14. Bleibst du bei mir

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Lily P.o.V.
„Lily", haucht James leise. Ich falle ihm überglücklich um den Hals. „Ich hab mir so Sorgen gemacht, oh James." „Was ist passiert", er redet sehr leise und scheint immer noch geschwächt zu sein. „Ist jetzt nicht so wichtig. Du musst dich ausruhen" „Lily, bleibst du bei mir?" Ich gucke ihn tief in die Augen und nicke. Er hebt die Bettdecke an und ich lege mich neben ihn. Er schließt mich fest in seine Arme und eine Wärme strömt durch meinen Körper, die ich noch nie gespürt haben. Nach eine kurzen Weile schlafe ich ein und ich schlafe so gut wie lange nicht mehr.
Ich wache erst auf, als ich spüre, dass etwas über meinen Kopf streicht immer und immer wieder. Ich öffne die Augen und gucke James ins Gesicht. Er lächelt mich an und wieder wird mein Körper von Wärme durchströmt. Was war das für ein Gefühl. „Wie geht's dir?" James Stimme klingt wieder fest und gar nicht mehr schwach. „Gut und dir?" Er stahlt mich an. „Ich war noch nie glücklicher als jetzt." Er sieht so frei von Sorgen. „Wie viel Uhr ist es", ich hatte den ganzen Tag noch nichts gegessen. „17 Uhr. Willst du etwas essen. Poppy hat mich vorhin untersucht und meinte ich kann gehen, wenn ich will." Ich stehe auf und James legt einen Arm um meine Schulter. Er scheint genauso verwirrt darüber zu sein, dass ich mich nicht dagegen wehre, wie ich es bin.
Zusammen gehen wir zur Küche und die Gänge sind wie ausgestorben. Wenn wir Jemanden begegnen, sind es Mädchen, die mich eifersüchtig angucken. James scheint das gar nicht zu bemerken. Er lächelt einfach mit seinen perfekten Lippen. Warte, Lily, was soll das? Ihr wart vor ein paar Wochen noch die größten Feinde und jetzt das. Komm runter. Er muss erstmal zeigen, dass er nicht in so einer Phase ist und dann können wir Freunde sein. Aber auch nicht mehr und solche Gedanken wie eben wirst du schön sein lassen. Ich komme mit meinen Gedanken wieder in die Wirklichkeit zurück. James öffnet gerade das Gemälde zur Küche. „Brylee? Bist du da", ein kleiner Hauself kommt ihm entgegen gerannt und umarmt sein Bein stürmisch. Er lacht und streichelt den Kopf des Hauselfens. „Miste Potter, Sir. Warum waren sie gestern nicht hier?" „Lag im Krankenflügel, aber das ist jetzt nicht wichtig. Darf ich dir Lily Evans vorstellen." Er zieht mich rein, da ich immer noch auf dem Gang stehe und das Geschehen beobachte. Der Hauself macht bei meinem Anblick große Augen, „Miss Evans, ich habe schon einiges Gehört. Die Jungs kommen oft hier her, wenn ihnen die Gefühle zu viel werden oder Streit haben. Sie wurden in den Gesprächen oft erwähnt." Sie sprüht voller Freude schon fast Funken. James räuspert sich, „Das solltest du nicht erzählen, aber ok. Hast du etwas Essen für uns, wir hatten den ganzen Tag noch nichts." Seine Wangen sind wieder leicht gerötet und auch Brylee guckt verlegen. Warum sollten die Rumtreiber über MICH reden, wenn ihnen ihre Gefühle zu viel werden oder sie Streit haben. Was war es was die Rumtreiber verstecken. „Ist nicht wichtig", beantwortet James meinen Gedanken. Die Hauselfin wuselt weg und kommt kurz darauf mit zwei Tablets voller Essen zurück. Sie stellt diese auf einen kleinen Tisch und James zieht sie kurz bei Seite. Die Beiden reden etwas und dann kniet James sich hin und umarmt sie. Wie niedlich war das denn bitte. James Potter, der, wie ich früher dachte, größte Idiot der Schule, umarmt einen kleinen Hauselfen. Ich muss lächeln. Das hätte ich wirklich nie erwartet. „Was lächelst du so", reißt seine Stimme mich aus den Gedanken. „Ach, ich hab nur nachgedacht." Er nimmt die zwei Tabletts und ich trete hinter ihm auf den Gang.
„Erzähl mir etwas über dich", James sitzt in einem Sessel und trinkt gerade einen Schluck Kürbissaft. „Was willst du wissen?" „Alles", er schaut mich neugierig an. „Ähm und was weißt du schon." Wieso sträube ich mich so davor etwas zu erzählen. „Du heißt Lily Evans, du bist Muggelstämmig und du hast eine Schwester. Deine beste Freundin ist Alice und dein bester Freund ist Moony. Davor war es Schniefelus, aber ihr habt euch gestritten, was vielleicht ein ganz bisschen meine Schuld ist. Dein Lieblingsfach ist Zaubertränke und dein Hassfach ist aus irgendeinem komischen Grund Verwandlung. In Verwandlung bist du auch am schlechtesten. Dein Lieblingsessen ist Kartoffelauflauf und Himbeermarmeladentoast und du magst kein Zimt. Du trägst am liebsten dunkelgrüne Kleidung, weil das deine Augen besser zum Vorschein bringt. Schniefelus ist irgendwie ein Nachtbar von dir oder so. Ich glaube, er hat dir das erste Mal von Magie erzählt. Das war es, glaube ich." Wow, das ist sehr viel. „Wieso kennst du mich so gut. Ich kenne dich schließlich so gut wie gar nicht." Er lächelte schwach, „Wenn man eine Person über mehrere Jahre beobachtet, lernt man sie gut kennen." „Was? Du hast mich jahrelang beobachtet." Er zuckt mit den Schultern und wendet sich wieder seinem Essen zu, um seinen roten Wangen zu verstecken. „Es ist schwer noch irgendwas zu ergänzen. Du kennst mich schon ziemlich gut. Also meine Schwester heißt Petunia. Sie... Wir haben uns zerstritten, aber das ist eine lange Geschichte-" „Gut ich habe den ganzen Tag Zeit." „Was, nein. Ist privat." „Lily", er spricht mit einer ermahnenden Stimme. „Ich... Aber bitte erzähl niemanden davon. Niemals. Verspreche es mir." „Ich schwöre feierlich, dass ich niemals jemanden davon erzähle." „Gut, aber dann musst du mir auch eine Frage beantworten." Er nickt und ich fange an zu erzählen. „Also Petunia und ich waren die besten Freunde. Doch als ich meinen Hogwartsbrief bekommen habe, hat sich alles geändert. Ich glaube erst war sie eifersüchtig, aber sie plötzlich angefangen mich zu beleidigen. Sie hat sich immer mehr von mir entfernt. Tja, das war die Kurzfassung." „Sie hat dich beleidig? Weil du eine Hexe bist. Wenn sie deine beste Freundin war, hätte sie sich doch für dich freuen sollen." Ich zucke mit den Schultern. „Was soll ich denn dagegen machen. Sie hat jetzt einen Freund und er ist nicht gerade viel netter mir gegenüber. Er lacht andauernd, wenn meine Schwester mich beleidigt." „Und was sagen deine Eltern zu diesem Freund." „Sie sind nett zu Vernon. Petunia mag ihn, also mögen sie ihn auch." „Was? Er findet es gut, dass du beleidigt wirst und deine Eltern mögen ihn trotzdem." „Ich glaube, sie bemerken gar nicht, dass er mich beleidigt." „Mhhm, na dann."
„Also gut. Meine Frage. Wieso hast du letztes Jahr so komisch geguckt, als Rem ‚Ich schwöre feierlich' gesagt hat?" Er schluckt. „Ich kann dir das nicht sagen. Die anderen Rumtreiber müssten zustimmen und ich glaube kaum, dass sie das tun." „Sie müssen ja nichts davon erfahren. Lügen kannst du doch gut." „Danke, aber das geht wirklich nicht. Sirius würde es direkt bemerken. Ich kann ihn nicht anlügen. Es tut mir leid, aber ich kann das nicht. Kannst mir gerne eine andere Frage stellen." Er guckt ziemlich erst. „Okay, dann... Was ist das für eine komische Karte?" Er grinst blöd, doch irgendwie stört es mich gar nicht. „Das ist echt witzig. Ich kann dir eine Sache sagen. Diese Wörter und die Karte hängen ziemlich fest zusammen. Also kann ich dir nichts über diese Karte erzählen. Hast du nicht eine Frage, die nichts mit den Rumtreibergeheimnissen zu tun hat?" „Gehört dieser Spiegel dazu?" „So halb. Mein Vater hat die Spiegel mal gekauft und sie Tatze und mir geschenkt. Wir benutzen sie immer beim Nachsitzen. Wenn ich rein gucke kann ich Sirius sehen und mit ihm reden." „Aha. Da fällt mir etwas ein. Ich muss mich noch dafür entschuldigen, dass ich all die Jahre so fies zu dir war. Ich habe dich falsch eingeschätzt." Er guckt mich mit großen Augen an. „Du entschuldigst dich bei mir? Dabei hatte ich vor, mich dafür zu entschuldigen, dass ich immer so ein Idiot war." Ich muss lachen und er steigt ein. Sein Lachen klingt warm und ehrlich. Ich fühle mich unglaublich wohl bei ihm. Also im freundschaftlichen Sinne. Nicht mehr. Wir sitzen noch Ewigkeiten vorm Kamin und reden über alles Mögliche. Irgendwann schlafe ich ein.

Schon immer (jily / flowerpott ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt