26. Nicht mehr

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James P.o.V.
„Hör zu! Ich freue mich, dass sie im Team ist, wirklich, aber sie hätte das sicher auch ohne deine Hilfe geschafft. Sie ist eine begabte Spielerin und deshalb habe ich nichts gesagt, doch das heißt nicht, dass ich das okay finde. Ich möchte nicht, dass so etwas noch einmal vorkommt. Quidditch ist nicht da um es zu manipulieren." Sie schaut bedrückt zu Boden. „Es tut mir wirklich leid. Ich wollte ihr doch nur helfen." „Ich weiß, aber das ist nicht der richtige Weg." „Danke, James. Dass du sie trotzdem aufgenommen hast." „Schon gut." Sie dreht sich zur Tür und ich mache ein paar Schritte auf meinen Schrank zu. Ich durch wühle ihn nach meinem Quidditchpulli. „James", unterbricht eine Engelsstimme mich. „Was los, Lily." „Wegen des Balls?" Ich schlucke. Sagt sie mir jetzt doch ab? Ich meine es wäre nichts neues. „Ja?" „Ich hab mich gefragt, ob das, ähm, so etwas wie ein Date ist oder ob wir als Freunde gehen." Okay, darauf weiß ich keine Antwort. Was sollte das überhaupt für eine Frage sein. „Ich, ich weiß nicht. Würde es für dich einen Unterschied machen. Also, ich meine, ähm, würdest du absagen, wenn es ein Date wäre?" Was? James was redest du da? WÜRDEST DU ABSAGEN, WENN ES EIN DATE WÄRE? Mehr Müll kann man ja nicht mehr sagen und wieso muss ich denn jetzt stottern. Kann ich nicht lieber stottern, wenn ich mit Sirius zusammen sitze und selbstbewusst wirken, wenn ich so einen Dreck labre. Oder kann ich am besten aufhören so einen Dreck zu labern. Ich könnte mich dafür wirklich selbst schlagen. Nur würde das jetzt ziemlich komisch kommen. Da ich allerdings auch keine passenden Worte finde, um mich selbst daraus zureden, warte ich bis Lily antwortet. Zu meinem Glück dauert das nicht lange.
„Ich, also, ich denke wir sollten nur als Freunde hingehen. Ich hab darüber viel nachgedacht und ich wusste nicht ob wir jetzt Freunde sind. Worauf ich hinaus möchte ist... Sind wir Freunde?" Wow, wow, wow. Hab ich nicht eben noch zum Glück gesagt. Das hier ist kein Glück. Im Gegenteil. Ich meine, erstens, Autsch, wir gehen nur als Freunde. Zweitens, sind wir nicht schon längst Freunde? Ich meine, ich dachte wir wären schon Freunde. Meinte Remus nicht sogar, dass sie in mich verliebt wäre? Da hat er sich dann ja wohl geirrt und ich mich ebenfalls. „James?" Ich blinzle ein paar Mal und dann sehe ich wieder in Lilys Augen. Ihre wunderschönen Augen. Ihre freundschaftlichen Augen??? „Ja, Freunde, sicher." Es brach mir mein Herz. Doch wurde es keines Wegs besser, als sie ihre Hand ausstreckt. Das kann ja nichts gutes mehr bei raus kommen. „Freunde. Nicht mehr und nicht weniger." Ich zögre. Nicht mehr? Das würde dann alle meine Chance zerstören und doch schlage ich in ihre Hand ein. Wieso??? Wie kann man nur so blöd sein wie ich. Sie lächelt mich nervös an und geht.
