20 - Kleine Heimkehr

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Paiges Sicht~

Nachdem wir bei Naruto im Krankenhaus vorbei geschaut hatten, sah Lucy immer noch niedergeschlagen und abwesend aus. Naruto wird wohl bis mindestens morgen noch im Krankenhaus bleiben. Die Zeit können wir uns also frei nehmen.

"Also dann... Bist du bereit für eine Shopping-Tour?", fragte ich meine Vampir-Freundin mit einem breiten Lächeln.
Sie nickte und sah dabei nicht sonderlich euphorisch aus, aber das würde sich schon noch ändern, sobald wir den ersten Laden betreten hatte.
Ich hakte mich bei ihr unter und zog sie mit in die nächste Gasse, wo ich mich versicherte, dass uns niemand sah, bevor ich meinen Portalring von meiner rechten Hand zog und ihn mit einem Schnipsen in die Luft beförderte.

Ich hakte mich bei ihr unter und zog sie mit in die nächste Gasse, wo ich mich versicherte, dass uns niemand sah, bevor ich meinen Portalring von meiner rechten Hand zog und ihn mit einem Schnipsen in die Luft beförderte

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Der Ring machte ein paar Salti in der Luft, bevor er dort stehen blieb und sich darunter ein ovales, blau leuchtendes Portal bildete, das uns direkt vor die Tür des magischen Hauses liefern würde.
Mit einer schwungvollen Verbeugung bedeutete ich Lucy vorzugehen.
Kopfschüttelnd verschwand sie in dem blauen Lichtstrudel.

Nachdem ich mich ein letztes Mal umgesehen hatte, sprang ich hinterher und fischte dabei meinen Ring wieder aus der Luft.
Das Portal schloss sich genau dann, als meine Fingerspitze als letztes auf der anderen Seite ankam.
Lucy wartete bereits mit verschränkten Armen auf mich.
"Machen wir uns doch ein bisschen hübsch, bevor wir in die Stadt gehen.", schlug ich vor, während ich den Haustürschlüssel aus meiner Tasche kramte.
"Raus aus den pragmatischen Ninja-Klamotten und rein in den unnötigen, aber umwerfend aussehenden Schnick-Schnack!"
Damit konnte ich meiner Freundin ein kleines Lächeln entlocken.
"Klingt gut.", erwiderte sie, während ich die Tür aufschloss und wir hinein gingen.

Lucys Sicht~

Ich folgte Paige in den recht engen Flur des Hauses.
Dass der Flur so eng war, lag daran, dass die mit tausenden von Jacken voll gehängte Garderobe und eine dunkelbraune, bauchige Kommode die Hälfte des Platzes einnahmen.
Vor der Kommode, direkt neben der Tür schraubte sich eine Wendeltreppe aus Ebenholz vom Keller aus durch drei Stockwerke des Hauses bis ins Dachgeschoss.

Wir liefen schnurstraks auf eine von zwei Türen zu, die es in diesem Flur gab. Sie befand sich in der Mitte des Flures auf der rechten Seite.
Die Andere Tür lag am Ende des kurzen Flures und führte zur geräumigen Küche des Hauses, hinter der sich wiederum Wohn- und Esszimmer befanden.
Im ersten und zweiten Stock lagen die Schlafzimmer sowie jeweils zwei Bäder, ein weiteres Bad befand sich im Keller, der ansonsten eher ein riesiges Lager war, und auf dem Dachboden lagen diverse Schätze verborgen.
Ein Haufen Zauberbücher - größtenteils von Paige und Trixi, eine weitere Hexe in unserer Organisation - sowie andere magische Gegenstände, von Ringen über Kristallkugeln bis hin zu großen Kesseln, bildeten jenen Schatz des Hauses.
Auf dem Dachboden befand sich aber auch die Waage, die das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse, zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen Leben und Tod, zwischen Entstehung und Vernichtung anzuzeigen vermochte - ständig überwacht von Luna, sozusagen die Anführerin dieser Organisation.

Nun aber betraten Paige und ich das riesige Ankleidezimmer, das ungefähr ein Drittel des Erdgeschosses einnahm und vollgestopft war mit Klamotten aller Art.
Alles, was nicht so häufig getragen wurde, landete statt im Kleiderschrank der jeweiligen Person in diesem Zimmer und auch Gemeinschaftsanschaffungen - meistens Kostüme - waren hier zu finden. Es gab sogar zwei Umkleidekabinen.
Paige war natürlich sofort in der Ecke mit ihren Bühnenoutfits verschwunden und kramte in einem Stapel Glitzeroberteile von beachtlicher Höhe.

In der Welt, aus der sie kam, war sie eine ziemlich bekannte Sängerin, ja sie war ein richtiger Star.
Ganz hinten in diesem Raum stand eine Kleiderstange mit Kleidern, die sie in diversen Musikvideos getragen hatte, in denen man sich aber eigentlich nicht bewegen konnte, entweder weil sie so dämlich geschnitten waren oder weil sie dann auseinander fielen.

Während Paige also schon fleißig suchte, überlegte ich noch, welchen Stil ich überhaupt tragen wollte.
Soll ich auch dick auftragen und irgendwas mit Glitzer oder so tragen oder lieber was Lässiges? Oder vielleicht etwas Rockiges mit Nieten und so? Oder Gothic?
Aufgrund der Tatsache, das wir uns viel umziehen würden, entschied ich mich für eine schwarze Jeggins mit Spitze an den Seiten und ein schwarzes, bauchfreies Top aus Spitze und peppte das Ganze mit ein paar Silbernen Ketten und Armbändern, sowie einigen Ringen auf.
Perfekt! Cool, sexy und einfach an und auszuziehen.

Paige war auch fertig geworden.
Sie trug ein grünes Paillettentop aus hellen und dunklen Streifen zu einem dunkelgrauen Jeansrock, einer braunen Netzstrumpfhose mit Rautenmuster und einer schwarzen Bikerjacke aus Jeansstoff, dazu goldenen Schmuck.

"Jetzt brauch ich nur noch ein Paar Schuhe.", sagte sie mehr zu sich selbst und flitzte aus dem Raum in ihr Zimmer.
Dort bewahrte sie alle ihre Schuhe in einem Schrank, der eine komplette Wand einnahm, auf.
Ihre Schuhe waren der Hexe nämlich so heilig wie sonst nichts anderes. Bei ihren Schuhen verstand sie keinen Spaß, da zog sie ihre rote Linie.
Weniger eifrig als meine Freundin machte ich mich auch auf den Weg in den ersten Stock und in mein Zimmer.

Fast schon ehrfürchtig drückte ich die Klinke runter.
Ich war so lange nicht mehr hier gewesen. Lächelnd betrat ich den recht dunklen Raum und sah mich um.
Natürlich war alles noch so, wie ich es zurück gelassen hatte.

Auf dem großen Sitzsack lagen haufenweise Kissen.
Auf dem mächtigen, alten Schreibtisch mit verschnörkelten Schnitzereien stand der riesige Flachbildschirm und darunter der dazugehörige Computer.
Im Regal türmten sich Bücher und DVDs.
Vor dem Fenster mit den roten und schwarzen Vorhängen stand mein Klavier.
In der hinteren Ecke stand mein extravaganter Sarg, der eine Sonderanfertigung war.
An der Decke hingen ein kleiner Kronleuchter und eine Stange, an der ich mich manchmal kopfüber baumeln ließ oder Klimmzüge machte.
Und gegenüber von mir stand mein geliebtes, großes Bett, das ich aus Transsilvanien mitgenommen hatte.

Sofort lief ich darauf zu und sprang hinein. Die Matratze federte nach und ein erleichterter Seufzer entfuhr mir.
Zuhause ist doch etwas Schönes, wenn man das richtige gefunden hat.
Eine weitere Sekunde pure Gemütlichkeit gönnte ich mir, bevor ich wieder aufsprang. Ich war ja eigentlich nur hier, um Schuhe anzuziehen.
Ich öffnete den Schrank und überlegte kurz, bevor ich ein Paar schwarzer Sneaker mit silbernen Glitzersteinen und Schnürsenkeln hervorzog.

Mit den festgeschnürten Schuhen an den Füßen und einem Mini-Lederrucksack über der Schulter hüpfte ich wieder die Treppe runter, an deren Ende bereits Paige in ihren schwarzen acht-Zentimeter-Absatz-Sandalen und mit Fransenhandtasche stand.
"Alles bereit?", fragte sie lächelnd.
"Jap, auf geht's!", verkündete ich.

Es war natürlich klar, dass wir in Paiges Welt shoppen würden, darüber mussten wir gar nicht erst reden.
"Du siehst übrigens wie immer umwerfend aus.", merkte ich noch an, als wir schon wieder aus der Tür waren.
"Danke, du aber auch.", grinste sie.
Ich grinste zurück.
"Ich weiß."

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Schönes Ende für dieses Kapitel, findet ihr nicht? Anscheinend geht Paiges Plan um Lucy abzulenken ja ganz gut auf, aber wie lange die Wirkung wohl anhalten wird erfahrt ihr dann... diesmal nicht nächste Woche, nein!
Wir lesen uns schon morgen zu meinem... nennen wir es "Geburtstagsspecial".
Falls ihr es nicht mitbekommen habt, ich habe eine Ankündigung gemacht, dass morgen, an meinem Geburtstag, ganze 5 weitere Kapitel veröffentlicht werden und zwar um 15 Uhr.
Seid dabei und lasst uns ein wenig in den Kommentaren quatschen!(^v^)
Ciao~

Du trafst mich zum ersten Mal, ich traf dich zum zweiten MalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt