23 - Ausreden

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Paige war total überrascht, als ich am frühen Morgen schon in der Küche erschien.
"Was machst du denn so früh schon auf den Beinen? Ich dachte du kommst wieder erst aus den Federn gekrochen, wenn es Zeit fürs Mittagessen ist.", kicherte sie.
"Mach dich halt über meinen Kummer lustig, ist okay...", entgegnete ich sarkastisch und schlurfte zum Kühlschrank, um mir ein Glas Orangensaft einzugießen.
Sie grinste nur süffisant. "Aber natürlich doch, dafür sind Freundinnen doch da, oder nicht?"
Ich streckte ihr die Zunge raus.
"Du bist doof!"
"Bin ich doch gerne.", lautete ihre ironische Antwort.
Kommentarlos, aber mit einem letzten, vielsagenden Blick, nahm ich mir ein Glas aus dem Schrank und schraubte den Saft auf, den ich mir zusammen mit dem Inhalt eines kleinen Blutbeutelchens einkippte.

Paige war schon fertig mit ihrem Frühstück und räumte bereits wieder ab.
"Ich geh dann mal unserer Arbeit nach. Komm gerne dazu, wenn du deine Winterschlaf-Phase hinter dir hast.", verabschiedete sie sich und war gleich darauf aus der Tür.

Manchmal haut sie wirklich ein paar fiese Sprüche raus... Aber ich kann's ihr nicht verübeln, denn zugegebenermaßen tue ich das auch oft...

Für mein Gespräch mit Tsunade hatte ich mir am Vorabend ein paar plausible Ausreden überlegt und war zuversichtlich, damit durch zu kommen.
Nachdem ich meinen Saft ausgetrunken hatte, schnappte ich mir ein Paar Schuhe, schlüpfte hinein und machte mich auf den Weg zum Hokage-Turm.

Auf mein Klopfen hin bekam ich ein gestresstes "Herein!" von Tsunade zu hören und als ich das Büro betrat, saß die fünfte Hokage hinter mehreren, fast meterhohen Stapeln Dokumenten versteckt, sodass man sie fast nicht gesehen hätte.
Sie schrieb noch irgendwas auf das Dokument direkt vor ihr und legte das Blatt dann auf einen der Stapel, bevor sie zu mir auf blickte.
"Ah, Lucy. Ich hab gehört du hättest eine schwere Zeit durchgemacht und hab dich deshalb bisher nicht kontaktiert. Ich wollte noch mit dir über deinen Aufenthalt bei Akatsuki reden."
"Ich weiß, deswegen bin ich hier. Kakashi hat so etwas erwähnt und ich dachte ich spare dir ein wenig Arbeit, indem ich von selbst komme.", erklärte ich daraufhin.
Tsunade wirkte erst ein wenig überrascht, dann jedoch erleichtert.
"Danke, das kann ich zur Zeit wirklich gebrauchen. Wie du siehst hab ich mal wieder wahnsinnig viel zu tun. Also, kommen wir direkt zur Sache. Hast du irgendwelche neuen Informationen in Erfahrung bringen können? Über ihr Versteck oder weitere Mitglieder?"
Ich setzte eine leicht deprimierte Miene auf und schaute kurz zu Boden, bevor ich antwortete.
"Es tut mir leid, ich wünschte wirklich ich könnte dir irgendwas Nützliches sagen, aber ich glaube nicht, dass der Ort, an den ich gebracht worden bin, eines ihrer regulären Verstecke ist. Es war nur so eine kleine Höhle und ich hab auch nie andere Mitglieder gesehen, als die, die mich entführt haben."
Ich schaute noch einmal unterstreichend betroffen zu Boden.

Leider so ziemlich umsonst, denn Tsunade sah mich gar nicht an.
"Wo liegt diese Höhle und welche Mitglieder hast du gesehen?", hakte sie nach, während sie ein leeres Blatt aus einer Schublade kramte und sich anscheinend zum Mitschreiben bereit machte. Jetzt sah sie mich auch wieder an.
Verlegen kratzte ich mich am Hinterkopf, wie Kakashi es immer tat, wenn er mal wieder zu spät war und keine gute Ausrede parat hatte.
"Um ehrlich zu sein, hab ich da bei meiner Flucht gar nicht so drauf geachtet... Ich wollte einfach nur weg da... Und als sie mich hingebracht haben, waren meine Augen verbunden. Aber es waren der Blonde, der auch Gaara entführt hat und Itachi Uchiha."

Bitte verzeiht mir, Deidara und Itachi, dass ich euch zwei jetzt vorschiebe...

Tsunade machte ein unzufriedenes Gesicht und knirschte mit den Zähnen.
"Itachi also... Und Deidara aus Iwagakure ist doch nicht tot... Danke dir, das ist immerhin etwas. Ich mache dir auch keine Vorwürfe, dass du mehr daran gedacht hast, zu entkommen, als Informationen zu gewinnen. Wer weiß, ob du dann wiedergekommen wärst? Akatsuki ist schließlich nicht zu unterschätzen..."

