FIFTY✾FOUR

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Etwas hektisch, da die Ausgangssperre nun immer näher rückte, riss Taehyung die Tür zum Gemeinschaftsbad auf und trat in den offensichtlich lehren Raum, dessen linke Wand mit sieben Waschbecken bestückt war, was auch der Grund dafür sein musste, dass morgens und abends jeweils ein ziemlich großes Gedrängel beim Fertigmachen herrschte und man einiges an Zeit einsparen musste.

Auf der anderen weiß gefliesten Wand, war lediglich ein türhoher Durchbruch in das anliegende Zimmer, welches ein großer Raum mit einigen Duschköpfen und Abflüssen war, der meistens picke packe voll war, doch nun schien keiner sich zu trauen, unter das dauerkalte Wasser zu treten, weshalb Taehyung ziemlich ungewohnt allein auf eins der Waschbecken zuschritt und seine Kulturtasche auf die Leiste darüber ablegte.

Er holte seine Zahnbürste heraus, die er dann aber auch gleich schon gegen den silbernen Wasserhahn fallen ließ und fest in die weiße Keramik des Waschbeckens griff.

Seinem Kopf durchzog ein enormer Schmerz und für einen kurzen Moment konnte er schwarze Punkte vor seinem Auge tanzen sehen, die ihm seine Sicht zu nehmen schienen, sich dann aber im letzten Moment auch schon wieder auflösten und lediglich ein komisches Gefühl im Kopf zurück ließ.

Solch einen Anfall hatte er schon lange nicht mehr gehabt, aber wahrscheinlich war die Situation, in der sich der Schwarzhaarige befand, momentan so prekär, dass er sich zu viel Stress gemacht hatte.

Der ganze Sex, die Probleme mit Jungkook und die Geheimnistuerei seines besten Freundes war wohl gleichzeitig eindeutig zu viel für einen Tag.

Vor allem die Liebe, die ihm größtenteils dann zu schaffen machte, wenn er mit Jungkook alleine in seinem Zimmer saß und er nach Körpernähe suchte, war wohl eine Last,  auf die er in Zukunft verzichten konnte. Dabei war die Zeit, die er mit dem Braunhaarigen für einige Jahre geteilt hatten, hauptsächlich eine schöne Erinnerung, die er wohl sein Leben lang nicht mehr vergessen würde.

Er wollte so unfassbar gerne weitere wunderschöne Momente mit seinem Ex sammeln, aber er musste sich nicht wundern, wenn das nicht mehr passieren würde, jedenfalls nicht als Paar, denn hatte Taehyung das Gefühl, Jungkook wollte ihn als einen Freund. Einem Freund mit dem er Momente von früher ein weiteres Mal erleben konnte.

Aber genau das war es, was der Schwarzhaarige nicht wollte. Er wollte von dem Jüngeren nicht nur als ein guter Freund gesehen werden, sondern als der Freund.

Und ja, Taehyung hatte auch das Bedürfnis mit ihm intim zu werden. Ihn endlich so nah zu sein und das dieses Mal auch auf eine etwas andere Art und Weise. Mit getauschten Rollen. Taehyung wollte von ihm ebenso getoppt werden, wie er das Verlangen danach verspürte, ihn zu dominieren.

Die warmen Tränen, die nun aus seinen Augen quollen, rissen ihn wieder in die Realität und mit Bedauern musste er feststellen, dass er wegen dieser ganzen Gefühlsduselei schon wieder angefangen hatte zu weinen und er sich deshalb auch nur fester in das Waschbecken krallte und mit dem Ärmel seines linken Armes über den beschlagen Spiegel wischte, da wohl vor einigen Minuten, bevor er den Raum betreten hatte, jemand geduscht haben musste.

Somit konnte der Schwarzhaarige sich endlich zusehen, wie er erbärmlich das Gesicht verzog, während die Tränen nur weiter über seine Wange rinnen und er sich mit roten Wangen über diese wischte.

Doch hatte Taehyung dabei wohl gar nicht mitbekommen, dass er nun nicht mehr alleine in dem Badezimmer stand.

„Tae?"

Schule Für Schwule ⚣𝗍𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄;𝗄𝗈𝗈𝗄𝗍𝖺𝖾Donde viven las historias. Descúbrelo ahora