Kapitel 28: Kassadya

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Die Barrikade hatte kaum fünf Minuten gehalten, bevor die Engel auch schon den Raum überflutet hatten. Nach gerade mal einer Minute war mein Körper und meine Klinge mit Blut von Engeln, mit denen ich einst Seite an Seite gekämpft hatte, bedeckt.

Ich versuchte, nicht zu genau darüber nachzudenken, als ich einem von ihnen mein Schwert in den Rücken bohrte und einem anderen mit meiner Magie das Genick brach.

Weiße, bluterschmierte Federn segelten vor mir zu Boden und ich wirbelte herum um mit einem lauten Aufprall auf die Klinge eines Gegners zu treffen. Mein Angreifer hatte feuerrote Haare und stechend grüne Augen, die mich voll Entschlossenheit anfunkelten, als er einen gnadenlosen Hagel an Schlägen auf mich niedergehen lies.

Ein schmaler Schnitt an seiner Wange verfärbte die Hälfte seines Gesichts rot. Schuld und Schmerz überrollten mich, als ich seine Verteidigung durchbrach und seine Kehle aufschlitzte, nur um mich direkt zum nächsten zu drehen.

Ein stechender Schmerz explodierte in meiner Seite, als sich ein verirrter Dolch hineinbohrte. Ich keuchte überrascht auf und kassierte einen tiefen Schnitt in meiner Schulter. Schmerzen jagten durch meinen Körper und ließen meine Arme zittern, als ich das Schwert hob und tief in die Augen meines Gegners blickte, bevor ich angriff.

Jedes Mal, wenn ich ihn traf versetzte es mir einen Stich. Dieses Massaker unter meinen ehemaligen Artgenossen anzurichten ließ frischen Schmerz in mir erblühen.

Dennoch reichte ein Blick zu Ianna, die schon mit gefährlich vielen Rissen durchzogen war und ich ließ mit neuer Entschlossenheit Schläge auf meinen Gegner niederhageln, bis er zu Boden ging und sich nicht mehr regte.

Ich verbat es meinem Bewusstsein zu realisieren, was ich gerade getan hatte und wirbelte herum, gerade als Thera neben mir mit einem hässlichen Knacken auf dem Boden aufkam. Ihr Angreifer folgte ihr und wollte sie gerade entzwei teilen, aber ich zwang mich, meine Gefühle auszuschalten und rammte mein Schwert bis zum Anschlag seitlich in den Körper des Engels.

Warmes Blut lief über meine Hände und der Engel drehte überrascht den Kopf zu mir, doch als er etwas sagen wollte, kam nur Blut aus seinem Mund.

Adrenalin durchströmte meine Adern, betäubte den Schmerz in meiner Schulter und ich riss mein Schwert aus ihm heraus, nur um es dem nächsten ins Fleisch zu rammen.

Ich sandte meine Magie aus und sie katapultierte gnadenlos jeden Engel, den sie erreichen konnte durch die Luft, bevor sie sie achtlos dem, meinst unglücklichen, Aufprall auf dem blutbedeckten Parkettboden überließ.

Blut spritzte in mein Gesicht und immer wieder stach ein kurzer Schmerz hervor, wann immer ich getroffen wurde, doch ich schaltete alle Empfindungen aus und schlug mich gnadenlos durch die Engelssoldaten.

Anders würde ich es nicht schaffen, sie mit solcher Kälte und Präzision zu töten, also verbarg ich meine Gefühle hinter einer meterdicken Mauer aus unerbittlichem Eis und das Adrenalin in meinen Adern betäubte den Schmerz und die Erschöpfung in meine Gliedern, während der Geschmack von Blut auf meiner Zunge lag.

Ob es mein eigenes war oder das meiner Gener wusste ich nicht, doch es war mir auch egal. Zumindest dieser kalten, gefühlslosen Version meiner selbst, die mich schon durch so viele Schlachten geführt hatte.

Der Boden war rutschig von Blut und die spitzen Trümmerteile, die das ehemalige Mobilar des Raumes darstellten, verwandelten das Schlachtefeld in eine Todesfalle, aber ich beachtete es kaum, wenn sich Holzsplitter in meine Beine bohrten.

Plötzlich wurde ich in die Luft gerissen, mein Schwert rutschte mir aus der Hand und die Luft wurde aus meinen Lungen gepresst, als ich durch den Raum geschleudert wurde. Ich konnte nicht atmen, spürte wie fremde Magie brutal an meinem Körper riss. Ich zwang meine zusammengekniffenen Augen, sich zu öffnen.

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