Schon immer (jily / flowerpott ff)

40. Kopf hoch, Krone

James P.o.V.
Wir stoßen eilig das Eichenportal auf und hasten in Richtung Großer Halle. Doch wir brauchen nicht einmal komplett eintreten, um Lily zu suchen. Sie steht bereits Arm in Arm mit Schniefelus und die ganze Schule schaut ihnen beim küssen zu.
Wir sind zu spät gekommen. Mir wird übel. Ich weiß nicht was Schniefelus gemacht hat, doch es scheint bereits zu wirken. Mir wird noch übler, als sie sich erneut küssen. Obwohl es eher aussieht, als ob sie sich auffressen. Mein Bauch verkrampft sich. Gestern erst hab ich diese Lippen geküsst und jetzt...
Versteinert stehe ich da und bewege mich keinen Zentimeter. Endlich lösen sie sich und Snapes Blick fällt auf mich. Es grinst mich an und seinen ungleichmäßig gelben Zähne kommen zum Vorschein. Der Hass, der sonst in seinem Blick liegt, ist weg, stattdessen spiegelt sich seine Genugtuung darin. „Neidisch, Potter?" Seine ölige Stimme lässt mich noch mehr verkrampfen und Lily kichern. „Was hast du gemacht", ich spreche so leise, dass ich mich selbst kaum höre. Als Antwort lacht Schniefelus nur auf und in meinen Ohren fängt etwas an zu fiepen.
„Was ist hier los", die strenge Stimme von Professor McGonagall scheint Kilometer weit weg zu sein. „Es ist nichts, Professor. Ich wollte nur etwas frühstücken. Wenn sie mich entschuldigen würden, Professor." Meine Stimme hört sich matt und leblos an. Ohne zu wissen, was ich mache gehe ich aus der Großen Halle hin zur Küche.
„Krone? Alles gut? Ich glaube Minerva war sehr verwirrt, weil du zum frühstücken aus der Großen Halle raus gehst." Tatze ist mir den ganzen Weg bis zur Küche gefolgt. „Ich wollte irgendwie nicht mehr unter Menschen sein." Ich nehme einen Schluck von den Tee, der mir von den Hauselfen gemacht wurde, damit meine Stimme sich weniger kratzend anhört. „Ich bin zu spät gekommen." Langsam kommt leben in meine Stimme, obwohl mein Hals immer noch wie zugeschnürt ist. „Du kannst nichts dafür und wenn doch, dann habe ich genauso viel Schuld. Kopf hoch, Krone. Wenn wir es jetzt schaffen sie zu retten, wird sie vielleicht über den Kuss hinwegsehen und dich wieder mögen." Viel Zuversicht habe ich nicht. „Was sollen wir denn bitte machen? Wenn er sie mit einem Liebestrank vergiftet hat, dann können wir beide nichts machen. Wir sind furchtbar in Zaubertränke und wenn wir diesem Opa davon erzählen, wird er uns nicht glauben. Der wird sicher denken, dass Lily erkannt hat, was ich doch für eine Niete bin. Der Typ hasst mich, seitdem der Zaubertrank Klassenraum dank uns für eine Woche geklebt hat und keiner darein konnte ohne festzustecken." Sirius scheint die Erinnerung an diesen Tag zu erfreuen, denn er lächelt. „Ich glaube er mochte dich schon vorher nicht. Obwohl das schon eine coole Aktion von uns war. Denkst du wir kriegen diesen Trank noch mal hin? Wir könnten das auf die Treppe zu Wahrsagen schütten. Dann kann niemand hoch und dieser Typ kann auch nicht mehr runter." Jetzt muss auch ich lächeln. Die Vorstellung, an eine Freistunde anstatt Wahrsagen, ist einfach zu schön. „Weißt du, Krone. Du solltest dir mal nicht so viele Sorgen um Evans machen. Wir kriegen sie da schon raus. Aber davor könnten wir doch ein wenig Spaß haben." „Du hast Recht. Hier zu schmollen bringt nichts. Lass uns Hogwarts auf den Kopf stellen. So wie in alten Zeiten." Brüderlich umarmen wir uns und das erste Mal löst sich der Knoten in meinem Magen. „Wir könnten da wirklich die Schule auf den Kopf stellen. Mit nem Klebefluch die Tische und Stühle an die Decke kleben." Wir lösen uns und Sirius grinst mich fragend an. Ich nicke und wir machen uns auf den Weg um unsere Taschen für den Unterricht zu packen.