44. Mister macht-Platz-hier-kommt-Sirius

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Sirius P.o.V.

„Gehen sie zu Poppy und fragen sie nach ihrer Schülerin, Minerva. Sie zwei holen Professor Slughorn und Professor Bostwick hier her." Ohne zu zögern, gehen wir Dumbledores Befehl nach und rennen runter in den Kerker. Nach einer Weil werden wir langsamer, bis wir nur noch entspannt nebeneinander hergehen. „Das ging ja gerade noch gut", Krone wirft mir von der Seite einen vorwurfsvollen Blick zu. Hä? Wie das ging gerade noch mal gut? „Was meinst du?" Anscheinend müsste ich wissen, was er meint, denn er fängt direkt an innerlich zu kochen und sein mittlerweile rotes Gesicht verzehrt sich zu einer wutentbrannten Grimasse. „Was ich meine? Was ich meine?! Ich meine, dass du wieder nicht auf deine Wortwahl geachtet hast. Minervas Prioritäten in Frage stellen und die Loyalität gegenüber ihrer Schüler ebenfalls. Ich dachte die würde uns bis zum Ende unseres Lebens nachsitzen lassen. Aber du, Mister ich bin perfekt, bemerkst ja noch nicht mal, wie sehr sie das getroffen hat. Du, Mister warum sollte ich auf die Gefühle anderer achten, beleidigst eine Professorin. Du, Mister macht-Platz-hier-kommt-Sirius, gefährdest die Freundschaft unserer Eltern mit dieser Professorin. Du, Mister ich kann alles machen, denkst mal wieder nicht nach bevor du etwas machst. Du, Mister ich mache nichts falsch, siehst noch nicht mal deine eigenen Fehler ein. Das ist so wie gestern, als du mit dieser, dieser Schlampe rumgemacht hast, obwohl du mir noch erzählt hast, dass Marlene die eine richtige wäre. Langsam reicht es mit wie du auf die Gefühle und Probleme anderer scheißt. Langsam hast du genug Scheiße gebaut. Bei allem Respekt und aller Liebe, Sirius, so geht das nicht mehr weiter. Du musst das auf die Reihe bekommen. Nur weil wir Rumtreiber sind, können wir nicht jeden verletzen. Nur weil wir jahrelang Arschlöcher waren, heißt es nicht, dass wir immer noch welche sein dürfen. Ehrlich gesagt durften wir das nicht, aber jetzt sind wir erwachsen genug um wirklich aufzuhören. Streiche sind das eine, aber Professoren bis hin zu Freunden verletzen geht zu weit. DU gehst zu weit." Anscheinend hat er all die Wut herausgelassen, welche sich seit Tagen wenn nicht sogar Wochen anstaut, denn als er fertig mit seiner Standpauke ist, seufzt er erschöpft und schüttelt den Kopf. Ich fühle mich, als würde etwas Schweres auf meine Brust drücken und ein Kloß macht mir das Schlucken schwer. „Es tut mir leid. Ich wollte niemanden verletzen und ich weiß ich muss mich ändern. Nur ist es nicht so leicht. Du bist so erwachsen geworden und ich bin immer noch dieser Idiot, der nicht auf seine Mitmenschen achtet. Du hast mit allem recht." Meine Schultern hängen schlaff runter und ich fühle mich einfach nur Schutz los. Dieses Gefühl wird mir jedoch genommen, als James seinen Arm auf meine Schultern legt. „Nein, mir tut es leid. Jetzt war ich der Blödmann, der nicht nachgedacht hat, was er sagt. Morgen vorm Quidditchtraining verbringen wir etwas Zeit zusammen, okay? Dann können wir in Ruhe reden, doch jetzt sollten wir auch mal an die Tür klopfen." Beim letzten Teil schaut er nicht mehr bemitleidend zu mir, sondern grinst an die Tür vor uns. Erst jetzt fällt mir auf, dass wir stehengeblieben sind und das vor einer Tür. Nicht irgendeine Tür, es ist die Tür zu Slughorns Büro. Nickend klopfe ich an. Um ehrlich zu sein war James Idee der perfekte Plan für morgen. Ich habe seit Ewigkeiten nicht mehr wirklich mit ihm geredet. Also heute Morgen über Schniefelus, aber so richtig haben wir ewig nicht mehr geredet. Über Probleme, Gefühle und Mädchen (was in James Fall eigentlich immer nur Lily war).
„Was machen sie hier? Sollten sie nicht schon längst in ihren Räumen sein?" „Der scheint sich ja mächtig zu freuen, dass wir hier sind. Als ob wir freiwillig hier hergehen", murmelt Krone so leise, dass nur ich es verstehen kann. Obwohl er wahrscheinlich auch lauter reden könnte und dieser alte Knacker würde es nicht hören. Der ist so taub, dass er schreien muss, um sich selbst zu verstehen. Vielleicht tut er auch nur so, denn die leise Stimme von Lily hört er schließlich immer perfekt oder es scheint wenigstens so. „Dumbledore schickt uns. Es ist etwas Schlimmes passiert und wir sollen sie holen", ich rede extra laut damit er mich auch versteht, denn seinem Gehör traue ich noch weniger als seinem Verstand. „Dumbledore? Soso-wenn das nur einer ihrer Scherze ist, dann werden sie es noch büßen." Ich grinse bloß zurück und um ehrlich zu sein, freu ich mich schon wenn er bemerkt, dass wir ihn mit Recht holen. Er schließt das Guckloch seiner Tür und öffnet diese dafür komplett, sodass er in einem grünen Morgenmantel heraustritt. Ohne ein weiteres Wort mit diesem Senior von Lehrer zu reden, schritten James und ich schon los. „Könnten sie mir vielleicht erklären, warum Dumbledore mich so dringend sehen muss und warum er genau sie schickt?" „Professor, wir wissen, dass sie uns nicht mögen das weiß jeder im Schloss. Doch jetzt ist nicht der richtige Augenblick um uns das deutlich zu machen. Es scheinen Todesser ins Schloss gekommen zu sein und eine Schülerin wurde angegriffen."
Professor Bostwick kommt zum Glück ohne Diskussion mit und so erreichen wir den zweiten Stock. Doch was dort vor meinen Augen passiert oder eher gesagt nicht passiert, bringt mich komplett aus der Ruhe. Natürlich zeige ich das nicht, sonst wäre ich ja nicht Sirius.

