FIFTY✾THREE

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Nachdem Taehyung von seinem besten Freund aus dem Zimmer geschmissen worden war, blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder in sein eigenes zu verschwinden. Zudem war in einer halben Stunde eh schon Ausgangssperre und würde die Wache ihm dabei erwischen, wie er noch auf den Gängen umherschlich, so würde er sich nicht wundern müssen, noch am selben Tag dem Direktor unter die Augen zu treten und dieser war um diese Uhrzeit wahrscheinlich nicht bei bester Laune.

Dabei hätte der Schwarzhaarige sich liebend gern noch für einige Stunden auf das Rasenstück hinter dem kleinen Beet gelegt und hoch in das Sternengewand geschaut. Aber die Zeiten waren wohl nun einmal vorbei, dabei war seit einigen Tagen dafür das perfekte Wetter in der Gegend, die sich weit von Busan entfernte und wirklich in der Pampa lag.

Mit schnellen Schritten, die, wegen dem Material seiner Schuhsole, über den Gang hallten, lief der 19 Jährige immer näher auf die Treppen zu, blieb aber kurz davor bei einer Tür stehen und zog den kleinen Schlüssel aus der Tasche seiner Hose, bevor er ihn auch schon in das Schloss steckte und die Tür mit einem leisen quietschen öffnete.

Jungkook saß auf seinem Bett, hielt sein Handy ans Ohr und faselte irgendwelche Sätze, war wohl am telefonieren.

Aus diesem Grund sagte Taehyung auch kein Hallo, es war lediglich ein kurzes Handheben, dass der Ältere dem anderen entgegen brachte, welches aber gekonnt ignoriert und nicht kommentiert wurde.

Selbst angesehen hatte Jungkook ihn danach nicht mehr. War er nun so sauer, weil Taehyung ihm klargemacht hatte, wie egoistisch er doch sein konnte? Oder war es viel eher einfach die Enttäuschung, die er schon wahrgenommen hatte, nachdem der Schwarzhaarige den Blickkontakt beim Mittagessen rasch abgebrochen hatte?

Selbst Jungkook wusste keine genaue Antwort darauf. Es war wohl irgendwie beides, dabei hatte er gar keinen Grund dazu, wegen so etwas sauer oder enttäuscht zu sein. Taehyung sollte sein jetzt schon ziemlich eingeschränktes Leben, so durchleben, wie er es wollte und wenn seine Zukunft nunmal so aussah, dass er sich durch die Schule vögelte, dann sollte der Braunhaarige damit klar kommen. Auch wenn er wusste, dass es ihn äußerst eifersüchtig machte.

„Ich geh ins Bad, mich bettfertig machen", versuchte der Ältere ein weiteres Mal die Aufmerksamkeit des anderen zu bekommen, der aber nur einen Handbewegung machte, von wegen verschwinde, mir egal, was du machst und dabei weiterhin mit der Person am anderen Ende quatschte.

Wahrscheinlich war es seine Vater, denn so, wie Jungkook redete, redete er nur mit ihm. Jedes Wort war bedacht gewählt, um keinesfalls etwas Falsches zu sagen. Oder er wollte ihm lediglich zeigen, was für einen großen, gebildeten Wortschatz er doch besaß, schließlich war es seit seiner Geburt vorgesehen, dass er die Firma seines Vaters eines Tages übernehmen würde, wenn er dazu bereit wäre und sein Alter sein Geld teilweise nur noch über die Rentenversicherung verdienen würde.

Aber er konnte sich denken, dass mittlerweile schon ganz andere Pläne anstanden, was die Übergabe der Firma anging. Wahrscheinlich würde jetzt In-soo, sein Cousin alles Erben und Jungkook würde kein Stück abbekommen, schließlich war er schwul und würde in knapp sechs Jahren ins Gefängnis landen, vorausgesetzt Kim Sung Jin würde ein weiteres Mal gewählt werden, was Taehyung natürlich nicht hoffte. Aber man wusste ja nie. Vielleicht würde sein Nachfolger dem gleichen Weg verfolgen.

Aber es sollte nicht die Sorge des Schwarzhaarigen sein, er sollte sich nicht in das Leben einmischen, dass ihn nichts anging.

Deshalb griff er auch nur noch schnell nach seiner Kulturtasche und einem Handtuch, bevor der das Zimmer verließ und die Treppen runter in den zweiten Stock eilte.

Schule Für Schwule ⚣𝗍𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄;𝗄𝗈𝗈𝗄𝗍𝖺𝖾Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt