vor. 

Draußen war es angenehm kühl, der Mond schien hell und die üblichen Nachtgeräusche entspannten mich. "Also das von vorhin, dass ist mir so rausgerutscht.", erklärte ich und redete das letzte Wort vor mich hin: "Peinlich!" Peter fing an nervös zu lachen. "Ehm das ist nicht so schlimm. Nur bisschen unangenehm aber... Lass es uns einfach vergessen.", schlug er vor. Ich nickte erleichtert und konzentrierte mich auf andere Gedanken. Nur war mein Gehirn leer. Es gab keinen anderen Gedanken als Peter. Jetzt wusste ich wie es sich anfühlte verliebt zu sein. Man fühlte sich wohl neben ihm, hatte immer Bauchkribbeln in seiner nähe und würde sogar für ihn sterben wenn es eine lebensgefährliche Situation gab. Man war das schnulzig!

"Peter, können wir reden?", fragte ich ihn. "Ja, klar." Er blieb vor mir stehen und ich konnte erkennen wie er seine Hände nervös knetete. "Okay ehm. Ich muss jetzt was zugeben und zwar ehm sind wir schon recht lange befreundet und da hat sich halt was ergeben." Ich wartete auf seine Reaktion, hoffte das ich auch nicht in Ohnmacht fallen würde. "Ehm warte lass mich als erstes reden!", sagte Peter. "Also ich mag dich echt sehr und wenn du jetzt die Freundschaft beenden willst, dann weißt du das wenigstens.", ein nervöses Grinsen zeichnete sein schon rot angelaufenes Gesicht. 

"Peter? Wie kommst du darauf dass ich mit dir die Freundschaft beenden will? Ich meine schau dich mal an. Du bist Perfekt! Du hörst zu, kümmerst dich zu erst um andere, dann erst um dich und so weiter! Wie kannst du das denken?" Peter schaute mich mit offenem Mund an. "So denkst du über mich?" Ich nickte. Dann nahm er ganz sanft meine Hand. So als würde er denken ich könnte in Stücke zerfallen. Sein Gesicht strahlte. Automatisch schaute ich auf seine Lippen, sie sahen so weich aus. Stopp ich musste mich auf Peter konzentrieren! Als ich wieder in seine Augen schaute bemerkte ich dass er auch auf meine Lippen schaute, was ich noch bemerkte? Seine Augen waren wunderschön und er hatte ganz wenige Sommersprossen. Dann bemerkte ich erst wie nah ich an seinem Gesicht war. "Sorry.", murmelte ich. 

Doch plötzlich ließ er meine Hand los und nahm sanft mein Gesicht zwischen seine Hände. Mein Gehirn setzte aus. Ich schloss meine Augen, hoffte dass man mir nicht anmerken konnte dass mein Herz gerade schneller Schlug. Doch als unsere Lippen sich fast berührten hupte es plötzlich neben uns. Ein großes, schwarzes Auto stoppte vor uns, eine muskulöse Hand, die sich aus dem Kofferraum streckte, riss mich weg von Peter und schmiss mich in den Kofferraum. Sofort spürte ich ein wie mir ein Stück Stoff an den Mund und die Nase gedrückt wurde und ich verlor das Bewusstsein. Das letzte an was ich dachte war, wie es sich wohl angefühlt hätte wenn wir uns geküsst hätten.

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Sorry 

Ich bin nicht ganz zufrieden aber ich hab gerade keine richtige Idee wie ich dieses Kapitel anders schreiben hätte können. Aufjedenfall würde ich mich über Feedback freuen und ich hab noch eine frage.

Ich schreibe gerade noch an einer anderen Geschichte und ich wollte fragen wie ihr es besser oder angenehmer findet, wenn ich die Ich-Form bei einer Geschichte benutze oder die Erzähler-Form und wie findet ihr dieses Y/n? Ist das eurer Meinung nach besser?

Hoffe das Kapitel gefällt euch :)

Meinung?

~1434 Wörter

Electra | Buch 1Where stories live. Discover now