16. Auf mein Bett

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James P.o.V.
Ich hebe sie wieder hoch, damit sie nicht umfallen kann und dann kippt ihr Kopf leblos gegen meine Brust. Zum Glück bin ich alleine und niemand kann sehen, wie meine Wangen erröten.
Der Geruch von Lavendel kriecht mir in die Nase und ich spüre wieder, wie sehr ich dieses Mädchen liebe. Dann bemerke ich erst was passiert ist. Lily liegt bewusstlos in meinen Armen. Sie muss sofort in den Krankenflügel. Obwohl sie ist ohnmächtig und nicht verletzt. Ich bringe sie lieber in die Schulsprecherräume.
Ich murmle das Passwort und das Gemälde schwingt weg. Ich trete in den großen Gemeinschaftsraum ein und gucke auf das Sofa. Ich sollte sie nicht auf darauf legen, das ist nicht gut genug gepolstert. Aber ich kenne das Passwort von ihrem Schlafsaal nicht. Also bleibt nur noch mein Bett. Ich laufe mit der schönsten Hexe in meinen Armen zu der Tür hin, welche mit der goldenen Schrift, James Fleamont Potter, verziert ist. Wieder nuschle ich das Passwort und trete ein. Ich lege Lily auf mein Bett und decke sie behutsam zu. Ich räume ein paar Socken vom Boden weg und ziehe ein Tablet mit Schokolade und Kakao aus meinem Kleiderschrank. Ich stelle es auf dem kleinen Nachtisch und lege eine Notiz dazu.
Ich streichle Lily einmal über die Wange bevor ich den Raum verlasse.
„Wo waren sie Mister Potter", ertönt McGonagalls Stimme scharf, als ich den Klassenraum betreten. Ich gehe zu ihr nach vorne und rede sehr leise, da nicht jeder von Lilys Zusammenbruch wissen soll. „Professor, Lily hat sich nicht so gut gefühlt und deshalb habe ich sie in ihr Bett gebracht, damit sie sich ausruhen kann. Ich denke, sie verstehen, dass ich nur zu Lilys Wohl zu spät gekommen bin und ich hoffe, dass ich jetzt kein Nachsitzen oder ähnliches auf gehalst bekomme." Bei diesen Worten füllen sich Gonis Augen mit Tränen, doch sie laufen ihr nicht über die Wangen, sondern verschwinden plötzlich komplett. „Aber natürlich, Mister Potter. Sie sind für den Rest des Tages frei gestellt, damit sie sich um Miss Evans kümmern können. Jetzt gehen sie bitte."
Das habe ich überhaupt nicht erwartet. Verdutzt verlasse ich den Raum. Erst Goni wie sie weint und dann Goni wie sie mich vom Unterricht befreit.
Meine Beine tragen mich in die Küche, wo ich eine Portion Kartoffelauflauf und ein Teller Würstchen mit nehme. Mit dem essen und zwei Gläsern Kürbissaft mache ich mich wieder auf den Weg zu Lily. Auf den Gängen sind keine Schüler. Wahrscheinlich sind alle im Unterricht. Jetzt hätte ich eigentlich Kräuterkunde. Ich bin nicht der Beste in Kräuterkunde, aber es ist gut genug, um meine Zaubertranknote auszugleichen. Kurz bevor ich bei dem Gemälde zum Schulsprecherraum bin, kommt ein braunhaariges Mädchen auf mich zu, „ Hey James. Soll ich dir tragen helfen. Du siehst sehr bepackt aus." Sie lächelt mich höflich an, doch ich schüttle den Kopf und gehe weiter. Ich höre noch ein trauriges „oh", bevor das Gemälde hinter mir zuklappt.
Als ich in meinen Schlafsaal gehe, sitzt Lily mit der Tasse Kakao in meinem Bett. Sie scheint tief in Gedanken zu sein, denn sie bemerkt mich gar nicht. Ich stelle die Teller und Gläser auf meinen Schreibtisch und schleiche an sie heran. „Ich sehe, dir geht es schon besser", flüstre ich ihr ins Ohr. Sie zuckt zusammen und dann erröten ihre Wangen.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt