Kapitel 9: Kassadya

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Der Regen war noch stärker geworden, aber trotzdem ließ ich den gestohlenen Wagen in der Einfahrt links liegen.

Sollte Raymond ihn doch selber loswerden, ich würde trotzdem fliegen.

Aber noch nicht jetzt.
Eine Kleinigkeit hatte ich nähmlich noch zu erledigen. Schließlich war Miriam nicht die einzige Freundin von mir, die verschwunden war.

Und wenn man in Milas Fähigkeiten vertraute, dann war Nate von den Faringrays entführt worden, das hieß entweder war er hier irgendwo oder es wussten zumindenst Personen auf dem Anwesen, wo er sich befand.

Natürlich konnte ich nicht einfach Ray fragen.
Wenn er ihn entführt beziehungsweise, was wahrscheinlicher war, seine Entführung veranlasst hatte würde er schon seine Gründe dafür haben und die bedeuteten ihm vermutlich mehr als mein Leben.

Eigentlich war es gerade sogar eine fifty fifty Chance gewesen, ob er mich töten würde oder nicht.

Ich meine, klar, er hätte den Engeln, insbesondere Castiel, damit einen riesen Gefallen getan, aber in den Dämonenkriegen waren wir so etwas wie Erzfeinde gewesen.

Als ich noch sehr jung gewesen war, hatte ich mich als Doppelagentin in seine Truppen eingeschlichen und mich erstaunlich lange gehalten, ohne entdeckt zu werden.

Die Tatsache, dass ich, nachdem ich schließlich doch entdeckt worden war, lebend entkommen war, hatte er mir bis zu meiner Verbannung übel genommen.

Als ich ihm danach, also vor einigen Jahrhunderten, nochmal begenet war, hatten wir eine Art Waffenstillstand geschlossen.

Das hieß im Prinzip nur, dass er nicht aktiv versuchte mich zu finden um mich zu töten, wie es bis dahin der Fall gewesen war.

Allerdings, selbst wenn sich durch Zufall die Gelegenheit für ihn ergab, konnte ich es ihm meistens ausreden, indem ich, wie auch heute, darauf aufmerksam machte, wie viele Erzengel und auch normale Engel  meinen Tod begrüßen würden.

Im Prinzip bedeutete das, solange ich keine akute Bedrohung für ihn darstellte, würde ich überleben.

Das Lustige an der ganzen Sache war, dass es auch umgekehrt funktionierte.

Den Trotz des Bündnisses lag es Engeln und Dämonen fern, sich gegenseitig Gefallen zu erweisen, vo  der neuen Generation ganz abgesehen, also konnte ich, solange meine Ermordung einen größeren Kraftaufwand ihrer Seite verlangte, sprich solange ich noch in der Lage war mich zu verteidigen und mögliche Angreifer töten und somit Verluste verursachen zu können, sie mit diesem Argument immer überzeugen, mich leben zu lassen.

Natürlich durften sie nicht erfahren, dass ich das in beide Richtungen verwendete, sonst verbündeten sie sich womöglich noch gegen mich, aber das war sehr unwahrscheinlich, denn mit der neuen Generation sprachem Engel und Dämonen nicht und das einzige was sich tatsächlich zwischen sarkastischen Kommentaren und versteckten Beleidgungen erzählten, hatte immer mit der neuen Generation zu tun, und solange ich nicht zu sehr auffiel war ich fein raus.

Wenn ich jetzt allerdings erwischt werden würde, wäre ich definitiv in Lebensgefahr.

Aber ich musste Nate finden.
Oder zumindenst irgendwie mit der Suche anfangen und so schnell würde sich keine Möglichkeit mehr ergeben.

Also sorgte ich dafür, dass möglichst viele mich beim Verlassen des Anwesens bemerkten.

Es war zwar etwas peinlich und schmerzhaft gegen den riesigen, wenig schmuckvollen Mamorstein zu fliegen, der den gefühlt zehn Hektar großen Vorgarten des Anwesens zierte, aber es erfüllte seinen Zweck.

Fallen Angel Where stories live. Discover now