16 - Kochen

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Ich ließ mich von den beiden Chaoten in die Küche führen und sah mir gleich mal an, was mir denn so zur Verfügung stand.
Der Schrank war voller Reis und Nudeln, es gab verschiedenes Gemüse und einen ganzen Schrank voller Öle und Gewürze.
Na, daraus lässt sich doch was zaubern!
Sofort setzte ich Wasser auf, um die Nudeln zu kochen und wies Tobi und Deidara an, das Gemüse zu schneiden.
Nach weiterer Suche fand ich ein verstecktes Kühlfach, in dem Speck und Käse waren.
Jackpot!
Ich rieb etwas Käse und briet den Speck in einer separaten Pfanne an.
Die Jungs sahen mir bewundernd dabei zu und wahrscheinlich durch den Geruch von Speck angelockt, gesellten sich bald weitere Akatsukis dazu.
Als nächstes schmiss ich das Gemüse in eine Pfanne mit Olivenöl, würzte es mit diversen Sachen und schmiss dann die fertig gekochten Nudeln und den Käse dazu. Zum Schluss gab ich den Speck und etwas Chiliöl hinzu - denn seien wir mal ehrlich, scharfes Essen ist geil - stellte den Herd aus und verteilte das Ganze auf Teller, die Deidara schon rausgeholt hatte.

Alle Akas setzten sich mit ihrem Teller hin und schienen überglücklich mal wieder eine richtige Mahlzeit zu bekommen.
Aber noch glücklicher schienen sie, nachdem sie probiert hatten.
Tobi, der sich ganz allein in die letzte Ecke gesetzt hatte, damit niemand sein Gesicht beim Essen sah, kam schon wieder und verlangte Nachschlag.
Lächelnd gab ich ihm noch etwas und schon stand auch Deidara mit leerem Teller vor mir und wollte noch mehr.

"Darf ich vielleicht selbst erstmal essen? Und komm mir jetzt nicht mit 'du bekommst kein Essen, wenn du keine Informationen lieferst'! Ich habs gemacht, also steht mir am meisten davon zu!", fuhr ich ihn vielleicht eine Spur zu scharf an.
Er machte ein erschrockenes Gesicht.
"Äh, doch klar... Entschuldige, hn.", sagte er und setzte sich mit hängendem Kopf wieder hin.
Oh Mist! Jetzt hab ich wohl total überreagiert...
Die anderen Mitglieder hatten bei meiner lauten, zickigen Antwort von ihrem Essen aufgeblickt und starrten mich an.
"Wisst ihr jetzt, was ich meinte?", flüsterte Hidan seinen Tischnachbarn zu, damit ich es nicht hörte. Doch dank meiner geschärften Sinne konnte ich natürlich trotzdem verstehen, was er sagte.
Ich hasse es so angestarrt zu werden...

Um aus der Situation zu entkommen, ging ich wortlos zu Deidara, nahm mir seinen Teller, füllte ihn auf und gab noch etwas für mich auf einen zweiten Teller, bevor ich damit zurück kam und mich neben ihn setzte.
Überrascht sah er zu mir, doch ich stopfte mir Nudeln in den Mund, um nichts sagen zu müssen.
Die Anderen wandten sich zum Glück wieder ihren Tellern zu.
"Danke, hn.", sagte er und machte sich dann auch wieder über sein Essen her.

Sein Teller war schon wieder halb leer, als er kurz die Stäbchen ablegte und zu mir sah.
"Das schmeckt übrigens wirklich gut. Das könnte man wirklich fast als Kunst bezeichnen, hn."
Kisame, der uns gegenüber saß pflichtete ihm bei.
"Das stimmt. Ich wüsste nicht, wann ich zuletzt so gutes Essen gehabt hätte."
Bei dem ganzen Lob färbten sich meine Wangen leicht rosa und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
"Ja, danke, dass du für uns gekocht hast, das ist nicht gerade selbstverständlich.", sagte sogar Itachi.
Alle hörten schlagartig auf zu essen und sahen ihn verdutzt an.
Mit so einem langen Satz von ihm hatte wohl niemand gerechnet.

"Aber nur um das klar zu stellen, die läuft jetzt hier nicht die ganze Zeit frei in der Gegend rum, oder?", unterbrach Hidan das Schweigen und deutete mit seinen Stäbchen auf mich.
Sofort war ich in Streitstimmung und funkelte ihn über den Tisch hinweg herausfordernd an.
"Hat da jemand Angst um seine Körperteile?"
"Mit Recht ja wohl!", rief er empört.
Ich grinste gefährlich.
"Woher willst du eigentlich wissen, dass ich deinen Teller nicht vergiftet habe?"

Sofort spuckte er das, was er sich gerade in den Mund geschoben hatte, zurück auf den Teller, trank sein Glas Sake in einem Zug aus und entsorgte den Rest seines Essens im Mülleimer.
Dann stapfte er ohne ein weiteres Wort aus dem Raum.

Kaum war er durch die Tür, fingen alle, bis auf Itachi, an lauthals zu lachen.
Itachi grinste einfach nur schadenfroh, während er weiter aß.
"Mädchen, ich kann dich gut leiden.", bemerkte Kakuzu, als er aufstand, um sein Geschirr wegzustellen und klopfte mir auf den Rücken.
"Sein Gesicht! Habt ihr sein Gesicht gesehen?!", lachte Kisame weiter vor sich hin, während die Anderen sich schon wieder beruhigt hatten.
Mit einem warmen Gefühl stellte ich fest, dass auch Deidara noch über beide Ohren grinste, wegen meines Scherzes.
Oh nein! Lucy reiß dich zusammen! Du darfst dich nicht wieder in ihn verlieben!

Aber natürlich konnte die harmonische Stimmung nicht ewig währen.
Als die meisten Akatsukis aufgegessen hatten und wieder auf ihre Zimmer gingen, wollten Tobi und Deidara auch mich zurück in meine Zelle bringen.

Seufzend stand ich auf und bekam erstmal einen heftigen Schwindelanfall, sodass ich mich an der Tischplatte festklammern musste, um nicht umzukippen.
Mir wurde für eine Sekunde schwarz vor Augen und als ich wieder etwas sah, stand Deidara neben mir und sah mich besorgt an.
"Ist alles in Ordnung, hn?"
Ich kämpfte noch ein wenig um mein Gleichgewicht, bevor ich antworten konnte.
"Ja ja... Das geht gleich wieder."
Hoffentlich...
Langsam ließ ich den Tisch los und setzte mich in Bewegung.
Es kann doch nicht sein, dass ich schon an den Rand meiner Energiereserven komme... Es ist zwar schon länger her, dass ich Blut zu mir genommen habe, aber ich hab mich in den letzten Tagen doch kaum bewegt, damit genau so etwas nicht passiert...

Deidaras Sicht~

Sie sagte zwar, dass alles in Ordnung wäre, aber das glaubte ich ihr nicht.
Und meine Vermutung sollte sich bestätigen.
Kaum dass Lucy bei der Tür zum Flur angekommen war, brach sie zusammen.

Blitzschnell war ich bei ihr und fing sie auf, damit sie nicht auf den harten Steinboden fiel.
"Lucy?!", rief ich erschrocken aus, ohne darüber nachzudenken.
Sie rührte sich nicht.
Ich schüttelte sie vorsichtig und daraufhin blinzelte sie leicht und öffnete ihre Augen zur Hälfte, wobei man sah, wie auch das sie viel Kraft kostete.
"Mir geht's... gut...", flüsterte Lucy wenig überzeugend und dann fielen ihre Augen ganz zu und sie endgültig in Ohnmacht.

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Ist das nicht ein wunderbarer Moment, um aufzuhören? ;P Wie es jetzt mit Lucy weitergeht erfahrt ihr erst im nächsten Kapitel. Wir lesen uns nächste Woche wieder!
Ciao~

Du trafst mich zum ersten Mal, ich traf dich zum zweiten MalWhere stories live. Discover now