Sociopathic [ℌ𝔦𝔰𝔬𝔨𝔞 𝔪𝔬𝔯𝔯𝔬𝔴]

[32]

Wenn der Herbst sich dem Ende zuneigte und die Städte allmählich in das Grau des Winters übergingen, verloren nicht nur die meisten Blätter ihre Farbe, sondern auch viele Menschen.

Es wurde von Tag zu Tag stürmischer, die Windböen stärker und die Nächte kälter.
Jeanna hatte das Gefühl, alles um sie herum versank in einem trostlosen Grau. Das Lachen der Menschen um sie herum, Grau. Die neuesten Lieder ihres Lieblingssängers, Grau. Der Kinofilm auf den sie sich so sehr gefreut hatte, Grau. Alles schien an Bedeutung verloren zu haben.

Auch wenn sie sich bemühte, jeden Tag mit einem guten Vorsatz aus dem Bett zu steigen, fiel es ihr unglaublich schwer, diesen im Laufe des Tages nicht zu verlieren. Einige Wochen hatte sie es geschafft, sich zur Arbeit zu zwingen. Ihre Artikel und Werke waren jedoch mehr schlecht als recht und so beschloss sie, den Job zu kündigen.

Mittlerweile plante Jeanna den Auszug aus ihrer Wohnung, in einer kleinen wohlhabende Vorstadt von York New war ihr ein schönes, schlichtes Haus ins Auge gefallen. Jeanna wollte York New hinter sich lassen und träumte von der Stille der Natur. Wie schön wäre es, durch das Zwitschern der Vögel aufzuwachen und mit dem plätschernden Bergbach wenige Meter von der Terassentür einzuschlafen. Im Sommer in einer Liege in der Sonne zu sitzen und die warmen Strahlen auf der Haut zu begrüßen?

Das Haus war bereits an ihren Namen verkauft worden, das Einzige was sie hier noch hielt war er. Es fühlte sich falsch an, ohne einen vernünftigen Abschied die Stadt zu verlassen, trotz allem, verbanden die Beiden mehr als sie trennten. Sie wusste, das der Rothaarige irgendwann aufkreuzen würde und so wartete sie. Stunden, Tage, Wochen und irgendwann eines Abends, als sie gerade die Feinkosthandlung verließ, begegnete sie einer bekannten Silhouette auf der Straße.

Hisoka Morrow.