3. Gryffindor

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James P.o.V.

Wir gehen eine lange Steintreppe hoch und versammeln uns vor dem riesigen Eichentor des Schlosses. „Alle da?" Hagrid heb seine gewaltige Faust und klopft dreimal an das Schlosstor. Sogleich öffnet sich das Tor. Vor uns steht nun eine große Hexe mit schwarzen Haaren und einem smaragdgrünen Umhang. Sie hat ein strenges Gesicht. Da ich vorne stehe, lächle ich die Frau höflich an. Ich meine hallo, erster Eindruck ist wichtig und ich glaube ich habe gerade einen Volltreffer gelandet, denn die Dame, die sich als Professor McGonagall vorstellt, lächelt ganz leicht doch deutlich zu vernehmen zurück zu mir.

Dann zieht sie die Torflügel weit auf. Die Eingangshalle ist riesig. Wie bei Gringotts beleuchtet das flackernde Licht von Fackeln die Steinwände, die Decke ist so hoch, dass man sie nicht mehr erkennen kann und vor uns führt eine gewaltige Marmortreppe in die oberen Stockwerke. Nach einigen Minuten des Wartens treten wir in die große Halle. Dort steht ein Stuhl mittig vor dem Lehrertisch und ein verschlissener alter Hut, der darauf liegt, fängt an ein Lied zu singen. Er singt etwas über die Gründer von Hogwarts und über die unterschiedlichen Häuser, in die wir kommen können. Doch ich höre nur mit halben Ohr zu, denn ich bin beschäftigt damit die Halle zu mustern. Mein Blick bleibt an der Decke hängen. Wenn man es als Decke bezeichnen kann, denn anstatt das man Steine oder ähnliches sieht, erblicke ich den Himmel. Oder sieht es doch nur so aus. Es scheint als würde sich der Raum bis zum Firmament öffnen. Die Sterne, die ich noch vorhin am Himmel gesehen habe, funkeln jetzt in voller Pracht an der Decke. „Ich werde sie jetzt nach einander aufrufen. Sie werden nach vorne gehen, den Sprechenden Hut aufsetzten. Dieser wird ihnen ihr Haus nennen sie stehen dann auf und setzten sich an den richtigen Tisch. Also gut, haben sie alles verstanden", richtet sich Professor McGonagall an uns. Ein zustimmendes Raunen geht durch die umstehenden Erstklässler. Der Reihe nach ruft sie und auf und mal kommt einer nach Hufflepuff und der nächste nach Ravenclaw. Ein Murmeln geht der die Menge als Sirius nach Gryffindor geschickt wird. „Aber er ist ein Black, alle Blacks waren bei uns." Es war die Stimme eines Jungen, der am Slytherintisch sitzt. Sirius ignoriert ihn und geht einfach zum Gryffindortisch. Ich bin der Nächste, der aufgerufen wird und noch bevor der Hut meine Augen komplett bedeckt höre ich ihn schon laut Gryffindor schreien. Grinsend lege ich den Hut auf den Stuhl zurück und laufe zu meinem Freund. „Du hast also die Tradition deiner Familie gebrochen", fange ich an, doch er schüttelt den Kopf und antwortet, „Das ist doch nicht meine Familie. Das hier ist meine Familie." Er blickt den Tisch hinunter zu all den anderen Schülern. Es werden weiterhin Schüler in ihre Häuser sortiert und auf einmal fällt mein Blick auf ein rothaariges Mädchen, das sich gerade auf den Weg zu uns macht. Sie ist wunderschön. Ihr Haar sieht aus als wäre es seidenweich und ihre Haut erst. Sie verschlägt mir die Sprache. Doch als sie sich neben mich setzt, steigt etwas in mir auf und ich finde meine Sprache wieder, „Hey. Ich bin James. James Potter" „Hey. Ich bin Lily. Lily Evans", antwortet sie mit ihrer engelsgleichen Stimme. „Oh hi. Ich bin Sirius", plappert mein Sitznachbar. „Ja hab schon gehört hättest eigentlich nach Slytherin kommen müssen", gab sie nur zurück und blickt ihn herausfordernd an. Zu meinem Pech nimmt er die Herausforderung und sagt mit ruhiger Stimme, „Ist das da dein fester Freund oder warum guckt er so hier rüber?" „Was nein. Das ist nur Sev", antwortet verwirrt. Ich schaue sofort zu den übrig gebliebenen Schülern, welche immer noch warten aufgerufen zu werden. Da steht ein junge mit langen schwarzen Haaren, die nur so vor Fett tiefen. „Der sieht ja nicht gerade-", fing Sirius an. Doch schon trete ich ihm gegen das Bein und versuche ihn klar zu machen, dass er verdammt noch mal leise sein soll. Doch es ist schon zu spät. Entsetzt blick Lily ihn an. „Wie kannst du nur. Er ist ein netter und mutiger Mensch du wirst noch sehen", keift sie ihn leise an. Als ich zu ihm rüber gucke, sieht er leicht verstört aus. „Wenn er so mutig ist kommt der Liebe bestimmt auch zu uns", flüstert er mir leise, aber deutlich genervt zu. „Severus Snape", ertönt plötzlich die laute Stimme der Frau, die immer noch die letzten Schüler aufruft. Als der ach so mutige Snape einige Sekunden später zu den Slytherins herüber geht, grinsen Siri und ich uns an. Nachdem Rem und Pete zu uns kommen blicken sie uns verwirrt an. Doch schon fängt Dumbledore an seine Rede zu halten oder wie man die schnell gesagten Sätze auch nennen soll, „Es gibt eine Zeit lange Reden zu halten, doch diese ist es nicht. Greift zu." Schon tauchen Mengen an Essen vor uns auf dem Tisch auf und wir alle schlagen uns einiges an Pastete und Auflauf auf die Teller, welche mit Goldrand verziert sind. Die Zeit während des Banketts verbringe ich damit meine Freunde besser kennen zu lerne und Lily flüchtige Blicke zu zuwerfen. Sie redet mit einigen Mädchen, die auch neu sind. Eine ihrer Gesprächspartner fällt mir plötzlich ins Auge. „Alice? Wow, ich hab dich gar nicht erkannt", die anderen Mädchen werfen mir böse Blicke zu, da ich ihr Gespräch unterbrochen hab. Doch Alice mustert mich und lächelt, „Bei Merlin, James. Bist du das? Wir haben uns ja ewig nicht mehr gesehen." Ich grinse sie an. „Jap. Das bin ich. Na ja, Spaß bei Seite. Wie geht es dir" „Ganz gut. Bei dir und warte wie geht es deinen Eltern" Die Anderen um sie herum haben aufgegeben zu warten, bis wir mit dem Gespräch fertig sind und reden wieder. So führen meine ehemalige Freundin und ich unser Gespräch weiter, bis Dumbledore sich erhebt. „Nun möchte ich die neuen Schüler willkommen heißen und alle daran erinnern, dass der Verbotene Wald von niemanden zu betreten ist. Ich wünsche allen noch einen schönen Abend und einen guten Start ins neue Jahr!" Mit diesen Worten verkündet er das Ende des Festes. Weiter im Gespräch vertieft folge ich dem Vertrauensschüler der Gryffindors hoch zu einem Gemälde, auf dem eine Frau zu sehen war. Die fette Dame. Mein Vater hat mir bereits von ihr erzählt. Hinter ihr liegt der Eingang zu Gryffindor Gemeinschaftsraum. „Zauberzink", sagt der Vertrauensschüler mit sicherer Stimme. Wir treten in den Großen Raum. Die Wände strahlen in Rot und Goldtönen und überall im Zimmer sind Sessel, Sofas und Tische verteilt. Der Vertrauensschüler wendet sich nun an uns, „Geht jetzt bitte alle in eure Schlafräume. Die Jungs nehmen bitte die Treppe hier hoch und die Mädchen hier lang. Euer Gepäck wurde bereits auf die Zimmer gebracht." Ich verabschiede mich von Alice und verschwinde mit den Anderen die Treppe zu unserem Schlafsaal hoch. Dort angekommen packe ich erstmal meinen Koffer aus. „Jam. Beruhig dich mal. Du hast noch den ganzen Abend Zeit deinen Koffer auszupacken. Wir müssen uns jetzt erstmal um unseren Streich kümmern. Setzt dich hier neben mich, komm", unterbrach Sirius mein Aufräumversuch. Ich drehe mich um und die Drei sitzen in einem Kreis auf dem Boden. Zwischen Siri und Rem ist noch genug Platz, sodass ich mich zu ihnen setzte. Vor uns auf dem Boden liegt ein Pergament und mir fangen an unseren Plan darauf zu kritzeln. Nach einer Weile beginnen wir den Zauberspruch der Levitation zu lernen. Und das nicht, weil wir Streber sind. Das gehört alles zum Plan. „Wichtig ist, dass es in den nächsten Tagen umgesetzt wird. So können wir nicht verdächtigt werden, da wir Zauberkunst erst Dienstag haben werden", erklärt Rem zum hundertsten Mal. Wir nicken alle, was ein großer Erfolg ist, da Pete den Plan erst nicht verstanden hat. Wir schrecken hoch als es an der Tür klopft. Während ich das Pergament verstecke öffnet Sirius die Tür. Ein Junge in unserem Alter steht davor. „Hallo! Ich heiße Frank", er hält Siri die Hand hin, welcher diese verwirrt ergreift, „Nun ich denke dieses Bett gehört mir." Er deutet auf ein Bett hinten im Raum, das ich bis jetzt noch gar nicht wahrgenommen habe. Ich und die anderen werfen uns vielsagende Blicke zu. Keiner von uns weiß wieso er jetzt erst kommt. Doch es scheint so als hat er unsere Blicke gar nicht gesehen und nun tritt er in den Raum ein. Frank schlendert zu seinem Bett und setzt sich. Gerade holt er Luft, um etwas zu sagen als ich schon dazwischenkomme. „Wieso kommst du jetzt erst?" „War noch im Gemeinschaftsraum. Was macht ihr so gerade." Ich werfe den Anderen Blicke zu und Sirius schüttelt den Kopf. Wir werden ihn also nicht einweihen. „Ach wir sind gerade dabei einzuräumen", sage ich bevor Pete etwas Falsches sagt. Ich gehe wieder zu meinem Koffer und nehme ein paar Umhänge heraus und lege diese zu den anderen in den Schrank. Dadurch, dass schon einige Umhänge darin liegen schein er mir zu glauben und nickt. Was denkt er? Das ich lüge? Naja ok, ich hab ja auch eigentlich gelogen. Aber musste er ernsthaft erst in meinen Schrank gucken, bevor er mir glauben kann. Das kann ja etwas werden. Sirius sieht mich an als hätte er gerade genau das Gleiche gedacht. „Also erfahre ich auch eure Namen oder wollt ihr lieber weiter ausräumen", unterbricht er unsere nonverbale Konversation. Mit letzten Blicken entscheiden Siri, Rem und ich lieber nichts zusagen. Auch wenn es vielleicht unhöflich ist. Doch Peter der von dem Ganzen nichts mitbekommen hat, fängt an uns vorzustellen. Genervt drehe ich mich wieder zu meinem Koffer. Nach einer Weile bin ich fertig damit meinen Schrank einzuräumen und ich lege mich aufs Bett. Völlig erschöpft von dem Tag schlafe ich in Gedanken bei Lily ein.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt