NINETY✾NINE

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„Was ist euch beiden eigentlich über die Leber gelaufen? So eine bedrückte Stimmung hab ich am Frühstückstisch ja noch nie erlebt", wollte Jimin am nächsten morgen von seinen zwei Freunden wissen, die nicht nur zu unterschiedlichen Zeiten aufgetaucht waren, sondern nicht mehr nebeneinander oder voreinander saßen, wie sonst immer. Hinzu kam, dass keiner der beiden bis jetzt auch nur ein Wort gesagt hatten, geschweige denn etwas anderes taten als unbeholfen auf das Essen zu starten.

Der Älteste fühlte sich ein bisschen im stichgelassen und verarscht, als er von keinem eine Antwort auf seine Frage bekam und legte seinen Löffel in die Müslischüssel.

„Entweder einer sagt mir jetzt, was da zwischen euch vorgefallen ist oder ihr könnt sehen, wo ihr ab morgen den ganzen Süßkram aus der Stadt herbekommt. Die ganze Fahrerei geht mir so oder so schon auf die Nerven", beschwerte er sich, blickte angestrengt in die müden Gesichter der anderen und wartete darauf, dass mindestens einer der beiden mit der Sprache rausrückte.

Und es dauerte nicht lange, da hob Taehyung den Kopf, sah um sich, um sicher zu gehen, dass keiner bei ihrem Gespräch zuhörte, lehnte sich vor und meinte dann etwas gereizt: „Jungkook hat Schluss gemacht, weil er Angst vorm Gefängnis hat."

Ein leises oh verließ Jimins Lippen, dann sah er zu dem Jüngsten der schuldbewusst die Lippen aufeinander presste und sich etwas verkrampfte.

Er wusste, dass Taehyung nicht gerade glücklich über seine Entscheidung war. Er hatte ihn gestern erst nicht geglaubt, war ihm dann flehend um den Hals gefallen und hatte nicht aufhören können zu weinen.

Es tat dem Braunhaarigen im Herzen weh, den Älteren so zu sehen, ein zweites Mal sitzen gelassen, dabei waren beide davon ausgegangen, sie würden es dieses Mal schaffen. Aber jetzt war es sogar schneller zusammen gebrochen, als bei ihrer letzten Beziehung.

„Ich wusste garnicht, dass es dir soviel Angst macht, wenn du an das Leben hinter Gitter denkst, Kookie. Aber glaubst du wirklich, dass du deswegen alles beenden willst? Du liebst Tae doch noch, oder?", versuchte der Älteste Jungkook umzustimmen, welcher weiterhin verkrampf auf seinem Stuhl saß und in seine Schüssel blickte.

Er wusste, dass Jimin rechte hatte. Dass er Taehyung nicht verlassen sollte, wenn er ihn doch liebte. Aber er konnte nicht anders. Er wollte nicht an das denken, was passieren könnte und doch tat er es viel zu oft. Und jedes Mal bekam er mehr Angst davor, was passieren würde, wenn sie jemand erwischte.

„Ich glaube nicht, das ich meine Entscheidung nochmal ändern werde, tut mir leid."

Schule Für Schwule ⚣𝗍𝖺𝖾𝗄𝗈𝗈𝗄;𝗄𝗈𝗈𝗄𝗍𝖺𝖾Where stories live. Discover now