58. Für Besucher offen

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James P.o.V.

"Ihr werdet Beide noch drei Wochen hier bleiben. Bei dir könnte sich das noch um eine Woche verlängern, Lily. Das hängt von deiner gesundheitlich Entwickulng ab. Etwas Ruhe wäre gut. Wir lassen die Besuchsperre noch einige Tage bestehen und vielleicht könnt ihr nach eurer Entlassung noch eine Woche aus dem Unterricht bleiben. Ich spreche gleich mit Poppy über alles, aber die Gute wird sicher meiner Meinung sein", mit einem Lächeln dreht meine Mutter sich um und verschwindet, wie die anderen Heiler es schon vor einigen Minuten gemacht haben, in Poppys Büro. Jetzt sind nur noch Lily und ich im Raum. "Sie ist echt nett. Hör zu, Potter, ich war vorhin nicht gerade nett, aber ich dachte ehrlich das wäre ein schlechter Scherz. Ich kann mich an nichts erinnern, aber du scheints es ja zu können. Also könntest du mir vielleicht erklären warum ich hier bin und was zwischen uns ist? Schließlich hast du mich vorhin Lily genannt und deine Eltern scheinen mich auch zu kennen", Lilys Stimme ist leise und unsicher. Stück für Stück erzähle ich ihr alles, was sie wissen wil, wobei ich den Kuss logischer Weise weglasse.

"Danke, James. Ich darf doch sicher James sagen oder? Wenn ich mich wieder erinnere, wird es sicher wieder leichter, aber bis dahin muss mir das, was du  mir erzählst, reichen. Ich denke, ich habe dich wohl wirklich immer zu unrecht angeschrien. Wir sind also Freunde", sie blickt mich lächelnd an und ich nicke bestätigend. Doch irgendwie gibt mir das Nicken den Rest. Mein Kopf beginnt zu brummen und mir wird übel, reflexartig lege ich meine Hände auf die Stellen, wo mich die Schlaghölzer getroffen. "James? Alles ok?" Ich brumme nur als Antwort, denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich übergeben würde, wenn ich meinen Mund jetzt öffnen würde. "Soll ich jemanden holen?" Ich schüttle ganz  sachte meine Kopf und konzertriere mich auf meine Atmung, als mir nicht mehr ganz so übel ist nehme ich meine Hände von Bauch und Kopf. "Warum bist du überhaupt hier? Du meintest ich bin ohnmächtig geworden, aber du hast nicht erzählt was dir passiert ist", Lily scheint die ganze Zeit gewartet zu haben, nur um diese Frage zu stellen. "Quidditch. Die Treiber von Slytherin haben mir ihre Schläger gegen meinen Magen und meinen Kopf gehauen. Wir haben zwar trotzdem mit 320 Punkten Vorsprung gewonnen, aber davon habe ich nichts mehr mitbekommen." Geknickt gucke ich zu Lily, welche einfach anfängt zu kichern. "Du musst über 3 Wochen im Krankenflügel vergammeln, weil du mit ein bisschen Holz geschlagen wurdest. Aber du würdest wieder aufstehen, wenn man dir deinen Arm abtrennen würde. Ist doch irgendwie komisch." "Ich würde sicher nicht wieder aufstehen, wenn Poppy in der Nähe wäre. Die würde mir ein ganzes Jahr Bettruhe verschreiben, wenn sie mich mit nur einem Arm sehen würde." Jetzt lachen Lily und ich beide.

Die Tage in denen wir keinen Besuch bekommen durften verfliegen viel zu schnell. Lily und ich haben viel Spaß und nur in dem Augenblick, als ich Lily erzähle, dass ihre Freundinen sie wohl erst einmal meiden würden, ist die Stimmung angespannt. Am ersten Morgen, an dem der Krankeflügel wieder für Besucher offen ist, kommt Ashly rein, noch bevor Lily aufgewacht ist. Wir redeten eine Weile und unter vielen Tränen ihrerseit erkläre ich ihr, dass ich etwas Ruhe brauchen würde die nächste Wochen und dass wir den Besuch von Anderen vermeiden sollen. Als Lily aufwacht ist es schon Mittagszeit und ich bin gerade dabei die ersten Schulaufgaben zu erledigen. "Jaaaames, lass das doch mal. Wir haben noch gut zwei Wochen in denen wir Aufgaben machen können. Heute kommen doch deine Freunde wieder und tatsächlich habe ich mich an etwas errinert heute im Schlaf und da ist mir eine Frage aufgekommen. Also deine Eltern sind Auroren, aber deine Mutter war bei all den Heilern. Wieso?" "Also meine Mutter kennt sich gut mit Zaubertränken aus und ist auf das Gebiet spezialisiert, mein Vater allerdings ist nicht so ein Zaubertränketalent wie meine Mutter, er ist ein Profi in allen möglichen Zaubersprüchen und Leiter der Aurorenzentrale. Meine Mutter ist zwar auch Auror, allerdings hilft sie in ihrer Freizeit gerne im St. Mungos aus und deswegen war sie hier. Wahrscheinlich hat sie sich extra frei genommen, damit sie in Hogwarts sein kann, während es uns nicht gut geht." Lily nickt und wir verfallen in ein Schweigen, das erst durch Sirius Gejubel gebrochen wird, "Sie ist wach. Moony mach doch hinne. Sie ist wach und James sieht aus als hätte sie ihn noch nicht getötet. Die Beiden sehen richtig gesund aus. Mooooonyyy!" Grinsend kommt er auf mich zu gelaufen und umarmt mich stürmisch und kurz darauf schließt er die verdutz guckende Lily in seine Arme. "Peter kommt gleich nach. Er wollte noch in die Küche Essen holen", erklärt Moony uns. "Essen holen für uns alle oder nur für sich", hakt Lily mit einem breiten Grinsen nach. "Für uns alle, denke ich, aber das heißt dann wohl, dass gerade Mal ein Löffel für uns bleibt, schließlich essen Sirius und Peter beide mit. Da bekommt man nie was ab." Empört schnappt Tatze nach Luft und haut Moony leicht gegen die Schulter. "Ach mach dir keine Sorgen ich kriege James Portion", grinsend streckt sie mir die Zunge raus und meine beiden Freunde gucken mich fragend an. Beleidigt verdrehe ich die Augen und fange an zu erklären, "Poppy ist der Meinung, dass mein Magen es noch nicht vertragen würde, wenn ich etwas esse und Lily hat die zwei Wochen mit Schniefelus kaum etwas gegessen. Während ich also nichts esse und nur von einem blöden Trank genärt werde, kriegt Lily eine zweite Portion." Bemitleident klopft Tatze mit auf den Rücken während Moony anfängt mich mit Lily auszulachen. "Wie geht es euch sonst so? Ich stell mir das ohne Bücher hier ein wenig langweilig vor", Remus lächelt uns an. "Naja, also Lily hat ihr Gedächnis verloren. Hat einen riesigen Aufstand veranstaltet, weil sie der Meinung  war, dass es noch Sommer ist und wir ihr einen schlechten Streich spielen. Mom war mit den nerven komplett am Ende, hat erst rumgeschriehen und dann angefangen zu weinen. Aber Lily fängt langsam an sich wieder an Bruchstücke zu erinnern." Ich versuche zu lächeln, doch da es sich eher wie eine Grimasse anfühlt, lasse ich es schnell wieder.

Bald darauf kommt Peter mit dem Essen in den Raum und als hätten Sirius und Pete seit Wochen kein Essen gesehen, stürzen sie sich darauf und verschlingen mindestens fünf Mal so viel wie Lily und Remus zusammen. "Du kannst froh sein, dass mom nicht mehr in Hogwarts ist. Die würde dich zusammen schreien, wenn sie dich so essen sehen würde." Mit vollgestopften Mund  blickt Sirius  zu mir und zuckt dann mit den Schultern, "wenigstens darf ich etwas essen." Eingeschappt drehe ich mich von ihm weg und beobachte wie einzelne Sonnenstrahlen durch die Wolken brechen.

Kurz bevor die Nachtruhe anbricht verabschieden sich die drei und lassen mich und Lily alleine. Nach einem kurzen Gespräch legt sich Lily hin und schläft direkt ein, weswegen ich mir ein Buch nehme. Doch nach etwa 40 Seiten höre ich neben mir Gemurmel und mein Blick legt sich auf Lily. Ihr Gesicht zeigt Unbehagen und Ekel. "Lasst mich in Ruhe", nuschelt sie und schreckt dann plötzlich aus dem Schlaf und sitzt kerzengerade da. "Was hast du gesehen, Lily", angsterfüllt sieht sie mich an. "Mulciber und Avery-", bringt sie gerade noch hervor und bricht dann in Tränen aus. Sofort springe ich aus meinem Bett und nehme Lily beruhigend in die Arme. "ganz ruhig. Das war bestimmt nur ein Alptraum oder so", doch noch nicht einmal ich glaube mir. "Aber es hat sich so echt angefühlt. So echt wie unser Gespräch von letzter Nacht. Das ist wirklich passiert", ihre Stimme vibriert und bricht bei jeder Silbe fast ab. Leicht wiege ich die Schönheit in meinen Armen hin und her und flüstre ihr Sachen zu, damit sie runter kommt. Nach einer ganzen Weile schläft sie in meinen Armen ein und ich lege mich neben sie und als sie sich näher an mich kuschelt schlafe auch ich ein, umgeben von Lilys beruhigenden Lavendelgeruch schlafe auch ich ein.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt