29. Kapitel

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Ca. 1 ½ Monate später

Sicht Koni:

Das Klingeln meiner Haustüre riss mich unsanft aus dem Schlaf.
„Ah... wer läutet den um diese Zeit verdammt!", dachte ich genervt und stand vorsichtig auf, um Alex nicht zu wecken. „Morgen Brüderchen! Ich hab dich doch nicht geweckt oder?", fragte ein spöttischer Ben, nachdem ich die Tür geöffnet hat. „Doch hast du! Was machst du denn hier?", fragte ich halb wach. „Ich hab einen Termin in München und dachte ich könnte dich besuchen! Du hast doch die Woche Urlaub oder?", erklärte er mir und kam in die Wohnung. „Wenn du weißt das ich Urlaub hab, warum läutest du dann um diese Uhrzeit?", entgegnete ich genervt. „Damit du nicht wieder den ganzen Tag verpennst!" er grinste neckisch. "Haha..!" ich verdrehte die Augen. Das war so typisch mein Bruder. "Willst du einen Kaffee?", fragte ich ihn, als er schon am Weg ins Wohnzimmer war. "Ja gern!" Mürrisch ging ich in die Küche und startete die Kaffeemaschine.

Sicht Alex:

Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. 'Ich will nicht!', war nur mein erster Gedanke. Damit mein Wecker jedoch nicht Koni aufweckte, schaltete ich ihn schnell ab und erhob mich. Verwundert blickte ich mich um. Koni war gar nicht da? Koni war doch eigentlich ein Langschläfer, warum war er denn schon wach? Ich war zwar etwas verwirrt, dachte jedoch nicht weiter darüber nach sondern stand auf, warf mir schnell ein Shirt über und ging in die Küche, wo es bereits nach Kaffee duftete. Ich schlich mich leise an Koni ran, der gerade mit dem Rücken zu mir stand. „Morgen Schatz! Um diese Zeit schon wach?", fragte ich als ich hinter ihm stand und Koni schreckte hoch. „Nicht erschrecken, bin doch nur ich!", lachte ich und er drehte sich zu mir um. Ich gab ihm einen Kuss, als ich plötzlich Schritte und eine Bekannte Stimme hörte. "Hast du Frauenbesuch...?" Die Stimme kam auf uns zu und bevor ich reagieren konnte, stand die Person in der Tür. „Ben!", rief ich überrascht aus, während er seine Augen aufriss. „Alex?" er sah mich an, dann zu Koni und dann wieder zu mir. Dabei schüttelte er verwirrt den Kopf. Er ließ uns nicht aus den Augen, als er sich vor uns auf den Stuhl setzte. Ich sah etwas verzweifelt zu Koni, der mich auch nur fragend ansah. Doch dann beugte er sich zu mir und flüsterte. "Vielleicht solltest du dir eine Hose anziehen!" Ich sah an mir runter und bemerkte das ich nur ein Shirt und ein Höschen anhatte. Mein Kopf wurde knallrot und ich lief schnell ins Schlafzimmer, um mir eine Hose anzuziehen. "Seid ihr... Was läuft zwischen euch?", hörte ich kurz darauf Ben fragen. Er klang immer noch total überfordert. Koni fing an etwas rum zu stottern. "Wir sind zusammen!", unterbrach ich ihn, als ich wieder in die Küche kam. "Ihr seid...? Wow! Also ich wusste das zwischen euch irgendwas passiert ist, aber ...!", stammelte er vor sich hin. "Wie du wusstest das was zwischen uns ist?", nun fragte ich verwirrt nach. „Ich dachte mir zu Ostern bzw. auch davor schon mal, dass da was zwischen euch vorgeht! Aber ich war mir nicht sicher was es ist! Ihr habt euch nur einfach total komisch aufgeführt die letzten Monate!", versuchte er uns zu erklären. Ich sah ihn verdutzt an. War es so offensichtlich? Koni und ich sahen uns etwas verzweifelt an, doch keiner wusste was er sagen sollte, also setzten wir uns erst einmal hin und Koni stellte uns alle eine Tasse Kaffee vor die Nase. „Wie lange geht das schon zwischen euch beide?", fragte Ben irgendwann. „Schwierig zu definieren!" „das erste Mal das wir uns näher kamen war in der Karibik!", sagte ich ganz leise. „so lange schon? und wann wolltet ihr uns Einweihen?" er klang leicht sauer. „Naja, zusammen sind wir jetzt seit ca. vier Monaten! Davor haben wir versucht es nicht zuzulassen und uns aus dem Weg zu gehen, aber irgendwie hat das nicht wirklich funktioniert!", ich sah ihn entschuldigend an. „Und wann wolltet ihr es uns sagen?", fragte Ben nochmal sauer nach. „Wir wollten erstmal abwarten und schauen ob es überhaupt funktionieren kann. Und naja, dann hatten wir Angst vor eurer Reaktion! Immerhin ist mein Opa euer Stiefvater und meine Mutter eure Stiefschwester! ... Wir haben es einfach nicht übers Herz gebracht!", versuchte ich unser Verhalten zu entschuldigen. „Es tut mir Leid Ben, aber kannst du uns nicht verstehen?", fragte Koni vorsichtig. „Na klar kann ich euch verstehen, ich bin auch total geschockt, obwohl ich wusste das hier irgendwas vorgeht! Wie Alex gesagt hat, wir sind immerhin eine Familie!" „Deshalb haben wir ja versucht uns voneinander fern zu halten, aber das hat nicht funktioniert und deshalb haben wir beschlossen es zu versuchen! Aber uns einfach noch nicht getraut es zuzugeben vor euch!" „Ihr müsst es Dad und Moni aber sagen! Ihr könnt es nicht ewig geheim halten, irgendwann fliegt es sowieso auf! ... Wie man sieht!" „Ja wissen wir. Wir wissen nur nicht wie wir es ihnen sagen sollen!", meldete ich mich wieder zu Wort. „Versprecht mir, dass ihr es ihnen sagt, sonst muss ich es tun!", sprach er ein Machtwort. „Wir versprechen es! Bitte sag es noch keinem!", bat ich ihn. „Na gut! Aber ich versteh das nicht, ihr habt euch immer gehasst! Schon seit eurer Kinderheit!", sagte Ben nun kopfschüttelnd. „Kennst du nicht den Spruch, was sich liebt das neckt sich!", sagte Koni grinsend und nahm mich in den Arm. Als er mir einen Kuss aufdrückte, verzog Ben das Gesicht. „Daran muss ich mich erst gewöhnen! Also bitte langsam angehen!", bat er uns. „Ey ey Captain! Wir werden uns zusammenreißen! So wie immer!", antwortete ich lachend und Ben verdrehte grinsend die Augen.
Mein Blick fiel auf die Küchenuhr und ich sprang überrascht auf. "Mist, ich muss mich für die Uni fertig machen!" Schnell machte ich mich fertig, packte meine Tasche und verabschiedete mich kurz von den beiden Herren in der Küche. "Warte... ich muss eh auch los!", sagte Ben und stand auf. Wir gingen gemeinsam ins Vorhaus. "Ich komm gegen halb 5 wieder nach Hause! Wollen wir heute Abend essen gehen?", fragte ich Koni. Er nickte. "Ok, dann reservier ich bei unserem Lieblingslokal! Bis später!", ich drückte ihm einen schnellen Kuss auf, bevor ich die Tür öffnete. "Ich glaub es wird dauern, bis ich mich daran gewöhnt hab!", murmelte Ben und ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "Vielleicht hält es dich davon ab zu unmöglichen Uhrzeiten an der Tür zu klingeln!", warf Koni ihm nur entgegen. "Vielleicht!", er grinste und verabschiedete sich noch von Koni, bevor wir die Wohnung verließen. Ben und ich redeten am Weg zur S-Bahn noch etwas über die Uni, bevor sich unsere Wege wieder trennten.

Als ich gerade in der Vorlesung saß kam eine Whatsapp:
Ich wusste es, ihr habt euch seit Weihnachten echt komisch aufgeführt, aber trotzdem bin ich überrascht! Ich hätte nie gedacht dass das passieren könnte und ich bin schon enttäuscht, das du/ihr es uns nicht erzählt habt.
Die Nachricht war von Lisa und ich musste grinsen, war klar das Ben ihr das sofort erzählt hat.
A: Es tut mir Leid - war es wirklich so offensichtlich?
L: Naja, ich denke nicht das jemand anderes was gesehen hat - aber ich hab mich schon länger gefragt was da bei euch abgeht! So ganz sicher war ich mir aber nicht, was es ist!
Aber jetzt ehrlich - wie konnte denn das passieren?
A: Ich hoffe, aber ich denke meine Mum hätte sonst schon nachgefragt.
Ehrlich? Keine Ahnung - ich frag mich das oft selber J

L: Ich glaub es dauert noch bis ich das begreif.
A: Sag mir wenn es soweit ist, vielleicht hab ich es dann auch schon begriffen ;P
L: Ben meinte ihr seht sehr verliebt aus - freut mich auf jeden Fall für euch ;)
A: Danke, ich bin auch sehr happy 😊

„Er hat Recht! Wir müssen es ihnen sagen! So kann das nicht weiter gehen!", sagte ich als wir am Abend gemeinsam beim Essen saßen. Koni nickte. Dann ließen wir das Thema für heute Abend wieder.
Wir überlegten zwar noch ein paar Tage, wie wir es der ganzen Familie schonend beibringen könnten, doch entschieden dann, dass wir noch ein bisschen warten und hofften das es bald zum passenden Moment kommen würde. 

No way (in Überarbeitung)Where stories live. Discover now