Sociopathic [ℌ𝔦𝔰𝔬𝔨𝔞 𝔪𝔬𝔯𝔯𝔬𝔴]

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Hisoka hatte nicht damit gerechnet, das diese Journalistin tatsächlich aufkreuzen würde. Als er die Tür öffnete, hob er kurz argwöhnisch die Augenbrauen. Die sollte ihn interviewen? Anscheinend hatte diese Redaktion Personalmangel. Diese kleine Frau, die ihn gerade mit festen Blick ansah, schien nicht einmal Ansatzweise eine Ahnung zu haben wer er war.

Er musterte sie kurz, hässlich war sie ja nicht. Nur langweilig, keine Herausforderung. Diese blauen, unschuldigen Augen würden in spätestens 4 Minuten wieder verschwinden.

„Mr. Morow?" Unterbrach die Stimme der Journalistin seine Gedanken und er sah sie fragend an. „Ich bin Jeanna McCure. Mein Chef Mr. Baltazar hat vermutlich mit Ihnen telefoniert. Ich soll Sie interviewen" Stellte sie sich vor und unwillkürlich bildete sich ein Grinsen auf dem Gesicht des Reapers. „So so" Antwortete er bloß und trat zur Seite. Spätestens jetzt würde dieser Zwerg die Flucht ergreifen.

Umso größer war die Überraschung als Jeanna mit raschen Schritten an ihm vorbeihuschte und sich neugierig in seinem Zimmer umsah. Was zum...? Noch nie hatte er jemanden falsch eingeschätzt. „Ein toller Ausblick" Bemerkte die Reporterin, ihre Augen auf die leuchtende Stadt gerichtet. „Ja, das stimmt" Antwortete ihr Hisoka, nun noch verwirrter. Irgendetwas war anders an ihr, sie wirkte nicht so als hätte sie Angst, oder als würde sie sich unwohl fühlen. Im Gegenteil, ihre Präsenz war absolut gelassen und ruhig.

„Ich denke wir sollten anfangen" Fing Jeanna an und ließ sich langsam auf einen der Stühle sinken. Ihr Blick lag aufmerksam auf dem großen Mann vor ihr, welcher sie immernoch verdattert ansah. Vermutlich war er davon ausgegangen, dass Jeanna sich fürchtete oder kreischend davon lief. Doch die Brünette hatte keine Angst. Zumindest, solange man ihr keinen Grund gab.

„Darf ich Sie Hisoka nennen?" Wollte Jeanna wissen und Mr. Morow ließ sich ihr gegenüber ebenfalls auf einen Stuhl nieder. „Darf ich dich denn Jeanna nennen?" Er schien seine Fassung wiedererlangt zu haben, den seine Lippen umspielte ein charmantes Lächeln. „Von mir aus" Stimmte Jeanna zu und schenkte ihm ebenfalls ein Lächeln, ehe sie ihre Schreibutensilien hervorkramte und ihren Kulli klicken ließ. „Also, du heißt Hisoka Morow. Wie alt bist du, wenn ich fragen darf?" Interessiert funkelten ihre blauen Augen und Hisokas Grinsen wurde breiter. „Stellst du diese Frage weil sie im Protokoll steht oder weil du es selber wissen willst?" Entgegnete er und lehnte sich gelassen zurück. „Protokoll. Anscheinend ist nichts über dein Alter bekannt" Antwortete Jeanna ebenso ruhig. „Das soll auch so bleiben. Ich mag es, wenn die Leute raten" „Ehm, okay" Stirnrunzelnd wollte Jeanna seine Worte notieren, doch seine Stimme ließ sie inne halten. „Ich würde es dir verraten, aber dann bist du mir einen Gefallen schuldig" Er hatte sich nach vorne gelehnt und seine Augen funkelten frech. „Das könntest du bei jeder Frage, die ich dir stelle fordern" Meinte Jeanna kühl, was Hisoka mit einem Lachen quittierte. „Tatsächlich wirst du mir nach jeder Frage, die ich dir beantworte, einen Gefallen schulden" „Und was wären das für Gefallen?" Skeptisch hob Jeanna ihre Augenbrauen und musterte ihn eindringlich. „Hmm.. du beantwortest mir dieselben Fragen auch?" Gespielt unschuldig blickte er die Reporterin an, welche genervt aufseufzte. „Na schön." Stimmte sie dann zu und Hisoka lehnte sich selbstgefällig wieder zurück. „Ich bin 26" Verriet er und sah sie abwartend an. „23" Antwortete Jeanna, griff nach dem Kulli und notierte die Antwort. „Denkst du, du gewinnst den Kampf heute?" Erkundigte sich die Brünette als nächstes und Hisoka zuckte mit den Schultern. „Wer weiß, ich denke schon" „Okay" Murmelte Jeanna leise und schrieb wieder.

„Und du?" Erklang plötzlich seine dunkle Stimme . „Wie und ich?" Fragend blickte sie auf und er verdrehte die Augen. „Na denkst du, ich gewinne?" Wiederholte der Rothaarige und spielte mit einer Karte. „Ich hab dich noch nie Kämpfen sehen. Aber wenn die Gerüchte stimmen, wirst du wohl gute Chancen haben" Schätzte Jeanna und ging zur nächsten Frage über. „Wieso machst du das? Kämpfen." „Ich mag es" Ihr Gegenüber grinste verträumt.

„Was genau magst du daran?" Bohrte Jeanna weiter. „Ihr Blut fließen zu sehen" Sein Gesichtsausdruck war beinahe beängstigend. „Ihr Blut?" Ungläubig sah sie Hisoka an welcher nickte: „Glaub mir, es gibt nichts betörenderes, als einem Gegner beim verlieren zu zu sehen. Wenn sie dich mit ihren hoffnungslosen Augen anstarren"

Eine Gänsehaut bildete sich auf Jeannas Armen, war ja klar, dass er ein absolut psychisch kranker Kerl war. „Du bist dran" Erinnerte seine Stimme Jeanna wieder an die Abmachung. „Ich kämpfe nicht" Antwortete sie bloß und er wank abfällig mit der Hand ab: „Ich weiß, ich meine was du vom Kämpfen hälst" „Ich halte nichts davon, klar ist es jedem selber überlassen aber mit dem Leid anderer Geld zu machen ist ziemlich rigoros."

„Find ich auch" „Aber du kämpfst doch für Geld?" Verwirrt sah Jeanna zu Hisoka welcher spöttisch lachte: „Ich kämpfe nicht für Geld, sondern weil es mir Spaß macht". „Na dann" Jeanna zuckte mit den Schultern und drehte das Blatt um. „Wir sollten weiter machen"

„Findet deine Familie es in Ordnung was du machst?" Fragte die Brünette und sah wieder auf, bemerkte wie der Gesichtsausdruck des Grim Reapers bröckelte. „Das beantworte ich dir nicht" wies er sie ab und Jeanna seufzte: „Na schön. Kämpfst du auch außerhalb der Arena? Wenn ja, was macht dir mehr Spaß und wenn nein, würdest du es auch außerhalb kämpfen?" Stellte Jeanna die nächste Frage.

„Ich kämpfe außerhalb lieber, es ist deutlich Interessanter wenn es Kämpfe um Leben und Tod sind" Antwortete Hisoka mit glänzenden Augen. „Als ich gerade eben meinte es gäbe nichts betörenderes, als seinem Gegner beim verlieren zu zu sehen, lag ich nicht ganz richtig. Jemandem beim Sterben zu zu sehen, ist tausendmal besser" Setzte er fort und Jeanna spürte einen Kloß im Hals. „Okay" Antwortete sie leise und ließ den Stift wieder über das Papier gleiten.

„Warum bist du immernoch hier?" Wollte Hisoka plötzlich wissen und Jeanna blickte wieder zu ihm. „Wieso sollte ich nicht hier sein?"