Minuten lang stehe ich mit kribbelnder Hand und gebrochenem Herzen mitten im Raum, bis Moony zu mir kommt. „Krone? Willst du dir nicht einen Pulli anziehen?" Tatsächlich stehe ich oberkörperfrei da. Ich ziehe einen Pulli aus dem Schrank und setze mich stumm auf mein Bett. „James, ich kann nicht wie Tatze deine Gedanken lesen, aber dir geht es ganz klar nicht gut." Ich schaue zu ihm hoch und verhindere mit aller Kraft die Tränen fern zu halten. „Lily, sie." Ich seufze schwer, „Sie hat mir ihre Freundschaft angeboten. Sie meinte etwas wie nicht mehr und nicht weniger. Sie ist nicht in mich verliebt. Sie will mich nur als Freund." „Das hat sie gesagt? Nicht mehr? Nun, dann lag ich wohl wirklich falsch. Es tut mir leid, James. Das ist meine Schuld. Meinetwegen dachtest du sie sei in dich verliebt." Jetzt kann ich nicht mehr, Tränen rennen über meine Wange. Ich hasse es zu weinen. Aber wenn es darum geht, dass Lily mein Herz bricht, konnte ich mich noch nie davon abhalten. Es ist beinahe etwas kindisch, aber ich kann nicht anders. Ich versuche mich wieder zu fangen, „Es ist nicht deine Schuld. Ich dachte doch auch, dass sie etwas für mich empfindet. Ich dachte, mein schönster Traum würde wahr werden. Ich dachte, mein Leben würde beginnen. Ich hab das unmögliche für möglich gehalten. Aber ich lag falsch. Ich lag genauso falsch wie du." „Es tut mir so leid, James. Wirklich." „Was soll ich denn jetzt machen. Ich will sie nicht aufgeben. Sie ist das Beste, was mir je passiert ist." Eindringlich mustert Moony mich. „Hey! Du wirst jetzt nicht aufgeben. Wenn du sie wirklich liebst, dann hörst du jetzt nicht auf zu kämpfen. Sie hat dich früher gehasst und du hast nicht aufgegeben. Jetzt seid ihr Freunde. Warum sollte dich das aufhalten. Du bist James Potter. Ich kenne niemanden, der so sehr für eine Sache kämpft. Du hast sie Jahre lang nicht aufgegeben. Du hast sie nie vergessen. Du hast es versucht. Wie viele andere Mädchen hattest du jetzt schon, weil Tatze meinte, dass du Lily vergessen sollst. Aber keines dieser Mädchen konnte dir dieses Gefühl vermitteln, was sie dir gibt. Dieses Kribbeln, das du spürst, wenn du sie siehst. Du sehnst dich nach ihrem Duft und ihren Berührungen. Stimmts? Als sie dir im Drittenjahr eine Backpfeife geben hat, warst du glücklich, weil sie dich berührt hat. Jedes Mal, wenn du etwas angestellt hast, da haben ihre Augen gefunkelt. Dieses Funkeln hast du geliebt, bis du gesehen hast wie schön ihre Augen funkeln, wenn sie glücklich und nicht wütend ist. Dann hast du dich nach diesem Glücksfunkeln gesehnt. Ich kenne niemanden, der so aufrichtig liebt. Du liebst sie wirklich oder. Wieso weinst du hier? Weil sie noch nicht mit dir zusammen ist. Du hast jetzt schon über 6 Jahre gewartet, warum kannst du dann nicht noch ein wenig länger warten. Du gibst jetzt nicht auf, hörst du. Denn du bist nicht der Mensch, der aufgibt. Du kämpfst. Du hast dich letztens für sie geprügelt, oder? Dann kannst du doch auch noch weiter kämpfen. Komm steh mal auf." Seine Worte überrumpeln mich und er zieht mich auf die Füße. Bevor ich weiß was er vor hat, spüre ich seine Hand hart auf mein Gesicht kommen. „Wenn du jetzt nicht weiter kämpfst und aufhörst zu heulen, dann waren die letzten Jahre umsonst." Ich lächle matt. Er hat ja Recht. Ich kann jetzt nicht aufgeben. „Danke Moony. Du bist der Beste." Jetzt lächelt auch er. Er dreht sich zum Gehen, als mir etwas einfällt. „Moony. Sie hat mich geküsst." Er wirbelt herum, „Sie hat was?" „Ja, das ist schon länger her. Es war beim letzten Vollmond. Da waren wir im Gemeinschaftsraum und sie hat mich auf die Wange geküsst." Seine Augen weiten sich. „Aber sie will nur befreundet sein? Das ergibt gar keinen Sinn. Ich meine, sie hat noch nie... und sie meinte ganz sicher ‚nicht mehr'?" Ich nicke. „Das ist überhaupt nicht typisch für sie. Sie küsst dich und stößt dich dann weg. Ganz ehrlich, James. Ich bleibe bei dem was ich dir eben gesagt habe. Gib nicht auf. Ich werde gerade nicht wirklich klug aus ihr, aber wenn sie dich geküsst hat, ist das nicht schlecht." Ich nicke. Remus ist ein super Freund. Ich sollte wirklich mehr mit ihm machen. Er ist ein guter Mensch und er würde sicher einen guten Einfluss auf mich haben. "Gute Nacht, Moony." „Gute Nacht, Krone." Er verlässt den Raum und ich lege mich schlafen. Ich schlafe schnell ein, obwohl mein Kopf voller Gedanken ist, doch der der Tag war anstrengend und vor allem verwirrend, sehr verwirrend.
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Hey! Ich wollte mal wieder Danke sagen. Ich weiß das passiert in letzter Zeit echt oft. Aber dieses Mal ist es wirklich mega. Ich bin durch mein ganzes Zimmer gesprungen, als ich gesehen habe, dass diese FanFiction schon 1.000 reads hat. Ich bin wirklich überglücklich. Ihr seid super. <3

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt