22 - Dangos

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Die Tage schlichen nur so vor sich hin. Naruto trainierte fleißig und Paige behielt alles im Auge, während ich mich in unserer Wohnung verkroch und ein trauriges Lied nach dem anderen spielte.
Paige hatte natürlich relativ schnell mitbekommen, dass ich mich immer noch schlecht fühlte, aber sie gab mir die Ruhe und Zeit, die ich brauchte.

Einmal waren Sakura und Ino mit Blumen vorbei gekommen, da sich herum gesprochen hatte, dass ich nicht mehr vor die Tür ging und sie nach mir sehen wollten, was sehr lieb von den Beiden war.
Auch Naruto hatte mit Instant Nudeln im Schlepptau vorbei geschaut und ich hatte ihn gezwungen einen Liebesfilm mit mir zu schauen, den ich schon angefangen hatte, als er geklingelt hatte.
Erst war er überhaupt nicht begeistert, aber später war es ganz lustig geworden, weil er einfach alles kommentieren musste.

Erst war er überhaupt nicht begeistert, aber später war es ganz lustig geworden, weil er einfach alles kommentieren musste

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Sogar Sai hatte vorbeigeschaut und sich mir vorgestellt. Mit Tipps aus einem Buch, wie man neue Leute kennenlernt, hatte er versucht Smalltalk mit mir zu führen und er bekam Sympathie-Punkte für seine Mühen von mir, aber ich war nicht in der Stimmung dafür, also hatte ich ihn wieder weggeschickt.

Ich saß in eine Kuscheldecke eingemummelt und mit Kuschelsocken an den Füßen auf der Couch und löffelte Schokoeis direkt aus der Packung in mich hinein, in der Hoffnung es würde mein Herz einfrieren lassen, als es mal wieder an der Tür klingelte.
Widerwillig stand ich auf und schlurfte zur Tür.
Welcher Dorfbewohner kommt jetzt schon wieder, um mich zu bemitleiden?

Vor der Tür stand Kakashi Hatake, überraschenderweise ohne Buch in der Hand und auch nicht mit irgendeinem Mitbringsel. Grüßend hob er die Hand und lächelte unter seiner Maske.
"Hey! Ich bin hier um dich mit Dangos aus dem Haus zu locken."
Skeptisch runzelte ich die Stirn.
"Ich seh keine Dangos.", entgegnete ich.
Der Kopierninja kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
"Das liegt daran, dass die Dangos noch im Laden liegen. Vielleicht willst du dir mal was Schickes anziehen, ich lad dich nämlich ein."
Ich wusste noch nicht recht, was ich von der Einladung halten sollte.
"Du lädst mich ein? Soll das... soll das sowas wie ein Date werden, oder was?", hakte ich nach.
"Wenn das für dich in Ordnung ist... Ansonsten können wir auch nur als Teamkammeraden gehen.", antwortete der silberhaarige Ninja lächelnd.

Eigentlich will ich zurück aufs Sofa... Aber Dangos klingen verlockend... Aber soll ich mich auf diese Date Sache einlassen? Naja... die Person, mit der ich eigentlich auf ein Date wollen würde, kann ich nicht haben... Vielleicht sollte ich mich wirklich einfach anderweitig umsehen. Auf jeden Fall könnte es eine lustige Ablenkung werden.

Ich holte tief Luft, bevor ich antwortete.
"Also gut. Ich komm mit auf dieses Date. Warte kurz, ich zieh mich um."

Und damit drückte ich dem Ninja die Tür vor der Nase zu und flitzte ins Bad, wo ich mir das Gesicht schnell mit kaltem Wasser wusch, bevor ich zu meinem Kleiderschrank hechtete und eilig ein paar Sachen raussuchte, die gut aussahen, aber nicht zu aufgedonnert wirkten.
Ich tupfte hastig ein wenig Make up auf die geröteten Stellen meiner Haut und setzte mir meinen schwarzen Sonnenhut auf, da der Himmel vollkommen wolkenlos war und ich es sonst keine fünf Minuten draußen ausgehalten hätte.
Dann ging ich zurück zur Wohnungstür und trat heraus.

Kakashi lehnte lässig an der Hauswand und stieß sich wieder von selbiger ab, als ich die Tür schloss.
"Können wir?", fragte er lächelnd.
Ich nickte.
"Sicher doch."

Gemeinsam schlenderten wir durch die Straßen von Konohagakure zum Dango Laden und sprachen dabei nicht miteinander.
Ich empfand es als sehr angenehm, da ich schon befürchte hatte, er würde mich ausfragen, weshalb ich mich so verhielt, wie es Ino und Sakura getan hatten.
Die Sonne strahlte erbahmungslos auf das Dorf und ich war einfach nur froh, dass ich mir eine Strickjacke angezogen hatte, sonst würde das Blut in meinen Armen jetzt kochen.

Wir standen nun vor dem Dango Laden und gingen zum Glück hinein, wo es viel kühler und angenehmer war als draußen.
Kakashi kaufte zweimal Dangos und wir setzten uns an einen Tisch in der Ecke des Ladens.
Ebenso schweigend wie wir hergekommen waren, begannen wir zu essen, bis der Kopierninja die Stille brach.
"Hier gibt es wirklich die besten Dangos im ganzen Feuerreich, nicht war?"
Er lachte leise und ich musste lächeln.
"Mag sein. Ich hab woanders noch keine gegessen. Wie macht sich Naruto so?", wechselte ich das Thema.
"Naja, du weißt ja wie Naruto ist... Es ist nicht immer ganz einfach mit ihm, aber er strengt sich sehr an und gibt alles.", berichtete Kakashi knapp.
"Ja, das ist typisch für ihn.", erwiederte ich und es trat wieder Stille ein.
Irgendwie weiß ich nicht, worüber wir reden könnten... Die Atmosphäre ist ein wenig seltsam. Ob es mit Deidara auch so wäre? Bestimmt nicht... Halt, warum denk ich denn jetzt wieder an ihn?! Nein, nein, nein! Hör auf Lucy!

Schließlich fing der silberhaarige Ninja wieder das Gespräch an und riss mich damit zum Glück aus meinen Gedanken.
"Ich kann mir zwar vorstellen, dass du darüber nicht reden willst, aber darf ich fragen, was passiert ist, dass du dich im Haus verkriechst?"
"Nein!", erwiderte ich vielleicht etwas zu schnell.

Das könnte ich ihm erstens schlecht erklären und zweitens soll mich das hier ja davon ablenken... Auch wenn es irgendwie nicht so gut funktioniert...

Abwehrend hob Kakashi die Hände.
"Entschuldige bitte, du musst es mir ja nicht sagen.", er wandte den Blick von mir ab und sah auf die Straße hinaus, dann drehte er aber doch wieder den Kopf zu mir.
"Ach ja, was ich dir noch sagen wollte: Tsunade hat durchklingen lassen, dass sie erwartet, dass du ihr von deinem kleinen Aufenthalt bei Akatsuki berichtest. Vielleicht solltest du das bald mal tun, bevor sie dich zu sich bestellen muss, sonst ist sie schlecht gelaunt."
Ich nickte.
So etwas hätte ich mir denken können... Ich kann ihr schlecht irgendwelche Informationen geben, die den Verlauf der Geschichte ändern könnten, aber sie darf auch nicht denken, dass ich versuche etwas zu verheimlichen... Auf dieses Gespräch werde ich mich wohl ein wenig vorbereiten müssen.
"Ich werde sie bei Gelegenheit aufsuchen. Ich denke, ich werd dann mal wieder gehen. Danke für die Dangos, Kakashi. Man sieht sich."
Mit diesen Worten stand ich auf und gab dem Kopierninja einen Kuss auf die Wange, bevor ich den Laden verließ.
Er versuchte nicht, mir zu folgen, doch ich spürte seinen Blick in meinem Rücken, bis ich nicht mehr in seinem Blickfeld war.

Unser kleines Date hatte mir leider nicht ganz die erhoffte Ablenkung verschafft und auch wenn Kakashi kein schlechter Fang wäre, war er nunmal nicht der, den ich eigentlich wollte.
Ich wollte ihm und mir da nichts vormachen, das hätte er auch nicht verdient. Ich mochte den Silberhaarigen, auch wenn er ein paar Macken hatte, aber eben nur freundschaftlich.
Zu Tsunade würde ich morgen früh gehen. Bis dahin konnte ich mir noch eine plausible Erklärung für die mangelnden Informationen überlegen.

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Soo Leudis, das ist das Ende dieses Kapitels. Keine Angst, Deidara hat auch bald sein Comeback! Ich hoffe ihr genießt in der Zeit auch die Handlung mit den anderen Charakteren. Im nächsten Kapitel hat Tsunade ihren Auftritt, freut euch darauf!

Du trafst mich zum ersten Mal, ich traf dich zum zweiten MalWhere stories live. Discover now