7. Kapitel

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Bevor wir uns versahen, war auch schon der letzte Abend und unser Urlaub damit schon wieder vorbei. Die Zeit war total schnell vergangen, aber man merkte trotzdem das sich alle wieder auf Zuhause freuten. Dreieinhalb Wochen waren doch lange. Nach einem letzten entspannten Abendessen gingen wir noch auf einen kurzen Abschlusstrink und dann in unsere Zimmer, denn wir mussten am nächsten Morgen ziemlich bald raus.

In meinem Zimmer legte ich noch die letzten Sachen in den Koffer, bevor ich es mir im Bett gemütlich machte. Ich ließ den Urlaub nochmal Revue passieren, er war unglaublich gewesen und hatte einiges verändert. Koni und ich schafften es mittlerweile nämlich richtig gut uns nicht mehr zu streiten, auch wenn es die letzten zwei Tage wieder anders war. Aber es war lange nicht mehr so schlimm wie die letzten zwölf Jahre, da haben wir es keine Stunde ohne Streit geschafft. Der Gedanke daran ließ mich schmunzelnd den Kopf schütteln: wieso hatte es so lange gedauert? Und warum ging es plötzlich so einfach?
Eine Stunde später sinnierte ich immer noch über den Wandel und konnte nicht schlafen, nein ich war eher hellwach, deshalb entschloss ich nochmal eine Runde durch die Anlage zu gehen. Vielleicht würde mich die frische Luft auf andere Gedanken bringen.

Als ich am Pool vorbeikam, sah ich das jemand darin schwamm. Ich war zwar etwas verwundert, immerhin war es mitten in der Nacht, dachte aber nicht mehr weiter darüber nach und wollte gerade weitergehen, als die Person jedoch näherkam: „Koni? Was machst du so spät noch hier?" Er sah überrascht zu mir. „Alex?" Ich nickte und ging etwas näher ran. "Warum bist du im Pool?" ich sah ihn fragend an. "Ich konnten nicht schlafen und irgendwie sah der Pool einladend aus. Und du, warum bist du noch hier unterwegs?" „Ich konnte auch nicht schlafen!", sagte ich und setzte mich auf eine Liege. „Komm doch auch rein!", schlug er plötzlich vor. „eh'.... Ich hab meine Badesachen irgendwo in meinem Koffer!", schlug ich aus. „Wer redet den von Badesachen!" Koni grinste frech und zwinkerte mir zu. Ich war noch überraschter. „Du willst das ich in Unterwäsche baden gehe?", fragte ich zögerlich. „Ist doch eh keiner da oder traust du dich nicht?" Sein Grinsen wurde herausfordernd. Ich überlegte kurz einfach zu gehen, doch ich kam zu dem Entschluss, dass ich nicht kneifen konnte, denn das würde er mich nie vergessen lassen, also schlüpfte ich aus meinem Kleid. Koni riss überrascht die Augen auf und seine Augen wanderten sofort über meinen halbnackten Körper. Ich sprang schnell ins Wasser, damit er mich nicht weiter begutachten konnte. Als ich wieder auftauchte, sah mich Koni immer noch überrascht an, deshalb sagte ich: „Was schaust du denn so, dachtest du ich trau mich nicht?". Doch Koni antwortete nicht, sondern sah mich nur wie erstarrt an „Hat es dem Obermacho jetzt wirklich die Sprache verschlagen?", fragte ich frech und spritzte ihn etwas Wasser ins Gesicht. „Na warte!" er funkelte mich böse an und kam dabei auf mich zu. So schnell ich konnte schwamm ich weg und versteckte mich hinter dem Wasserfall. War definitiv nicht die beste Idee, denn als Koni auch unter den Wasserfall kam konnte ich nicht mehr flüchten. Er kam langsam näher und sah mich dabei herausfordernd an, während ich überlegte wie ich der Situation noch entkommen konnte, mein Körper wollte aber irgendwie gar nicht reagieren. Koni kam noch näher und ich erwartete schon jedem Moment untergetaucht zu werden, doch zu meiner Überraschung hob Koni die Hand und streichelte mir sanft über die Wange. Ich war wie erstarrt, doch diese sanfte Berührung auf meiner Wange löste etwas in mir aus und ich verlor mich in Konis wunderschöne grüne Augen. Ganz langsam legte er die andere Hand an meine Hüfte und zog mich ein kleines Stück zu sich. Ich musste unwillkürlich lächeln und auch er begann zu lächeln, bevor er noch näherkam und mich küsste. Ich erschrak im ersten Moment, doch dann erwiderte ich den sanften Kuss.

Es dauerte etwas, bis uns klar wurde was wir hier taten und wir schreckten im selben Moment auseinander. Kurz sahen wir uns beide geschockt an, doch bevor Koni etwas sagen konnte, tauchte ich unter dem Wasserfall durch und verschwand. Ich hörte noch wie er meinen Namen rief, doch ich wollte nur weg. So schnell ich konnte verließ ich den Pool, nahm mein Kleid von der Liege und lief in mein Zimmer. Ich stand unter Strom und mir war kalt, also stellte ich mich unter die heiße Dusche. „Was war das...!", dachte ich die ganze Zeit kopfschüttelnd. Ich begriff nicht was gerade passiert war und noch weniger warum es sich so gut angefühlt hatte. Nach einer halben Ewigkeit schaltete ich die Dusche ab und ließ mich ins Bett fallen. Ich dachte nicht das ich jetzt schlafen konnte, aber es ging schneller als gedacht das ich in einen unruhigen Schlaf fiel.


Sicht Koni:

Ich lag wach im Bett und konnte einfach nicht einschlafen. Ich wusste zwar das wir morgen bald raus mussten, aber ich kam einfach nicht zur Ruhe, deshalb entschied ich nochmal eine Runde spazieren zu gehen. Ich kam beim Pool vorbei und irgendwie sah das Wasser sehr einladend aus, also beschloss ich kurzerhand reinzuspringen. Ich zog mein T-Shirt und meine Hose aus und sprang nur mit meiner Boxershort bekleidet hinein. Das Wasser war angenehm warm und entspannend. Ich schwamm einfach ein bisschen rum, als ich jemanden fragen hörte: „Was machst du so spät noch hier?" Ich drehte mich um und sah Alex am Beckenrand stehen. Ich war überrascht Sie zu sehen. „Ich konnte nicht schlafen - und du?", fragte ich sie. „Ich konnte auch nicht schlafen!", sagte Sie und setzte sich auf eine Liege. Ich lud Sie ein auch ins Wasser zu kommen, aber sie wimmelte erst ab. Daraufhin schlug ich vor einfach nur mit Unterwäsche ins Wasser zu springen, dachte aber nicht das Alex darauf einging, um so überraschter war ich, als sie plötzlich nur mehr in BH und Unterhose vor mir stand. Ich konnte mir nicht verkneifen ihren halbnackten Körper zu begutachten, was ihr natürlich nicht entging und sie sprang ins Wasser. Als Sie wieder auftauchte, war ich immer noch so überrascht das ich nichts sagen konnte. Ich blickte nur wie erstarrt in Ihre blauen Augen. Als sie jedoch frech wurde und mich anspritzte, konnte ich mir das natürlich nicht gefallen lassen und ich drohte ihr sie unterzutauchen, woraufhin sie sofort wegschwamm. Unter dem Wasserfall holte ich Sie ein, jetzt konnte sie nicht mehr aus. Doch als ich ihr näherkam, wollte ich sie gar nicht mehr untertauchen. Irgendwas bewegte mich dazu meine Hand zu heben und über ihre Wange zu streicheln. Sie erschrak kurz und ich dachte sie würde zurückschrecken, doch sie sah sie mich nur etwas fragend an. Ich legte meine Hand an Ihre Hüfte und zog sie näher an mich ran. Sie fing an zu lächeln und Ihre blauen Augen strahlten dabei, was auch mich zum Lächeln brachte, bevor ich sie küsste.

Der Kuss dauerte nur ein paar Augenblicke, aber er hatte trotzdem was in mir ausgelöst. Als wir realisierten was wir gerade taten, schreckten wir auseinander und sahen uns geschockt an. Bevor ich realisierte was gerade passiert war, war Alex weg. So schnell konnte ich gar nicht reagieren, tauchte Sie raus und verschwand. Ich hörte mich noch „Alex" rufen, doch sie reagierte nicht. Verdutzt blieb ich im Pool zurück. Erst eine gefühlte Ewigkeit später, verließ auch ich den Pool, packte meine Sachen und ging Richtung unserer Zimmer. Bei Alex Zimmertür blieb ich kurz stehen und überlegte zu klopfen, doch ich wusste nicht was ich sagen hätte sollen, ich war ja selber noch total verwirrt. Deshalb ging ich weiter in mein Zimmer, zog mich schnell um und legte mich ins Bett. Ich begriff immer noch nicht, was gerade eben passiert war.
Verwirrt schlief ich kurz darauf ein und wurde erst wieder wach, als jemand wie wild an meine Zimmertür hämmerte. Ich schaute verschlafen auf mein Handy und sah, dass unser Shuttle in zehn Minuten kommen würde. Also stand ich zügig auf, zog mich um und packte meinen Koffer. Draußen wartete ein ungeduldiger Ben auf mich. „Sorry, hab den Wecker nicht gehört!", murmelte ich nur entschuldigend und wir gingen schnell zu den anderen in die Halle. Als wir ankamen, sah ich wie sich Alex sofort von mir wegdrehte.  

No way (in Überarbeitung)Où les histoires vivent. Découvrez maintenant