Chapter 29

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Die Anspannung in diesem doch so kleinen Autoinnenraum war wahrscheinlich für alle erdrückender, als der Gedanke, dass wir gerade vor zwanzig Männern geflohen waren, die keine andere Mission hatten als uns zu töten... Wir hatten es kurz vor knapp geschafft, wer weiß vielleicht haben wir doch eine Chance gegen Vanya...

- Doch meine Gedanken hingegen lagen ganz woanders...
Und ja, man kann sich denken bei wem.
Natürlich mache ich mir Sorgen... aber es ist ja nicht so als könnte ich jetzt einfach hinter ihm her springen... und natürlich vertraue ich ihm, aber was ist wenn er es nicht rechtzeitig schafft, wenn wir uns nie wieder sehen?

Ein dumpfes Bremsen unseres Wagens ließ mich wieder haraus, aus meinen unwillkürlichen Gedankengängen. Ich sah überrascht zu Allison, denn Luther war wohl sehr schnell gefahren.
Ausgestiegen blickten wir auf das große Gebäude mit seiner leuchtenden Aufschrift ‚Icarus Theater'.
Wir alle blieben kurz stehen, doch schnell rannten wir wieder zu Luther, der schnellen Schrittes den Eingang betrat. Er hatte seine Rolle und Aufgabe als Anführer wohl sehr ernst genommen... Versteht mich nicht falsch, ich finds gut dass hier jemand den Überblick behält. Doch Luther?

Wir rannten die Treppen hinauf und meine Blicke blieben immer wieder an der schönen Architektur dieses Gebäudes hängen. Diesmal war es Klaus, der mich packte um mir zu zeigen, dass es wichtigeres gab.
Oben angekommen stellte Allison sich tatkräftig vor Luther um ihn aufzuhalten. Ich denke ich weiß, was ihr Plan war. Doch es wird nicht funktionieren...
Sie hielt ihren Zettel vor seine Nase: ICH MUSS ALLEINE GEHEN
„Nein Allison, das lasse ich nicht zu. Sie ist nicht sie selbst, mit ihr kann man nicht reden!"
„Hörst du die Musik? Es hat angefangen!" Versuchte Diego die beiden voneinander zu lösen.
„... denkst du wirklich dass sie dir zuhört? Nach allem was passiert ist?"
„Wir haben keine Zeit für sowas!" schrie Diego erneut.
Allison sah hilflos zu mir.
Lass sie gehen Luther."
Er drehte sich zu mir sah zu Boden und nickte.
Allison sah im Wechsel zu uns und rannte los.
Ich starrte zu Boden.

„Du schickst sie nur als Ablenkung rein oder?" hatte Diego es erfasst.
Jap."
„Das gibt uns die beste Chance, Vanya zu überwältigen...Das wird sie einsehen."
Luther und Diego gingen los und Klaus folgte ihnen direkt.
„Und was ist der Plan?" fragte er schnell.
„Du bleibst draußen und äh Madison, finde Fünf."
Ich blickte zu ihnen hoch und verzog meine Augenbrauen.
„Was?" Sprach Klaus es aus.
„Du hältst Ausschau."
Was hä wie denn Lu-
Schon waren sie hinter dem Vorhang verschwunden. Ich seufzte und sah immernoch verwirrt zu Klaus, der nur schulterzuckend antwortete.

Stumpf setzte ich mich auf eine Treppenstufe und vergrub meinen Kopf in meinen Händen.
„Tja was machen die Kräfte?"
Ich sah ein wenig müde auf und fixierte den Blumentopf vor mir. Ich ließ ihn schwebend über dem Boden und sah unbeeindruckt zurück zu Klaus.
„Ah okayy und äh- denkst du du kannst es gegen sie aufnehmen?"
Ich sah zu Boden und stand Stirn runzelnt auf.
„Ich denke am Ende habe ich keine Wahl, nicht wahr?" damit ging ich Richtung Saal, denn Fünf konnte ich nun unmöglich finden. Ich musste darauf vertrauen, dass er kommen würde.

Im Eingang des Saales stehend, sah ich Allison immer näher zur Bühne gehen. Fesselnd sah sie zu Vanya und bemerkte gar nicht die auf sie fallenden Blicke des Publikums. Aber auch mein Blick fiel auf die Bühne, denn ich sah Vanya Allison zulächeln.

Doch plötzlich fiel Vanyas Blick direkt in meine Augen und ich merkte, wie meine Hände wieder zu frösteln begannen. Ich sah hinunter und dann wieder scharf zu ihr, doch sie richtete ihre Augen mit einem Grinsen wieder auf die Noten.
Keine Minuten später bemerkte ich Luther auf Vanya zurennen.Er packte sie und versuchte ihre Geige zu bekommen, doch scheiterte... Sie zog ihren Bogen und erzeugte eine schlagartige Schallwelle, die Luther über die Bühne zum Publikum wurf.
Es begann Panik auszubrechen doch nach erneuten Wellen brachte Vanya den Rest des Orchester wieder zum Spielen.
Ich ging schnelles Schrittes den Gange entlang zu Allison und blickte zu Luther, der sich wieder aufgerappelt hatte. Er versuchte all die Leute aus dem Saal zu evakuieren, während die Musik einfach weiterspielte. Alle liefen wild durcheinander doch wir standen dort nur wie angewurzelt, überlegend ob  wir überhaupt noch eine Chance hatten...

Vanya gab immer mehr Schallwellen von sich und wurde immer wütender. Den Blick nicht von ihr ablassend, entschied ich, erstmal nichts zu tun.

Wir alle setzten uns keuchend auf den Boden und versteckten uns zwischen den Sitzen.
„Sie ist stärker als wir dachten."
„Ja allerdings"
das wäre mir nichts neues." verdrehte ich leicht angenervt die Augen. Ich bekam zwei ziemlich scharfe Blicke von meinen Brüdern ab, doch ich hatte es ihnen oft genug gesagt.
Ich bemerkte Allison, die aus der anderen Reihe auf sich aufmerksam machte. Ich deutete auf sie und sie sah Luther wütend an.
„Danke der Nachfrage uns gehts gut." antwortete der nur.
„Hey ich hab dich schonmal fast verloren, das passiert mir nicht wieder."
„...soviel zum Überraschungsmoment. Was machen wir jetzt?" begann Diego.

Alisson wedelte mit ihren Armen und ahnte mit ihre  Bewegungen einer Geige nach.
„Ach echt Allison? Das wäre uns nie aufgefallen."
„Nein Diego, sie meint die Geige."

Sie verstärkt ihre Kraft." ich sah zu den anderen.
„Mads hat Recht, wenn wir sie ihr wegnehmen, haben wir vielleicht eine Chance."

...als wenn die Situation nicht schon genug eskaliert wäre, stürmten nun auch noch unsere ‚Verfolger' in den Saal und schossen alles kurz und klein. Sofort sprang ich wieder runter und legte meinen Kopf in den Nacken und gegen den Sitz. Ich sah keuchend zu Diego, der es ebenso noch geschafft hatte...
Nun brach auch im Orchester Panik aus und alle rannten hinaus. Doch Vanya spielte weiter als wäre nichts gewesen...

„WAS ZUM TEUFEL IST MIT KLAUS ICH DACHTE ER HÄLT AUSSCHAU!"
„Wundert dich das?!"

In dem Moment sah ich ein helles Licht im Gang aufblitzen und wusste genau was es war. Meine Augen weiteten sich und ich sah zu dem Jungen in doch zu bekannten Shorts.

„Warum trödelt ihr hier so rum?!" schrie er Luther an und kam näher. Er sah mich noch nicht. Doch ich erblickte in meinem Augenwinkel den Scharfschützen, aus der Oberen Etage auf ihn zielen.
Ohne zu überlegen stand ich auf und wurf mich auf Fünf...

Wir landeten aufeinander im nächsten Gang.
Er öffnete schmerzhaft seine Augen und erblickte mich.
„Was zum-„
Sofort umarmte ich ihn und es dauerte ein paar Sekunden, bis auch er seine Arme um mich legte. Wir setzten uns auf doch ich saß immernoch auf ihm.
„Was wird das hier?" fragte er mich.
Vanya"
Er sah aus seinem Instinkt zu meinen Händen und dann wieder hoch zu mir. Sein Gesicht verzog sich ein wenig.
„Du-„
Fünf falls wir draufgehen sollten-„ unterbrach ich ihn.
Doch schon lagen seine Lippen auf meinen. Das Kribbeln durchlief meinen Körper und ich drückte mich noch ein wenig mehr an ihn heran. Ich schloss meine Augen und merkte wie sich Tränen in meinen Aufen bildeten.

Falls wir hier nicht lebend rauskommen... Versprich mir dass du mich nicht vergisst..." hauchte ich ihm zu.
Ich sah zu Boden und nun kamen mir die Tränen...
Er legte seine Hand an meine Wange.
„...Niemals mi Lady- ...Ich werde nie aufhören dich zu lieben."
Mir kullerte eine Träne an meiner Wange hinunter, die er behutsam aufwischte.

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Vanya hatte inzwischen den Großteil der Männer ausgeschaltet, sodass das Schussfeuer weniger wurde. Auch Diego hatte gut Mühe gehabt, so viele wie möglich zu treffen...
„FÜNF KENNST DU DIE?!" schrie Diego in den Gang.
„Ja ich kenne die."
„UND?"
„Wir sind am Arsch." schrie er in den Gang zurück.

Nun fiel unser Blick wieder zum Eingang aus dem Klaus schreiend rausgesprungen kam.
„Chacha! SIE KOMMT!"
Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare. Fünf wechselte den Gang und nun mussten wir anfangen uns zu konzentrieren...

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(1312 Wörter)

Ahh es wäre gemein gewesen nur dieses Kapitel zu posten oder?😂
Keine Sorge gleich kommt noch eins😌

~💜☂️~

the complicated love in between Where stories live. Discover now