21 - Ablenkungsmanöver

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Willkommen bei meinem Lesenachmittag! 5 Kapitel direkt hintereinander – von mir – für euch!
Ich will auch gar nicht lang schwafeln, sondern sagen – los geht's!
Viel Spaß und schreibt ein paar Kommentare. ^^

Paiges Sicht~

Wie ich es geahnt hatte, lenkte die kleine Auszeit Lucy wunderbar von einem gewissen Blonden ab.
Wir hatten einen wahnsinnig spaßigen Tag auf der Shoppingmeile der Großstadt, tranken bei Starbucks Eiskaffee am Nachmittag und aßen American Cheesecake und gingen erst wieder nach Hause, als wir so beladen mit Tüten voller Klamotten und Schmuck waren, dass uns bald die Arme abgefallen wären.
Würden wir beide nicht so viel mit unserer Musik verdienen, hätte ich beim Blick auf die Rechnungen bestimmt physische Schmerzen bekommen.

Ich hatte meine Sachen schon weggeräumt und saß nun auf Lucys Wolke von Bett, während sie ihre neuen Errungenschaften in den Schrank sortierte.
"Ich glaub ich werde ein paar der neuen Sachen mit nach Konoha nehmen.", überlegte sie vor sich hin und tippte sich nachdenklich ans Kinn.
Dann holte sie einige der Sachen wieder aus dem Schrank heraus, um sie in einen roten Rucksack zu stecken.
"Achso, Paige, was ich dich noch fragen wollte..."
Sie sah erst zu ihrem Klavier herüber und dann zu mir.
"Hm?", machte ich und schaute meine beste Freundin neugierig an, obwohl ich mir schon fast denken konnte, was sie gleich fragen würde.
"Können wir ein Keyboard oder so mitnehmen? Ich würde glaub ich gern mal wieder etwas spielen."
Ich überlegte kurz. Es sprach eigentlich nichts dagegen, außer vielleicht die Umständlichkeit des Transports, aber da wusste ich schon was.
"Klar, gerne! Ich steck eins in die endlose Tasche und nehm sie mit. Die ist uns sowieso bestimmt auch in Konoha nochmal nützlich."
Und schon war ich aufgesprungen und aus dem Zimmer meiner Freundin rausgelaufen.

Die endlose Tasche war eines meiner liebsten Besitztümer.
Eine verzauberte Tasche, in der unendlich viel Platz war – wie die von Hermine aus Harry Potter, eine Buchreihe, die ich verschlungen hatte.
Meine Tasche war allerdings doch ein bisschen anders.
Sie war praktisch ein Portal zu einem unedlichen Raum, den man auch betreten konnte und dementsprechend auch groß genug, um hinein zu klettern.

Nachdem ich aus meinem Zimmer die Tasche geholt hatte, ging ich die Treppe runter und warf auf dem Weg noch einen Blick in Lucys Zimmer, wo die Vampirin emsig herumwuselte.
Während Lucy also noch weiter ihr Zimmer nach Dingen durchsuchte, die sie mitnehmen wollte, ging ich in den Keller, wo bestimmt irgendwo ein Keyboard stehen musste.
Neben einem Haufen Reisekoffer fand ich auch eins und ließ es in der Tasche verschwinden.
Jetzt schnell raus aus dem kalten Keller!

Oben stand Lucy schon mit ihrem Rucksack bereit.
Natürlich hatten wir uns gleich nach unserer Heimkehr bereits wieder umgezogen, obwohl es eher unwahrscheinlich gewesen wäre, dass uns jemand in Konoha gesehen hätte, da es inzwischen ziemlich spät war und bestimmt schon alle schliefen.
Trotzdem wollen wir ja niemanden mit dem Anblick von Glitzer und Spitze überfordern, nicht wahr?
Wir traten also durch das Portal zurück in die Welt von Naruto und betraten möglichst leise wieder unsere süße Wohnung in Konohagakure.
Ich angelte in meiner Tasche nach dem Keyboard und wir stellten es im Wohnzimmer auf.
Lucy holte sich sofort ein Paar Kopfhörer und setzte sich daran.

Ich war echt müde und deshalb wünschte ich meiner nachtaktiven Vampirfreundin eine gute Nacht und haute mich in meinem Zimmer aufs Ohr.
Meine Mission Lucy abzulenken und aufzuheitern hatte ich erfolgreich erfüllt. Das Keyboard dürfte ihr auch eine gute Beschäftigung geben und sie hoffentlich auch in den nächsten Tagen von ihrem Liebeskummer ablenken.
Zufrieden schlief ich ein.

Lucys Sicht~

Mit schiefem Lächeln sah ich zu, wie die Zimmertür meiner Freundin ins Schloss fiel. Der Tag mit Paige war wirklich schön gewesen. Mir war gar nicht klar gewesen, wie sehr ich solche Aktionen mit ihr vermisst hatte.

Aber sobald es vorbei gewesen war und klar war, dass wir schon wieder zurück mussten, war das Hochgefühl auch schnell wieder verflogen.
Denn beim Gedanken an die Ninjawelt waren natürlich auch die Gedanken an Deidara zurückgekommen.
Ich gab mir alle Mühe es zu überspielen und so zu tun als wäre alles in Ordnung, damit Paige sich nicht noch mehr Sorgen um mich machte als sie es wahrscheinlich sowieso schon tat.

Jetzt saß ich hier.
Vor mir die schwarz-weißen Tasten, dahinter ein Fenster und hinter der Fensterscheibe der dunkle, funkelnde Sternenhimmel.
Aus meiner Hosentasche zog ich den dunkelblauen Glücksbringer, den ich damals ausgesucht hatte, weil er mich an eben diesen Anblick erinnerte.

Utsukushisa – Schönheit. "Du bist schon wunderschön", hat er damals gesagt. Und ich kann einfach nicht anders als mich zu fragen, ob er das heute auch sagen würde...
Es ist so frustrierend... Ich hab so viele Erinnerungen mit ihm, aber für ihn bin ich nur eine Frau aus Konoha... Er kann sich an nichts davon erinnern, weil er es eigentlich nie erlebt hat.
Ich würde ihm so gerne alles erzählen, aber das geht nicht. Ich kann nicht. Ich darf nicht. Wem mache ich hier eigentlich etwas vor? Ich kann ihn und all diese Gefühle nicht einfach so vergessen... Aber ich kann auch nicht mit ihm zusammen sein. Es geht einfach nicht... Abgesehen davon weiß ich ja nicht einmal, ob er auch so empfindet, ob er so für mich empfinden könnte...
Es hat keinen Sinn.

Seufzend legte ich den Glücksbringer weg und richtete meinen Blick auf das Instrument vor mir.
Langsam und sanft, fast zärtlich ließ ich meine Finger auf die Tasten nieder und spielte ein paar Akkorde.
Die sanften Klänge waren Balsam für meine Seele und sofort kamen mir Worte und Melodie für das Gefühl in meinem Herzen in den Sinn und ich ließ sie raus, die Klänge meines Herzens, denn sie länger in mir zu behalten und zu unterdrücken würde mich sonst noch umbringen.
Ich schloss die Augen und sang leise zu der Melodie, die sich anfühlte, als wäre sie schon immer in meinem Herzen gewesen und hätte nur auf ihren Augenblick gewartet, um zu erblühen.

"~~ I know I love you 'til the end.
Even though it's killing me-e.
And I ~~ ... And I... Hm..."
Ich stockte kurz.
Das Wort lag mir auf der Zunge, aber ich konnte es noch nicht ganz erfassen.
Alles war da, ich musste es nur ein wenig entschlüsseln.
"~~ And I would rather stay in bed
than have to deal with that ~~ ... Hm, was könnte hier jetzt passen? Es muss ja auch klingen. Hm..."

Die ganze Nacht verbrachte ich damit an Text und Melodie des Songs zu arbeiten, bis ich irgendwann zufrieden war.
Ja, ich denke, das ist, was ich fühle.
Ich setzte mich auf das Sofa und schlief schließlich ein, ohne es zu merken.

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Lucy bekommt Deidara also nicht mehr aus dem Kopf. Aber wo und wann wird sie ihn wiedersehen? Und findet sie dann den Mut sich auf ihn einzulassen? Ihr werdet es herausfinden.

Du trafst mich zum ersten Mal, ich traf dich zum zweiten MalWhere stories live. Discover now