35. Kapitel

53 7 7
                                    

Als mein Semester beendet war und wir das natürlich wieder ausgiebig gefeiert hatten, fuhr ich für ein paar Tage nach Hause um meine Eltern zu besuchen. Ich hatte diesen Sommer sowieso kaum Zeit nach Hause zu fahren, da ich seit kurzem einen Werkstudenten Job im Bereich Onlinemarketing hatte und während den Ferien viel arbeiten musste. Nur gute zwei Wochen hatte ich wirklich Ferien. Meine Eltern freuten sich sehr mich wiedermal zu sehen und ich genoss die Tage in Tirol sehr. Bevor ich mich jedoch versah, gings wieder zurück nach München zur Arbeit.
"Ich freu mich wenn wir nächste Woche endlich in den Urlaub fliegen! Endlich mal keine Uni und keine Arbeit!", sagte ich als ich ein paar Tage später von einem langen Arbeitstag kam. "Nur deine Freunde, viel Alkohol und das Meer!", sagte Koni lachend und doch betonte er „Deine“ etwas vorwurfsvoll. "Warte, das wichtigste hast du vergessen!", sagte ich streng und Koni sah mich fragend an. "Zeit nur für uns und das weit weg von allen die uns kennen könnten! Ich hab dir versprochen das wir uns in den 10 Tagen auch viel Zeit für uns nehmen und nicht nur mit den anderen abhängen. Was einstimmig für gut befunden wurde, immerhin sind wir nicht das einzige Pärchen!", erklärte ich ihm nochmal eindringlich. Er verdrehte kurz die Augen, bevor er mich lächelnd in seine Arme zog. „Ja ich weiß! Auf diese Zeit freu ich mich besonders!“ er küsste mich sanft. „Ich liebe dich!“
Koni war anfangs gar nicht begeistert das wir mit meinen Freunden in den Urlaub flogen, wobei ich eher die Vermutung hatte das es um Nico ging. Koni akzeptiert meine enge Freundschaft zu Nico eigentlich, aber ich hatte das Gefühl das er immer wieder im Zweifel war was er davon halten sollte. Wenn wir wiedermal sehr lange miteinander telefoniert hatten und ich danach total überdreht war, sah er meist nicht so glücklich aus. Deshalb war es mir aber auch um so wichtiger das er Nico endlich mal richtig kennenlernt und da Nico, Lia und mich schon vor ein paar Monaten eingeladen hatte im Juli wieder zu ihm nach Mallorca zu kommen, war es die perfekte Gelegenheit alle gemeinsam zu fliegen. So konnten sich alle besser kennenlernen.
Leider zogen sich die Tage bis zum Urlaub ewig hin, obwohl ich jeden Tag in der Arbeit war. Ich war froh als ich den letzten Arbeitstag geschafft hatte. Auch Koni war sehr erleichtert, er hatte die letzten Wochen irre viel gearbeitet und konnte den Urlaub gut gebrauchen. Dementsprechend ausgelassen war die Stimmung am Vorabend beim Koffer packen. Mit lauter Musik und schief singend hüpfte ich durch die Wohnung und packte meine Sachen zusammen, Koni saß auf der Couch und grinste mich an. "Lach mich nicht aus!", sagte ich gespielt beleidigt. "Ich lach dich nicht aus, es ist schön mitanzusehen wie glücklich du bist!", sagte er und zog mich zu sich. "Du machst mich auch sehr glücklich!" Wir verloren uns in einen langen Kuss. „Du musst übrigens auch noch packen, sonst haben wir morgen Vormittag nur Stress!“, erklärte ich ihm kurz darauf streng und stand wieder auf. Koni lachte auf. „Aye, Aye! … obwohl ich definitiv nicht so lange brauch wie du, also morgen auch noch genug Zeit hätte!“, er grinste hämisch. „Blödmann!“, sagte ich lachend und verschwand im Schlafzimmer.
Am nächsten Tag genossen wir den gemeinsamen Start in den Urlaub und blieben solang wie möglich liegen. Erst um halb zehn bewegten wir uns aus dem Bett, frühstückten gemütlich und fuhren dann zum Flughafen, wo bereits Lia und Mark warteten.  Nachdem wir unsere Koffer abgegeben hatten, setzten wir uns in ein Kaffee, um die Zeit bis zum Abflug zu überbrücken.
„Holt uns eigentlich Nico am Flughafen ab?“, fragte Lia irgendwann. „Nein, ich hab uns ein Auto geliehen! Nico hat doch immer noch keinen Führerschein!“, sagte ich grinsend und Koni sah mich fragend an. „Dein Ernst? Der ist doch schon 25!“ „Naja in Mallorca ist er ohne gefahren und in Köln und Berlin braucht man halt nicht unbedingt ein Auto!“ ,sagte ich schulterzuckend. Er sah mich immer noch skeptisch an. „Und wir wohnen in einer Finca?“ „Ja, ca. 10 Minuten von Nicos Elternhaus entfernt. Egon hat uns die organisiert!“ „Ach ja, das hätt ich fast vergessen:  Wir sind heute bei Egon und Lisa zum Abendessen eingeladen! Dort treffen wir uns dann auch mit Nico und Leonie!“ „ kennst du Nicos Eltern?“, fragte Mark etwas verwirrt. „Ja etwas. Als ich damals auf Mallorca gearbeitet hab hat er mich mal mitgenommen und später hab ich ihn auf Mallorca besucht! Aber ich hab sie ewig nicht gesehen! Warum?“ „Nur so! Klang als würdet ihr euch nahe stehen!“, sagte er und sah mich dabei eigenartig an. Bevor ich jedoch weiter fragen konnte was er damit meinte, wurde unser Flug aufgerufen und wir gingen zum Gate.
In Palma angekommen, holten wir unser Auto und fuhren nach Es Capdellà zu unserer Finca. Die Finca war sehr groß:  zwei riesen Schlafzimmer, zwei Bäder, eine großes Wohnzimmer mit offenem Koch- Essbereich und einer große Terrasse mit Pool. "Das ist der Wahnsinn, so schön!", sprach Lia meine Gedanken als erstes aus. "Ja Wahnsinn! Egon hat wirklich nicht zu viel versprochen!", sagte ich und setzte mich gleich mal raus zum Pool um die Aussicht zu genießen. Dort schrieb ich noch schnell Nico das wir gut angekommen waren und fragte ihn wann wir bei seinen Eltern auftauchen sollten.
Als er schrieb das es um neunzehn Uhr gut passen würde und mein Blick dabei auf die Uhr fiel, bekam ich einen Schreck. Das war ja schon in einer Stunde. Schnell sagte ich den anderen Bescheid, bevor ich im Zimmer verschwand um mich fertig zu machen.
Nico hatte mir die Wegbeschreibung geschickt und pünktlich um sieben standen wir vor der Finca. Sofort überkamen mich die Erinnerungen an die wunderschönen Tage und Momente die ich hier schon erlebt hatte und ich fing an vor mich hin zu lächeln. Koni sah mich fragend an, doch ich schüttelte nur den Kopf.  Da mir klar war das sich die anderen sicherlich alle auf der Terrasse versammelt hatten, läuteten wir nicht sondern gingen direkt ums Haus rum auf die riesen Terrasse.
"Alex!", sah mich Clarissa zuerst und kam auf mich zu gerannt um mich in die Arme zu schließen. "Es ist so schön dich wieder mal zu sehen Clarissa!“, freute ich mich sehr. „Es ist viel zulange her!“ ich nickte. Nicos kleine Schwester und ich hatten uns von Anfang an gut verstanden und ich freute mich jedes Mal sie zu sehen. Auch Lisa und Egon kamen auf uns zu und begrüßten uns. "Alex, es freut uns das du wiedermal hier bist!", sagte Egon und Lisa umarmte mich gleich. "Mich freut es auch sehr wiedermal hier zu sein und euch zu sehen!", erwiderte ich lächelnd. Koni und Mark sahen mich fragend an, ich zuckte nur mit den Schultern. Ja ok, ich war vielleicht mehr als ein- zweimal bei den Wellenbrinks und kannte Nicos Eltern doch ziemlich gut. Ich stellte ihnen Lia, Mark und Koni vor, um die Aufmerksamkeit von mir weg zu bringen. Zum Schluss begrüßte ich noch Nico und Leonie. „Hallo Alex!“ „Hallo Leonie!“, fiel das ganze sehr kurz aus. „Mich begrüßt du also als letztes? Ich bin wirklich enttäuscht!“, sagte Nico schmollend als ich mich ihm zuwendete. „Ich kann doch auch nichts dafür das deine Schwester sofort auf mich zugelaufen ist und du deinen Arsch nicht hochbekommst!“, konterte ich vorwurfsvoll. „Es ist so schön das du da bist!“, sagte er nur lachend und umarmte mich. „Ja es ist toll wiedermal hier zu sein! Hatte fast vergessen wie schön es hier ist!“
Nachdem Nico die Umarmung wieder gelöst hatte, begrüßte er noch die anderen und dann setzten wir uns an den großen Esstisch. „Alex wie geht es dir in München? Gefällt dir dein Studium?“, fragte Lisa, kaum das alle Getränke hatten. „Es gefällt mir wahnsinnig gut! Genau das richtige und München ist so schön! Ich genieße es in der Stadt zu leben! Auch wenn ich die Tiroler Berge manchmal vermisse!“, sagte ich lächelnd. „Schön! Das freut mich!“

No way (in Überarbeitung)Where stories live. Discover now