Chapter 23

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Angekommen in der Küche sah ich verblüfft in das gequälte Gesicht meines Bruders Luther. Er sah aus als wäre er fertig mit allem. Was höchstwahrscheinlich an dem hohen Alkoholeinfluss und seiner Dame letzter Nacht liegen könnte. Er saß dort mit der Kapuze überm Kopf und vergrub diesen in seinen Händen.
Klaus hingegen sah aus, als hätte ihm das Anbinden wohl gutgetan, denn er war motiviert wie noch nie. Er war nüchtern.

Fünf schmiss sich vor mich auf einen Stuhl und sah für seine Verhältnisse sehr beruhigt aus. Tja ich tat ihm wohl gut was? Bei dem Gedanken musste ich lächeln was ihm auch direkt auffiel. Ich bekam von ihm einen manenden aber auch ein wenig schmunzelnen Blick zurück, woraufhin ich ihn schräg ansah. Er war so hübsch, wie hatte ich soetwas nur verdient? Naja hab ich ja eigentlich noch gar nicht oder?...

Klaus war ungewohnt fürsorglich und hatte höchstpersönlich Kaffee gekocht, den er sofort Luther in die Hand drücken wollte. Als er diesen aber annehmen wollte, kam ihm eine andere Hand zuvor. Fünf hatte ihm vor der Nase den Kaffee weggezogen und nahm einen Schluck.
Er verzog sein Gesicht.
"Herrgott wen muss ich hier töten um einen vernünftigen Kaffee zu kriegen?!"
Ich hatte in dem Moment exakt das gleiche gedacht, denn auch ich zog an meiner Tasse. Vor Lachen verschluckte ich mich und musste mich bemühen ihn nicht auszuspucken.
Er sah mich nur trostlos an und zog meinen Kaffe auch weg in die Mitte.

"Können wir bitte anfangen..." stöhnte Luther.
"Ja wo sind die anderen? Diego? Allison?
Nein? In Ordnung."
In dem Moment fiel sie mir wieder ein und ich wollte mich fast losreißen und sie suchen gehen. Doch ich hielt mich zurück
"Na gut dann fangen wir an. Sowas kann man nicht nett verpacken also sag ichs euch einfach. Ich hatte gestern Kontakt zu dad."
Luther schien diese Nachricht ein wenig mehr zu interessieren denn nun weiteten sich seine Augen.
Fünf seufzte nur und ich fuhr mir durch meine krausen Haare.
Wir sahen fragend zu Luther der auf Klaus' erwartungsvolles Gesicht auch wieder das Reden übernamm.
"Du hattest doch schon ewig keinen Kontakt mehr zu Toten?"
"Ja richtig aber jetzt, bin ich nüchtern. Tadaa! Total clean, seit gestern... ich habe mit vielen gesprochen aber hatte darunter auch ein Gespräch mit daddy höchstpersönlich."
Luther schien immer mehr abzugleiten und Fünf hielt so wie ich relativ wenig von dem was Klaus da erzählte.

"Hast du etwas gegen Kopfschmerzen?"
"Oberstes Regal hinter den Keksen" murmelten Fünf und ich gleichzeitig, doch das fiel uns nicht wirklich auf.

"Hey ich meine es wirklich ernst Jungs, es ist wirklich passiert"
Das 'Jungs' habe ich jetzt mal freundlich überhört...
"Na gut ich beiß an. Was hatte der alte Mann den zu sagen?" Fünf fing wieder gespielt an zu grinsen.
"Naja er hat mir wieder den üblichen Vortrag gehalten. Wie scheiße ich aussehe, was ein Versager ich bin blablabla... das übliche halt.
Aber er hat etwas wichtiges verraten über seinen Mord."
Nun blickten auch Luthers Augen wieder zu Klaus hoch.
"Er hat sich sebst getötet."
Von jetzt auf gleich verflog die Interesse in Luthers Augen und er stand auf.
"Ich hab keine Lust auf deine Spiele Klaus."
"Ich sage die Wahrheit Luther."
"Und wieso hat ers getan?" Fragte Fünf nun.
"Er sagte das wäre die einzige Möglichkeit uns alle nach Hause zu kriegen."
".... nein. Dad würde sich nie umbringen"
"Du hast selbst gesagt er war depressiv." Antwortete Fünf ihm.
"Es gab keine Anzeichen, Selbsmörder zeigen bestimmtes Verhalten."
"Wie jemand ohne Grund auf den Mond zu schocken?" Fuhr Klaus Luther an.

Ich hatte keine Lust mehr auf den Scheiß, denn jetzt eskalierte alles. Weshalb ich lautlos aufstand. An der Tür traf ich auf Pogo und blieb einen Moment stehen.

"Klaus hat Recht. Bedauerlicherweise habe ich eurem Vater bei dem Plan geholfen."
"Was?"
Nun drehte auch ich mich um und sah Fünf verwirrt an.
"Ebenso Grace. Es war für uns beide eine schwere Entscheidung. Mehr noch als ihr jemals ahnen könnt. Vor dem Tod eures Vaters wurde Grace' Programmierung geändert. Sodass sie nicht mehr in der Lage war, medizienische Hilfe zu leisten in dieser verhängnisvollen Nacht."
"...kranker Mistkerl" murmelte ich.
"Und das Video dass wir sahen?"
"Das diente dazu, das Mysterium um den Mord zu fördern. Euer Vater hatte die Hoffnung, dass wenn ihr gemeinsam ermittelt, euer Wunsche ein Team zu sein, wieder aufleben würde."
"Und wozu das?" Fragte Fünf bestimmend.
"Um die Welt zu retten."
"Ph natürlich!"

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