12 - Frauenversteher

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"Was ist denn passiert? Hat sie dich gekratzt oder dir an den Haaren gezogen?", fragte Kisame kichernd.
Hidan warf ihm einen wütenden Blick zu. "Nein, sie hat davon gesprochen mir die Eingeweide rauszureißen und dabei gelächelt! Die Tussi ist doch irre!"
Pain räusperte sich und sofort lag die Aufmerksamkeit aller auf ihm.
"Verstehe ich das richtig, du weigerst dich eine Frau zu foltern, weil sie gedroht hat dir die Eingeweide rauszureißen, wovon du nicht sterben würdest, weil du unsterblich bist?"

Es herrschte eine angespannte Stille, in der alle auf Hidans Antwort warteten und Hidan nach einer suchte.

"Also... wenn man es so sagt, klingt es vielleicht dämlich... Aber ihr habt diesem Beast nicht in die glühenden Augen gesehen!", versuchte der Jashinist sich rauszureden.
Kisame brach in Gelächter aus.
"Jetzt übertreibst du aber, oder?", brachte er ungläubig hervor, nachdem er sich etwas beruhigt hatte.
Hidan kippte noch einen Sake runter. "Versuch es doch selber, statt mich auszulachen, Fischfresse!"
"Nein danke, Befragungen sind nicht gerade mein Ding.", entgegnete der Haimensch, während er sich die Lachtränen aus den Augen wischte.
Auch ich konnte mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Lucy musste ihm ja ordentlich Angst eingejagdt haben. Irgendwie fand ich das beeindruckend...

Pain seufzte.
"Na schön... Itachi? Jetzt ist es deine Aufgabe.", verkündete er monoton und machte sich daran, die Küche zu verlassen. Ich hörte ihn beim Rausgehen noch leise vor sich hin murmeln.
"Was leite ich nur für einen Haufen Nutzloser..."

Ich betrachtete den Uchiha.
Er zeigte wie immer keinerlei Reaktion. Das konnte ich wirklich nicht leiden...
Es gefällt mir nicht, dass er Lucy befragen wird... Überhaupt bin ich irgendwie froh, dass sie Hidan vergrault hat, bevor er Hand an sie legen konnte... Aber warum?
So in Gedanken versunken, hätte ich fast nicht gemerkt, wie der Uchiha aufstand und sich anscheinend auf den Weg zu ihr machte.
Sollte ich ihm folgen? Nur zur Sicherheit...

Lucys Sicht~

Zusammengerollt lag ich auf dem Boden und fühlte mich einfach nur elend. Ich wollte ganz dringend eine heiße Dusche und vor allem frische Anziehsachen.
Aber das konnte ich mir hier wohl abschminken...

Als ich das Klicken des Türschlosses vernahm, dachte ich schon es wäre wieder Hidan, dieser Idiot, oder Tobi, die mich nerven würden, aber zu meiner Überraschung war es Itachi Uchiha. Er stand in der Tür und sah mich für ein paar Sekunden einfach nur an.
Ich starrte zurück.
Der Uchiha strahlte irgendwie Ruhe und Gelassenheit aus, weshalb ich auch nicht wirklich ausrasten konnte.
Schließlich hob er einen Finger und deutete auf die violetten Schmieren, die sich inzwischen sowohl auf der Bank, als auch auf dem Boden befanden.
"Was ist das?", fragte er ruhig.
Ich wusste nicht warum, aber ich hatte das Gefühl ihm einfach ehrlich antworten zu können.
"Blut. Mein Blut.", erklärte ich knapp, als wieder ein stechender Schmerz durch meinen Unterleib fuhr und ich diesen fester umklammerte.
"Hm.", nickte Itachi, drehte sich um und schloss die Tür wieder.

Einige Zeit später - ich konnte beim besten Willen nicht sagen wie viel Zeit vergangen war - kam Itachi zurück, hinter ihm Konan und auch einen gewissen Blondschopf, sah ich ganz kurz im Flur stehen, bevor Konan die Tür schloss.
Die Konoichi betrachtete mich.
"Gut, Itachi. Danke, dass du mir Bescheid gesagt hast."
Daraufhin nickte er wieder und verließ den Raum.
Wow, ich hätte nicht gedacht, dass Itachi so ein Frauenversteher ist... Er hat offenbar sofort kapiert, was los ist.

Konan kniete sich neben mich und zog irgendein Pflanzenblatt aus ihrem Mantel. "Hier, wenn du das kaust, sollten die Schmerzen weniger werden. Ich kann dich auch in einen Waschraum bringen und dir frische Kleidung geben. Aber bevor du aus dieser Zelle raus darfst, muss ich dich fesseln. Tut mir leid, aber es geht nicht anders."
Dankbar nahm ich das Blatt, das sie mir hinhielt.
"Danke! Und klar, ich versteh schon."
Ich kaute also auf dem Blatt herum und es funktionierte tatsächlich. Die Schmerzen wurden zumindest etwas erträglicher. Konan band ein Seil um meine Hände und dann trat ich zum ersten Mal seit meiner Entführung aus diesem kleinen Raum heraus.

Auf dem Flur standen Itachi und Deidara. Beide sahen mich schweigend an und ich war kurz davor ihnen ein "Was klotzt ihr so?!" an den Kopf zu schmeißen, aber ich ließ es sein.
Konan führte mich durch das Versteck zu dem versprochenen Waschraum, Itachi bog - wenn ich mich richtig erinnere - in die Küche ab und Deidara folgte uns.
Vor der Tür des Bades angekommen, drehte sich Konan zu ihm um.
"Was machst du hier, Deidara?", fragte sie mit gerunzelter Stirn.
"Ich halte Wache, falls was passiert, hn.", entgegnete er wie aus der Pistole geschossen.
Als hätte er diese Antwort einstudiert...

Kopfschüttelnd betrat Konan mit mir das Bad und nahm mir erstmal die Fesseln wieder ab.
"Also da hinten kannst du dich abwaschen und dort in dem Schrank liegt alles, was du sonst noch brauchst. Ich hol dir kurz ein paar Klamotten von mir. Falls Deidara es wagen sollte zu spannen, schrei einfach. Dann komm ich sofort zurück und klatsch ihm eine.", erklärte sie mir, bevor sie mit einem Augenzwinkern hinter der Tür verschwand.
Unwillkürlich musste ich lächeln. Ich dachte zurück an die Zeit, in der Konan sowas wie meine beste Freundin gewesen war.
Und jetzt leiht sie mir wieder ihre Klamotten... History repeats itself, I guess...

Aus dem Schrank, auf den Konan gedeutet hatte, nahm ich mir ein Stück Seife, zog mich aus und ging in den hinteren Teil des Zimmers, wo Duschköpfe, die eher wie riesige Wasserhähne aussahen, aus der Wand ragten.
Ich drehte das Wasser auf und stellte mich zufrieden unter das entspannende Nass.

Gerade wusch ich mir den Seifenschaum aus den Haaren, als ich Stimmen auf dem Flur vernahm.
"Hey Blondie, was stehst du hier so rum?"
Das war Hidan.
Ich betete zu irgendwem - meinetwegen auch zu Jashin - dass er einfach wieder weg gehen würde.
"Das geht dich nichts an, hn!", lautete Deidaras bissige Antwort.
"Spannst du vielleicht?" Ich musste Hidans Gesicht gar nicht sehen, um zu wissen, wie er dämlich grinste.
"Was?! Nein! Wieso sollte ich, hn?"
"Jetzt tu nicht so unschuldig, Blondie. Ich weiß, dass die heiße Braut da drin ist."
Maaan, wie gern ich dem Typen eine runterhauen würde... Bleib ruhig, Lucy... Denk an eine Blumenwiese, eine ruhige, friedliche Blumenwiese...
"Ich dachte, du findest sie wahnsinnig und vollkommen irre. Hast du sie nicht sogar als Beast bezeichnet, hn? Und hör auf mich Blondie zu nennen, hn!"

Bitte was hat Hidan über mich gesagt?! Der Typ ist echt lebensmüde, oder?!
Ich war in diesem Moment ganz kurz davor auf den Flur zu stapfen und ihm ordentlich auf die Fresse zu geben... Eigentlich war ich gedanklich sogar schon auf dem Weg...

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Ob Lucy das wirklich tun wird, erfahrt ihr erst im nächsten Kapitel. Ich weiß, ich bin fies... :P
In diesem Kapitel ist ja nicht so viel Spannendes passiert, aber keine Sorge, das kommt schon wieder. Vielleicht auch schon nächste Woche... Bis dahin...
Ciao~

Du trafst mich zum ersten Mal, ich traf dich zum zweiten MalWhere stories live. Discover now