Kapitel 19: Damien

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Den Hexenmeister rausholen.
Das war leicht. Wir mussten nur die Zelle öffnen und Xavier schaute, ob die Luft rein war, um ihn vom Anwesen zu schmuggeln.

Die Schwierigkeit bestand darin, es so zu machen, dass es nicht mir in die Schuhe geschoben werden konnte, schließlich war ich ja eigentlich für die Bewachung des Hexers verantwortlich.

Wir hatten eine Weile überlegt, seinen Tod vorzutäuschen, aber schlussendlich war das viel zu schwierig und riskant.

Dennoch durfte es nicht meine Schuld sein, dass der Hexenmeister weg war, deshalb kamen wir schlißlich zu der Lösung, dass meine Vater mir befehlen musste, woanders zu sein, während des Ausbruchs.

Dank meiner alchemistischen Fähigkeiten stellte das auch keine so großen Herausforderung dar, wie wir anfangs dachten.

Ich hatte inzwischen deutlich mehr Aufträge, als nur 'Pass auf den Hexenmeister auf'. Immerhin war ich jetzt im inneren Kreis meines Vaters.

Das hieß eigentlich war ich ein Werkzeug des inneren Kreises meines Vaters. Sie brauchten meine alchemistischen Fähigkeiten, deshalb ließen sie mich glauben, ich gehöre zu ihnen, aber ich war weder dumm, noch naiv genug das zu glauben. Sie sagten mir nur das nötigste, aber ehrlich gesagt war mir das auch ganz recht so. Ich hatte kein Interesse mehr über ihre blutrünstigen Pläne zu erfahren als nötig.

Zudem wäre es auch ziemlich dumm, die Befehle meines Vatres zu missachten, deshalb half ich ihnen ohne viele Fragen zu stellen.

Und zu meinem Glück erfuhr ich auch nicht, was sie mit meinen Tinkturen anstellten und ich verbat meinem Gehirn in der Nacht daran zu denken.

Was mir erstaunlich leicht fiel, denn meine Gedanken wurden von etwas anderem beherrscht. Haselnussbraune, rebellische Augen, wiederspenstiges Haar und...

Okay ich sollte echt aufhören, so oft an sie zu denken. Ich mein ja, sie brachte mich zum lachen, was ich sonst so gut wie nie tat, aber nein.

Unser nächstes Problem bei unserem Ausbruchplan war Telina. Sie war nähmlich mein Ersatz, wenn ich zu beschäftigt war und ich hatte das Gefühl, dass mein Vater sie bald zu Nathaniels Vollzeitwache ernennen würde.

Zum Glück würde ich dabei nicht das gleiche Schicksal erleiden, wie mein Voränger.
Vorausgestzt natürlich, wir wurden nicht erwischt.

Aber auch für dieses weißhaarige, zickige Problem hatten wir schlussendlich eine Lösung gefunden.

Telina hatte nähmlich eine Schwäche für Kaugummis, wenn wir die also mit einem Schlafmittel versetzten, könnten Lori und Xavier sich reinschleichen und Nathaniel da rausholen, während ich mit meinem Vater in irgendeiner Besprechung saß. Der wäre damit auch abgelenkt.

Damit Telina, aber nicht zu früh den Kaugummi kauen würde, mussten wir ihre stehlen und eine Packung mit Schlafmittel bei Nathaniel verstecken, damit sie sie erst dort essen und einschlafen konnte.

Den Hexenmeister hatten wir inzwischen auch von dem Plan überzeugen können. Der lustigste Teil, der, in dem wir Telina bestahlen, war auch der einzige, wo ich hatte mitwirken können.

Das Schlafmittel zu brauen war nicht der Rede wert gewesen. Es war nicht mal ein magisches Gebräu. Inzwischen lag meine Cousine hoffentlich schlafend neben Nathaniels leerer Zelle, während Lori und Xavier den Hexenmeister raus lotsten. Beziehungsweise Xavier Lori und den Hexemeister raus lotste, bedachte man den nicht vorhandenen Orientierungssinn des Phönixes.

Und ich saß in der Besprechung meines Vaters fest und hoffte ausnahmsweise mal nicht auf ein verfrühtes Ende der Sitzung, da das weniger Zeit für Lori und co. bedeuten würde.

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