9. Kapitel

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Meine Eltern brachten mich Anfang Oktober mit dem Auto nach München, damit ich nicht mit dem ganzen Gepäck im Zug sitzen musste. Bei der Wohnung wartete bereits meine beste Freundin Lia, die ich sofort stürmisch umarmte.  Wir hatten uns über drei Monate nicht gesehen, denn Lia studierte schon seit einem Jahr in München und war auch den ganzen Sommer über, zum Arbeiten, dortgeblieben. „Schön, dass du nun endlich auch in München bist!“, sagte sie freudig. „Oh ja, ich freu mich so!“, sagte ich noch total überdreht.
Meine Eltern halfen mir noch das Auto auszuladen und dann gingen wir noch was essen, bevor sie wieder nach Hause fuhren. Lia und ich packten am Abend gemeinsam meine Sachen aus , redeten und tranken dabei reichlich Wein. Am nächsten Tag bummelten wir durch die Stadt und besorgten noch ein paar Dinge für mich, bevor wir uns Abends für eine Party herrichteten. „Ich bin so froh wieder mal richtig Party machen zu können, das letzte Mal ist schon gar nicht mehr wahr!“ „Habt ihr in Amerika nicht gefeiert?“, fragte mich Lia überrascht. „Doch schon ein, zwei mal, aber hauptsächlich waren wir gemütlich in einer Bar!"

Nachdem uns fertig gemacht hatten, fuhren wir mit der S-Bahn erst zu einer Cocktailbar und dann weiter in einen Club. Es war schön wieder Zeit mit Lia zu verbringen und wir tanzten uns die Seele aus dem Leib. Irgendwann konnte ich jedoch nicht mehr und steuerte die nächste Bar an.  „Alex?“, fragte plötzlich jemand neben mir, während ich auf meine Bestellung wartete. Irritiert drehte ich mich um. „Tobi? Was machst du denn hier? Wir haben uns ja schon ewig nicht mehr gesehen!“, ich sah ihn überrascht an, bevor ich ihn mit einer Umarmung begrüßte. „Ich arbeite in München, seit letztem Frühjahr! Was machst du hier?“ „Ich fang in einer Woche an der Macromedia zum studieren an!“ ich freute mich ihn wiederzusehen. Als Lia zu uns stieß, stellte ich ihr Tobi vor und wir setzten uns zu nem freien Platz. Tobi und ich quatschten super viel, bis Lia weiterziehen wollte. Bevor wir gingen verabredete ich mich mit Tobi noch für den übernächsten Tag um unser Gespräch weiterzuführen „Süßer Typ!“, sagte Lia grinsend, als wir aus dem Club raus waren. „Woher kennt ihr euch?“, fragte sie neugierig nach. „Wir sind in der Oberstufe eine Zeitlang in die selbe Klasse gegangen, aber er ist früher abgegangen. Wir haben uns damals schon sehr gut verstanden, aber als er weg war, hat sich der Kontakt verloren!“, erklärte ich ihr. Lia sah mich dabei die ganze Zeit grinsend an. „Was ist?“, fragte ich sie deshalb. „Du magst ihn!“ Ich zuckte mit den Schultern. „Er ist ein netter Kerl!“ „Ja, ja!“, erwiderte Lia lachend. Wir gingen noch in einen anderen Club und kamen erst gegen halb sechs ziemlich betrunken wieder in der Wohnung an. Nachdem wir so lange unterwegs gewesen waren, schliefen wir erstmal bis Mittag und verbrachten den Nachmittag und Abend auf der Couch. So verging die erste Woche in München ziemlich entspannt. Ich traf mich mit Tobi, war mit Lia shoppen oder Party machen, räumte mein Zimmer fertig ein und genoss es in der Großstadt zu leben. Als dann die Uni losging, war ich eh gleich mal voll eingespannt und hatte gefühlte tausend Vorlesungen und Arbeiten zu machen. So vergingen die nächsten Wochen sehr schnell.

„Oh wow, die Wochen sind nur so verflogen! Ich glaub ich muss dringend mal wieder zu meinen Eltern fahren!“, stellte ich überrascht fest, als mein Blick auf den Kalender fiel. „Ja, du warst sehr gut beschäftigt die letzten Wochen, sogar ich hab dich kaum gesehen!“, Lias Ton klang fast etwas vorwurfsvoll. „Tut mir Leid!“, entschuldigte ich mich. „Ach alles gut! Ich freu mich sehr das du jemanden gefunden hast und wieder glücklich bist!“, sie umarmte mich lächelnd. Lia wusste von meinem Ex und was passiert war, sie war in der Zeit sehr für mich da, obwohl sow schon in München gelebt hat. „Danke! Ich fühl mich so wohl wie schon lang nicht mehr!“ „Das merkt man! Tobi ist ein toller Typ!“ „Ja das ist er!“, ich lächelte glücklich. „Hast du ihn eigentlich schon wegen der Hochzeit gefragt? Immerhin ist sie in zwei Wochen!“ „Nein, ich wollte erstmal noch abwarten wie unsere Beziehung läuft, aber jetzt muss ich mit ihm reden, damit ich Lisa Bescheid sagen kann und davor sollte ich ihn dann aber wenigstens meinen Eltern vorstellen!“ „Ja, wär sicher nicht verkehrt!“, Lia lachte zustimmend.

Kurz nachdem Gespräch mit Lua fuhr ich auch schon zu Tobi und ich nahm mir fest vor heute mit ihm über die Hochzeit zu sprechen. Als wir nach dem Essen gemeinsam auf der Couch saßen, nutzte ich dann auch gleich die Gelegenheit: „Tobi, ich wollte noch was mit dir besprechen!“ Er sah mich fragend an. „In zwei Wochen ist die Hochzeit meines Onkels und ich wollte dich fragen, ob du dir vorstellen kannst mich zu begleiten?“ Er sah mich etwas skeptisch an. „Ich würde dich wirklich gern dabeihaben! Ich meinte nur, weil meine ganze Familie da natürlich auch ist und ….!“ „Ich komm gerne mit, wenn das für deinen Onkel passt?!“, unterbrach er mich gleich. „Ja das passt, ich hab schon gefragt! Dann werde ich Lisa aber gleich nich fix Bescheid geben!“, sagte ich erfreut und rief Lisa an. Sie freute sich das er mitkam und war auch schon ganz gespannt auf ihn. „Sollen wir evtl. dieses Wochenende dann erstmal meine Eltern besuchen? Die würden dich sicher gerne vorher schon kennenlernen!“, fragte ich ihn etwas später vorsichtig. „Ja klar! Ich wollte sowieso auch nach Hause fahren!“, er lächelte. „Gut, dann sag ich meinen Eltern Bescheid!“ Tobi nickte und ich merkte plötzlich das ich bei dem Gedanken ihn vorzustellen nervös wurde, dabei gab es dafür gar keinen Grund. Schnell verdrängte ich jeglichen Gedanken an das Treffen

Zwei Tage später saßen wir gemeinsam in Tobis Auto Richtung Heimat.  Nun wurde ich doch etwas nervös, denn ich würde gleich heute noch seine Eltern kennen lernen und er morgen dann mit zu meinen Eltern fahren. Zum Glück war meine Nervosität ganz unbegründet, denn Tobis Eltern empfingen mich sehr herzlich und wir hatten einen schönen Abend. Auch meine Eltern empfingen Tobi sehr herzlich und ich konnte schnell erkennen das sie ihn mochten, was mich sehr freute.

„Schön das du wiedermal Zuhause warst und uns Tobi vorgestellt hast! Er scheint ein sehr netter zu sein! Wir sehen uns in zwei Wochen!“, verabschiedete sich meine Mum, als wir am Sonntag schon wieder nach München aufbrechen mussten. „Er ist toll! Bis in zwei Wochen!“, verabschiedete ich mich schnell bei ihr bevor ich ins Auto stieg und wir los fuhren. „Das lief doch sehr gut!“, lächelte Tobi zufrieden. Er wusste das ich etwas nervös vor dem Wochenende war. „Ja stimmt!“, ich lächelte ihn glücklich an.

No way (in Überarbeitung)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt