Kapitel 14: Loriana

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(Auf dem Bild oben ist der Stammbaum der Faringrays, der wird später auch nochmal erklärt)

Ich verstand diesen Idioten nicht. Erst beschuldigte er mich seinen Raben getötet zu haben und als er herausfand, dass ich es nicht war, schien er nur noch wütender zu sein.

Ich dachte einen Augenblick darüber nach, kam aber zu dem Schluss, dass ich ihn auch nicht verstehen wollte.

Ich würde nicht mal in seiner Nähe schlafen und ihm einfach weitestgehend aus dem Weg gehen.

"Was für ein Versprechen?", wandte ich mich an Xavier. Der schien über den Dämon anders zu denken als ich, denn er schaute ihm sichtlich bestürzt nach.

"Was?", fragte er leicht abwesend. Er hatte mir einen ganz schönen Schock verpasst, als er vor ein paar Minuten plötzlich in der Bibliothek aufgetaucht war.

Ich war auf Erkundungstour im Haus gewesen und hatte mich wohl irgendwie verlaufen. Jedenfalls war ich etwas verloren hier gestrandet und dann war plötzlich der Rabe aufgetaucht, den ich vorhin noch tot in einer Wandnische aufgefunden hatte.

Wobei, was heißt vorhin, das war schon Stunden her. Aber als er dann auch noch anfing zu sprechen... .
Er hatte fünf Minuten allein damit verbracht, mich zu beruhigen.

"Ihr habt ein Versprechen bei eurem Streit erwähnt", erklärte ich meine Frage.

"Ach so, das. Damals, als er mich 'erschaffen' hat, haben wir uns gegenseitig etwas versprochen. Ich offenbare niemandem, dass ich reden kann, dafür lässt er die Finger von Experimenten, die sich mit dem wiederauferwecken von Toten beschäftigen", erklärte er.

"Lebst du deshalb noch? Weil er dich zurückgeholt hat?", fragte ich vorsichtig.

"Was? Nein! Ich war nicht wirklich tot. Dieser verdammte Engel hat mir meine Energie entzogen, was mich in einen totenähnlichen Zustand versetzt hat.

Der Idiot hat das nicht gecheckt und mich für tot erklärt und dann wollte er mich zurückholen. Zum Glück bin ich aufgewacht, bevor er irgendeins dieser Dinge bei mir anwenden und mich in einen Zombieraben verwandeln konnte", erklärte der Rabe.

"Heißt das, Dämonen haben die Fähigkeit die Toten zurückzuholen?", fragte ich besorgt.
Kass hatte das mit keinem Wort erwähnt.

"Nein das hat mit der Alchemie zu...", plötzlich verstummte er.

"Xavier?", fragte ich besorgt.

"Pass besser auf, Damien rastet immer aus, wenn jemand anderes mit seinem Haustier spricht", ertönte plötzlich eine Stimme hinter mir.

Ich wirbelte erschrocken herum und blickte in Henrys perfektes Grinsen.

"Oh...ähm...Hi", stotterte ich.

"Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe, das war nicht meine Absicht", meinte er freundlich lächelnd.

"Du hast mich nicht erschreckt, nur überrascht", sagte ich schnell.

Er lachte leise. "Ja schon klar", und bevor ich zu einer Erwiederung ansetzten konnte, wechselte er das Thema.

"Grayson hat mir gesagt, du hättestet dich für mich entschieden", erklärte er, für meinen Geschmack etwas zu selbstzufrieden.

"Ich hab mich nur für das Zimmer neben dir entschieden, weil es am größten war", log ich.

"Wie auch immer, jedenfalls, wenn wir jetzt Nachbarn sind, sollten wir uns vielleicht ein bisschen besser kennenlernen, meinst du nicht auch?", fragte er, immernoch lächelnd.

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