Natürlich wär ich das!...

"Wie auch immer, danke, dass du da warst. Ich werde die Informationen gleich an die Anbu weitergeben."
Damit wandte sich Tsunade wieder ihrem Papierkram zu.
Ich verabschiedete mich und bekam ein kurzes Winken zurück, bevor ich das Büro wieder verließ.

So! Hab ich das auch erledigt.

Ich ging direkt wieder nach Hause. Noch immer hatte ich nicht wirklich Lust unter Menschen zu wandern - oder irgendwelchen anderen Leuten...
In der Wohnung angekommen verkroch ich mich sofort in meinem Bett.
Eine Weile lag ich da, bis ich ruckartig die Decke zurück schlug und mich aufsetzte. Irgendwas musste ich gegen dieses verdammte, deprimierende Gefühl tun, sonst würde ich wahnsinnig werden. Ich musste irgendwie den Kopf frei bekommen.

Alkohol wär gut... Aber nicht in Konoha, wo jederzeit jemand vorbei kommen kann, der mich kennt... Ich muss in eine andere Stadt.

Mein Beschluss war gefasst und so hüpfte ich wieder vom Bett und suchte ein paar Ausgehklamotten aus dem Schrank heraus. Dann schnappte ich mir eine kleine Handtasche, steckte mein Smartphone und Geld ein und machte mich auf den Weg.
Izumo und Kotetsu sahen mich etwas perplex an, als ich an ihnen vorbei ging und das Dorf verließ. So perplex, dass sie mich gar nicht fragten wo ich hin wollte, wie es ihr Job gewesen wäre.

Kaum war ich außer Sichtweite des Dorfes, rannte ich in Vampirgeschwindigkeit los, bis ich auf die nächste Stadt traf.
Ich bremste ab und schlenderte betont lässig durch die Straßen auf der Suche nach einer Bar oder sowas in der Art.
Es war schon ziemlich dunkel geworden, als ich in einer Seitenstraße zur Hauptstraße ein relativ belebtes Lokal fand, wo gerade an einem größeren Tisch in der Mitte anscheinend eine Söldnertruppe sich lautstark mit Bier und Sake betrank und ziemlich viel Spaß zu haben schien.
Die restlichen Gäste und auch die Angestellten wirkten dagegen relativ angespannt.
Ich ging trotzdem rein und setzte mich an die Theke.
Der Barkeeper, ein sehr junger Mann mit aufgestylten, braunen Haaren aber einem eher schüchtern wirkenden Blick, kam zu mir und fragte ganz höflich, aber mit angespanntem Blick auf die Söldner, was er mir bringen könnte.
"Einen Whisky, bitte."
Dem Sake konnte ich noch immer nichts abgewinnen. Ich verstand einfach nicht, warum man etwas trank, das so schmeckte wie Desinfektionsmittel riecht.
Der junge Barkeeper nickte und holte eine entsprechende Flasche aus dem Regal.

Die Söldner gröllten vor sich hin und störten die anderen Gäste, aber sie waren stark bewaffnet, weshalb sich wahrscheinlich niemand traute, sich zu beschweren.
Ich blendete sie einfach aus, als der junge Mann mir mein Glas eisgekühlten Whiskey reichte.
Mit dem Drink in der Hand drehte ich mich um und beobachtete das Geschehen.

Wer weiß, vielleicht passiert ja was interessantes...

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Was genau da jetzt noch passiert, erfahrt ihr dann im nächsten Kapitel.

Deidara: Ich hoffe, ich komm dann auch
mal wieder vor... Ich dachte in
dieser Story geht's um mich, hn.

Sasori: Wer sollte schon eine Geschichte
über so einen Kunstbanausen wie
dich schreiben?

Naja, also ich tu das... Wobei es streng genommen ja um Lucy geht und nicht um dich, Deidara.

Deidara: Ich dachte, es geht um uns
beide... /⊙︿\\)

Ja schon, aber Lucy is immer noch die Hauptfigur.

Sasori: Haha.

Deidara: Lach mich nicht aus, Danna!
Überhaupt, du bist doch tot, hn!

Sasori: In der Geschichte vielleicht, aber
hier kann ich dich bis in alle
Ewigkeit nerven. ✨@~@✨

Deidara: Ich weiß schon, warum ich einen
Augenblick der Ewigkeit
vorziehe... /T_\\)

Braucht da jemand ne Umarmung?

Deidara: Ja... /╥﹏\\)

Aww, komm her. *nimmt Deidara in den Arm und tätschelt seinen Kopf* Und wir lesen uns im nächsten Kapitel noch mal.

Deidara: Ich will von Lucy umarmt
werden... o(/╥﹏\\)o

Ich weiß... Ich weiß...

Du trafst mich zum ersten Mal, ich traf dich zum zweiten MalDove le storie prendono vita. Scoprilo ora