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Hey! Ich lebe auch noch. Tut mir leid, dass in letzter Zeit so wenig kommt, aber das wird sich wahrscheinlich auch erstmal nicht ändern. Ich bin schon ziemlich froh, dass ich heute überhaupt ein Kapitel geschafft habe.

Okay, das hier ist jetzt für James und Lily, die zwei Engel, die uns alle viel zu früh verlassen haben. Die Beiden wären jetzt einfach schon 60, aber der Tod musste dazwischen kommen und alles zerstören. Ich glaube wir sind uns alle einig, dass ihr Leben viel zu früh geändet hat. Ich wünsche niemanden mit 21 getöten zu werden, vor allem nicht wenn man gerade erst anfängt eine Familie zu gründen. Lily und James hätten bestimmt ein ganzes Quidditchteam aus ihren Kinder aufstellen können, aber nein. Sie haben nur einen Sohn bekommen und mussten ihr Leben opfern, damit wenigsten er weiterleben kann. Sie hätten ein so schönes Leben führen können, wenn es Voldemort nicht geben würde. Ganz zu schweigen von dem Schicksal, welches Sirius, Remus aber auch Alice und Frank getroffen hat. Doch wir können nichts mehr ändern, Lilys und James' Leben wurden vor 39 beendet und niemand kann etwas machen (außer jemand von euch hat einen Zeitumkehrer, vernichtet Voldemorts Horcruxe und tötet ihn noch bevor er uns Lily und James nehmen kann). Doch Lily und James sitzen im Afterlife und passen auf Harry und jeden, der an sie glaubt, auf.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt