8. Kapitel

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Sicht Alex:


Mein Wecker riss mich unsanft aus meinem Schlaf und ich merkte sofort, dass die Nacht zu kurz war. Schnell machte ich mich fertig und ging hinunter in die Hotelhalle. Es waren bereits alle da, außer Koni. Nachdem er 10 Minuten später immer noch nicht aufgetaucht war, ging Ben zu seinem Zimmer und weckte Ihn auf. Weitere 10 Minuten später kamen Sie in der Halle an. Ich konnte Koni nicht in die Augen schauen und drehte mich weg. Als der Bus ankam und wir einstiegen, stellten wir jedoch schnell fest, dass der Bus schon total voll war und Koni und ich uns nebeneinandersetzen mussten. Da ich überhaupt keine Lust auf Reden hatte und auch gar nicht wusste, was ich denn sagen sollte holte ich meine Kopfhörer raus und drehte die Musik so auf, dass ich nichts mehr hören konnte. Auch am Flughafen versuchte ich Koni zu ignorieren. Er versuchte zwar mit mir zu sprechen, doch ich ließ es nicht zu. Ich hätte auch nicht gewusst was ich sagen hätte sollen.
Im Flugzeug hörte ich entweder Musik, sah nen Film oder schlief. Diesmal dauerte mir der Flug viel zu lang und ich war so froh als wir endlich in München landeten und wieder zu Hause waren. „Danke für diese Wahnsinns Reise Opa!", bedankte ich mich und verabschiedete mich schnell von den anderen, bevor ich im Haus verschwand.
Meine Eltern erwarteten mich schon ungeduldig und wollte sofort wissen wie es war u.s.w., doch ich sagte nur kurz Hallo und entschuldigte mich, dass ich gerade total fertig war und mich etwas ausruhen musste, ich würde Ihnen später alles genau erzählen. Sie sahen mich zwar etwas traurig an, verstanden es dann aber und ich konnte in mein Zimmer.
In meinem Zimmer lies ich mich sofort aufs Bett fallen und atmetet erstmal tief durch. Mir war das gerade alles viel zu viel und ich war auch wirklich echt fertig von der Reise. Doch bevor ich auch nur ans Ausruhen denken konnte, musste ich dringend telefonieren und meine Gedanken loswerden.

„Hey Kleine, bist du wieder zuhause?" „Ich hab Koni geküsst!", platzte es aus mir heraus, bevor ich noch Hallo gesagt hatte. Auf der anderen Seite war es kurz still, doch dann hörte man nur schallendes Gelächter. „Ist das dein Ernst?", schrie ich ins Telefon. „Ich hatte irgendwie eine Ahnung, dass sowas passieren könnte!", sagte er nachdem er sich wieder beruhigt hatte. „WAS? Wie? ...!", ich war verwirrt. „Ich weiß ja nicht wie alle anderen das nicht sehen können, aber wie er dich in New York angesehen hat oder vielleicht viel mehr noch wie er mich angesehen hat!" Ich war noch verwirrter. „Was meinst du damit Nico?", fragte ich irritiert und auch irgendwie wütend. „Alex, wenn Blicke töten könnten, wäre ich in New York an der Bar tot umgefallen! Ihm war die Eifersucht regelrecht ins Gesicht geschrieben und als du mir erzählt hast, dass euer Verhältnis so viel besser geworden ist und von der Aktion am Pool hatte ich irgendwie einen Verdacht!" „Das glaub ich dir nicht! Wie konntest du das ahnen? Für mich war das ein mega Schock!", sagte ich total perplex. „Naja, ich war mir ja nicht sicher – es war nur eine Ahnung! Aber ich kenn dich sehr gut!", sagte er und ich wusste das er grinste. „Du bist doof!", sagte ich beleidigt.
„Bin ich nicht! Aber jetzt erzähl mal in aller Ruhe was in den letzten Tagen passiert ist!", sagte er und ich erzählte ihm wie angepisst Koni die letzten Tage rumgelaufen war und vom Pool und der Heimreise. „Hat Koni mitbekommen das ich dich vor drei Tagen angerufen hab?", fragte Nico nach kurzer Stille. „Ja denk schon, wir waren gemeinsam an der Bar als ich abgehoben hab! Warum?" „Man ist der Kerl eifersüchtig!", kam nur. „Du denkst, dass er nur deshalb so zickig war, weil er auf dich Eifersüchtig ist?", fragte ich nach ein paar Sekunden. „Ja genau das denk ich!" „Nein! Ich denk, dass da nicht so viel dran ist wie du meinst! Das war einfach nur ein komischer Zwischenfall!", winkte ich ab. „Ja genau, deshalb hast du ihn jetzt auch 18 Stunden ignoriert, weil es gar nichts zu bedeuten hat! Wem willst du denn was vormachen, mir oder dir selber?" „Nico du bist ein Idiot!", sagte ich beleidigt und legte auf. Ich wusste, dass Nico direkt ist, aber das war mir gerade einfach ein bisschen zu direkt.
Zehn Minuten später läutete mein Handy wieder. „Tut mir leid! Aber ich denk auf jeden Fall, dass da mehr ist – bei euch beide!", sagte Nico sofort entschuldigend und ich musste grinsen, es ist als hätte er meine Gedanken gelesen. „Ich weiß nicht! Und auch wenn es so wäre – das geht doch nicht, wir sind eine Familie!" „Es ist vielleicht ein bisschen komisch, aber ihr seid eigentlich gar nicht wirklich verwandt – also gehen würde es schon!" „Nein geht es nicht! Da ist nichts!", sagte ich entschieden. „Wenn du meinst!", sagte er nur. Damit ließen wir dieses Thema und redeten noch ein paar Minuten über dies und das. „Nico ich muss Schluss machen, ich bin so müde, dass ich fast einschlafe!" „Kein Thema, Jetlag ist echt gemein! Du kannst mich jederzeit anrufen, wenn du wieder mal was rausschreien musst!", sagte er lachend. „Danke, ich bin froh, dass ich dich hab!", sagte ich schon im Halbschlaf. „Ich auch Kleine! Schlaf gut!" „Danke! Bye" „Bye"
Als ich aufgelegt hatte, schlief ich auf der Stelle ein. Mitten in der Nacht wurde ich wieder wach und merkte sofort, dass ich einen mega Kohldampf hatte, also ging ich in die Küche. Zu meiner Überraschung saß meine Mutter am Esstisch. „Mum, was machst du denn um die Zeit hier unten?", fragte ich überrascht. „Ach ich konnte nicht schlafen! Hast du ausgeschlafen?", fragte Sie mich nur. „Ja, das hat echt gutgetan!", sagte ich und setzte mich zu Ihr. Ich erzählte Ihr gleich ausgiebig von der Reise und irgendwann gesellte sich auch mein Vater zu uns. Wir redeten noch ewig und irgendwann ging ich dann mal mein Zeug auspacken.
Die nächsten Tage verliefen eigentlich ganz entspannt. Ich genoss es noch ein bisschen zu Hause zu sein und fing dann irgendwann an meine Sachen zu packen, denn in ein paar Tagen würde ich mein WG-Zimmer in München beziehen und in zwei Wochen würde mein Studium losgehen. Ich war schon mega aufgeregt und freute mich auf die Zeit. Dadurch war ich gut genug abgelenkt, um andere Gedanken erstmal beiseite zu schieben.

No way (in Überarbeitung)Where stories live. Discover now